Für die Familie Carstensen und viele Freunde und Bekannte in der Sonderburger Gegend  ist es eine sehr traurige Nachricht: Hans Emil Carstensen ist im Alter von 89 Jahren plötzlich verstorben. Als er mit seiner Schwägerin Hanne im Park in der Nähe seiner Wohnung in Frederiksberg spazieren ging, erlitt er einen Herzstillstand. Trotz eines schnellen Einsatzes der Rettungsmannschaft konnte Hans Emil nicht gerettet werden.

Hans Emil Andresen Carstensen wurde am 9. Juli 1931 in Tondern geboren. Nach dem Krieg kam er im Eisenwaren-Geschäft seiner Eltern in die Lehre. Nach seiner Einberufung in der Flugabwehrartillerie in Esbjerg, wurde er in Hadersleben/Haderslev angestellt. Dort traf er seine Frau Tilli aus Mögeltondern/Møgeltønder, die er schon im Geschäft der Eltern kennengelernt hatte.

Direktionssekretär bei Danfoss

Die beiden zogen nach Sonderburg, wo Hans Emil bei „Lorenz Andersen“ und später „Juhlers Maskinfabrik“ angestellt wurde. In Sonderburg wurden 1957 der Sohn Claus, 1959 die Tochter Hella geboren. 1962 wurde Hans Emil Direktionssekretär bei Danfoss, wo er bis zu seiner Rente 1994 blieb. Zwischendurch war er Direktor bei „Als Motor“, und er bestritt jahrelang den Finanzleiterposten bei der Kompressorenfabrik in Flensburg.

Hans Emil Carstensen war ein äußerst zuvorkommender und sympathischer Mensch, der privat und beruflich viele Freunde hatte. Er fühlte sich immer der deutschen Minderheit stark verbunden. Beim Ruderverein Germania war er Kassierer, und in der Kreditbank gehörte er zum Vorstand. In Tillis und seinem Zuhause wurden mit Familie und Freunden viele Zusammenkünfte gefeiert.

Im Jahr 2003 starb Tilli.  Hans Emil Carstensen kam weiterhin zu den verschiedenen Veranstaltungen in der deutschen Minderheit. Er reiste außerdem in der ganzen Welt umher, um Freunde und Familienmitglieder von nah und fern zu besuchen. Er freute sich immer, wenn er ferne Angehörige wiedersehen konnte.

2018 Umzug nach Kopenhagen

2018 verließ er sein geliebtes Nordschleswig und zog nach Frederiksberg, wo er näher bei seinen Kindern und Enkeln war. Auch in Kopenhagen fand er schnell Freunde: In den beiden deutschen evangelischen Gemeinden, der lutherischen Sankt Petri Kirche und der reformierten Kirche in der Gothersgade, im „Freitags-Songclub“ der dänischen Lindevangskirche und im Jazzclub in dem gelben Haus am Finsensvej.

Das für April geplante Familientreffen im Haus Quickborn musste aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden. Hans Emil hatte gehofft, dieses Treffen bei seinem 90. Geburtstag im Juli 2021 nachholen zu können. Mit diesen Plänen arbeitet die Familie Carstensen nun weiter.

Hans Emil Carstensen wird am Dienstag, 7. Juli, ab 13 Uhr von der Marienkirche aus beigesetzt.