Corona

Geschäfte und Café haben auf, obwohl alles zu ist

Geschäfte und Café haben auf, obwohl alles zu ist

Geschäfte und Café haben auf, obwohl alles zu ist

Sonderburg/Sønderborg
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Michael Kisling serviert Line Volquartzen und Marie Harmsen einen frisch zubereiteten Latte und Mokka. Foto: Karin Riggelsen

Nicht nur Supermärkte, Apotheken, „Matas", „Lagkagehuset“ und die Optiker haben trotz des Shutdowns in der Sonderburger Innenstadt geöffnet. Auch bei „Café Kisling“, „C. Carstensens Tehandel“, „Wohlenberg“ und der Drogerie „Helsam“ können die Kunden sich jeden Tag bedienen lassen.

Normalerweise marschieren viele Menschen durch die Sonderburger Fußgängerzone. Im Augenblick bleibt der Stadtkern aber nahezu völlig leer. Der Corona-Shutdown hat alle Einzelhandelsgeschäfte vorläufig lahmgelegt. Nur Supermärkte, Apotheken, Matas, „Lagkagehuset“ und die Optiker versorgen die Kundschaft – so die weitläufige Meinung.

Doch ein Gang durch die Innenstadt zeigt: Ganz so öde ist es nun doch nicht. Beim „Café Kisling“ steht noch das weiße Zelt mit den rustikalen Bänken vom Weihnachtsmonat Dezember.  Die Eingangstür ist ab Mittag geöffnet. Im Cafébereich steht der lächelnde Inhaber Michael Kisling und versorgt seine genussfreudige Kundschaft mit frisch gebrühten Kaffees und Tees und selbst kreierten Kuchenkreationen. Alles to go, versteht sich. Sich gemütlich hinsetzen, das wird erst möglich, wenn die Regierung auf Christiansborg wieder grünes Licht gibt und die Corona-Situation sich wesentlich verbessert hat.

Der Kaffee wird im „Café Kisling" frisch zubereitet. Foto: Karin Riggelsen

Der zweite Shutdown

Line Volquartzen und Marie Harmsen bestellen sich im „Café Kisling" einen großen Mokka und einen Latte. „Das ist der beste Kaffee in der Stadt. Und ich will gern etwas Lokales unterstützen“, so Line Volquartzen. „Und hier wird man nie enttäuscht“, pflichtet Marie Harmsen ihrer Freundin lächelnd bei.

Währenddessen stehen schon die nächsten zwei Kunden im Zelt vor dem Eingang. Der Mann und die Frau warten ganz geduldig darauf, ins Café zu gelangen. Dort dürfen sich lediglich vier Kunden aufhalten.

Kaffee und Kuchen

Das Verkaufsareal st etwas größer als beim ersten Mal im März, wo im „Café Kisling" bei der ersten zwangsweisen Schließung ganz ruckzuck ein Take-Away eingerichtet wurde. „Die Leute sind richtig gut im Abstandhalten“, so Michael Kisling, der beim zweiten Shutdown unter anderem eine größere Auswahl von Kuchenspezialitäten frisch aus der eigenen Küche anbietet.

Ich kann spüren, dass es die Leute glücklich macht. Das macht auch mich ganz glücklich.

Michael Kisling, Besitzer des „Café Kisling"

„Mein Sohn backt für mich. Es ist wichtig, dass man etwas Besonderes anbieten kann. Ich kann spüren, dass es die Leute glücklich macht. Das macht auch mich ganz glücklich“, stellt der Sonderburger Barista Michael Kisling fest.

Webshop und Homepage

Ganz neu ist bei ihm ein Webshop, in dem acht verschiedene Cafésorten bestellt und vertrieben werden. Neu ist auch eine Kisling-Homepage. Das „Café Kisling" wurde im März 2015 eröffnet.

Für Michael Kisling gab es keinen Zweifel: Auch wenn das Café nicht geöffnet haben darf, dann ein Take-Away. „Ich kann doch nicht einfach nur herumsitzen und nichts tun“, stellt er fest. Der Take-Away hat werktags von 12 bis 17 Uhr, am Sonnabend von 10 bis 15 Uhr geöffnet.

C. Carstensens Tehandel Foto: Karin Riggelsen

Kundschaft ist vorsichtig

Christina Carstensen steht wie immer in ihrem Tee- und Spezialitätengeschäft „C. Carstensens Tehandel“ in der Jernbanegade.

„Viele wissen ja nicht, dass wir geöffnet haben. Aber einige fragen vorsichtig an der Tür, ob sie überhaupt hereindürfen“, stellt sie fest.

Das vergangene Jahr war für ihren im März 2017 eröffneten Teehandel ein sehr gutes Jahr. „Aber ich bin mir sicher, dass hier anschließend einige aufgeben müssen“, stellt sie fest. Bei „C. Carstensens Tehandel“ gibt es unter anderem 300 verschiedene Tees aus der ganzen Welt und eine einzigartige Auswahl von verschiedenen Teekannen und andere Spezialitäten.

Lena Schmidt (r.) und Lisbeth Ganderup bedienen eine Kundin bei „Helsam". Foto: Karin Riggelsen

Die Kunden sind unsicher

Bei der Drogerie „Helsam“ bedienen Lisbeth Ganderup und Lena Schmidt am Donnerstag die Kunden. „Es kommen ja nicht so viele, und so mancher wundert sich, dass wir überhaupt geöffnet haben“, stellt Lena Schmidt fest. „Die Leute sind generell unsicher und sehr vorsichtig“, meint auch Lisbeth Ganderup. „Helsam" liegt seit fünf Jahren auf der Jernbanegade.

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