Deutsche Minderheit

Kulturnacht: Rhönrad-Weltmeister Patrick erhielt Preisgeld

Kulturnacht: Rhönrad-Weltmeister Patrick erhielt Preisgeld

Kulturnacht: Rhönrad-Weltmeister Patrick erhielt Preisgeld

Rainer Borsdorf
Rainer Borsdorf Praktikant
Sonderburg/Sønderborg
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Patrick Møller (Sonderburg) in seinem Element: Der 14-jährige Weltmeister beim Rhönrad-Kreiseln. Foto: Rainer Borsdorf

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Eine handfeste Überraschung gab es kürzlich bei der Kultur- und Sportnacht in Sonderburg: Patrick Møller, frischgebackener Weltmeister im Rhönrad, erhielt nachträglich ein Preisgeld seines Fördervereins.

Der 14-jährige Patrick Møller aus Sonderburg hatte Anfang August bei der WM in den Niederlanden in der Disziplin „Spirale-Turnen“ der 14- bis 18-Jährigen den Titel nach Sonderburg geholt. Bei der Sport- und Kulturnacht in Sonderburg erhielt er dafür nun eine Sonderauszeichnung.

„Das hat Patrick sich wirklich verdient“

Er erhielt von seinem Verein TS Sonderburg ein Preisgeld von 1.000 Kronen und zeigte sich überglücklich darüber – ebenso wie sein Trainer: „Das hat Patrick sich wirklich verdient. In diesem WM-Titel stecken viele Jahre hartes Training und die Teilnahme an zahlreichen Meisterschaften zuvor“, meint Edgar Claussen.

Großes Vertrauen: Patrick mit seinem Trainer Edgar Claussen. Foto: Rainer Borsdorf

Der 66-jährige Claussen trainiert den Jungen aus Sonderburg seit mehreren Jahren und freute sich sichtlich über den Erfolg seines Zöglings: „Wir haben nie im Leben damit gerechnet, dass unser Verein den Weltmeister stellt.“ Das sei eine Riesenüberraschung gewesen, zumal Patrick in seiner Altersgruppe auch noch der Jüngste gewesen sei. 

Ein Erfolgsgeheimnis des Trainers

Bei der Gelegenheit gestand Claussen auch, dass er selbst nie eine Ausbildung im Rhönradturnen erhalten habe, sondern quasi Autodidakt sei und seit inzwischen 17 Jahren immer wieder anderen Trainern über die Schulter schaue. Zugleich verriet er sein Erfolgsgeheimnis: „Die Kinder vertrauen mir. Das ist enorm wichtig und entscheidet über ‚Top oder Flop‘“.

Überglücklicher Weltmeister: Patrick mit dem Preisgeld-Schild seines Vereins TS Sonderburg. Foto: Rainer Borsdorf

Der pensionierte Lehrer trainiert die Kinder und Jugendlichen zweimal pro Woche, wobei das noch das Wenigste sei: „Die Wettkämpfe, ihre Vor- und Nachbereitung, die An- und Abfahrt – all das verbraucht enorm viel Zeit.“ Aber er mache das nach wie vor gerne und werde auch tatkräftig von zahlreichen Eltern unterstützt – und nicht zuletzt: „Die leuchtenden Augen der Kinder sind der schönste Lohn.“

Ausgerollter Boden zum Vorturnen

Nicht ganz ohne war der Rhönrad-Auftritt, den der Verein TS Sonderburg während der Kultur- und Sportnacht zu bewältigen hatte: Zuvor waren vor Ort keinerlei Proben möglich. Und da im Freien am Hafen natürlich kein Hallenboden zur Verfügung stand, behalf man sich mit ausgerolltem PVC-Fußboden. Denn: Die rauen Gehwegplatten hätten sonst die weiche Ummantelung der Rhönräder ruiniert, die einen beachtlichen Durchmesser von 2,10 Metern aufweisen.

Trotz fehlender Probe vor Ort: gelungene Darbietung der Rhönrad-Sektion. Foto: Rainer Borsdorf

Die Kultur- und Sportnacht wartete wieder mit einem vielfältigen Programm auf, an dem auch die Vereine und Institutionen der deutschen Minderheit mit einigen Ständen vertreten waren. Einer der Höhepunkte des Gesamtprogramms war zweifellos der Nachtlauf über fünf Kilometer, an dem rund 2.000 Menschen teilnahmen, darunter auch ein Team der deutschen Minderheit. 

Parkplätze vom Stadtlauf eingeschlossen

Einziger Wermutstropfen: Wer sein Auto auf einem der Parkplätze direkt vor der Alten Brücke geparkt hatte und während des Nachtlaufs wieder losfahren wollte, hatte Pech. Er oder sie musste warten, bis die Läuferinnen und Läufer die gesamte Strecke absolviert hatten. 

Die Rückmeldung der Gäste: Seitens der Kommune sollten daher beim nächsten Mal schon vorab in den Festival-Stadtplänen entsprechend geeignete Parkplätze ausgewiesen werden.

 

Tausende Menschen nahmen am ersten September-Wochenende an der Kulturnacht in Sonderburg teil. Foto: Jacob Schultz/Jysk Fynske Medier/Ritzau Scanpix
Der Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN) bot Kinderschminken ebenso an, … Foto: Rainer Borsdorf
… wie Glücksrad-Drehen; beides wurde von den Jüngsten gut angenommen. Foto: Rainer Borsdorf
Beim gemeinsamen Lauf durch Sonderburg gab es diesmal auch die Kategorie Gehen. Foto: Jacob Schultz/Jysk Fynske Medier/Ritzau Scanpix
Blick vom Rasen vor dem Schloss auf die Kulisse des Hafens Foto: Jacob Schultz/Jysk Fynske Medier/Ritzau Scanpix
Die gelben Luftballons der Schleswigschen Partei schwebten überall durch die Menschenmenge. Foto: Jacob Schultz/Jysk Fynske Medier/Ritzau Scanpix
Besonderes Erlebnis: Tippen auf einer Schreibmaschine von Seidel & Naumann (Dresden) – angeboten durch die Deutsche Bücherei Sonderburg. Foto: Rainer Borsdorf
Sorgten für gute Stimmung: Rainy City Jazzband (Flensburg) auf der Fähre „Liinsand“ Foto: Rainer Borsdorf
Vereine aus ganz Sonderburg zeigten, was sie unter anderem musikalisch zu bieten haben. Foto: Jacob Schultz/Jysk Fynske Medier/Ritzau Scanpix
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