Auszeichnung

In sieben Jahren auf 38 Mitarbeiter

In sieben Jahren auf 38 Mitarbeiter

In sieben Jahren auf 38 Mitarbeiter

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Norburg/Nordborg
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Jan Kallehave in der Montagehalle, die bald um 1.000 Quadratmeter erweitert wird. Foto: Karin Riggelsen

Jan Kallehave: Vom Einmannbetrieb zum mittelgroßen Unternehmen. Kallehave Stål & Montage mit Sonderpreis ausgezeichnet.

Mit 26 Jahren hat sich der gelernte Schlosser Jan Kallehave selbstständig  gemacht, in einer 80 Quadratmeter   großen Werkstatt am Tontoft in Norburg. Mit 29 Jahren kauften er und seine Lebensgefährtin Heidi einen stillgelegten Hof (Schweinezucht)  am Hjortspringvej bei Stevning und richteten Ställe als Produktionsstätte plus Büro  ein. Aus dem Einmannbetrieb war eine Firma mit fünf Mitarbeitern geworden. Heute,  nach nunmehr sieben Jahren, beschäftigt der 33-jährige Jan Kallehave 38 Mitarbeiter.

Auf seine Firma „Kallehave Stål og Montage“ ist auch das Wirtschaftsmagazin Børsen  aufmerksam geworden und hat das Unternehmen kürzlich  für die Region Südjütland mit dem Sonderpreis als „Produktionsfirma“ ausgezeichnet. „Irgendwie hat der Gedanke an Selbstständigkeit  wohl immer  in mir geschlummert. Ich habe alles  allein gemacht, Hilfe von der Kommune habe ich nicht beansprucht“, sagt er in der supermodernen   Kantine sitzend,  die in einem früheren Schweinestall  eingerichtet ist.  

Langer Arbeitstag

Es kümmert ihn nicht, dass sein Arbeitstag um 6 Uhr beginnt und  gegen 19 Uhr endet. „So ist  es nun mal“, sagt der   Vater von drei Kindern im Alter von zwei, vier und sieben Jahren. Seine Firma erledigt auch Aufträge von Privaten, aber  hauptsächlich zieht sich der Inhaber    Großaufträge an Land wie   Hotel Alsik und das Kino im Einkaufszentrum „Borgen“, um  lokale Aufgaben zu nennen. Er hat  auch einen Stab von 16 Mitarbeitern, die   im ganzen Land auf Montage sind.
Es ist harte Arbeit, an Ausschreibungen  teilzunehmen. Da muss skizziert und entworfen,  Material beschrieben und natürlich der Preis berechnet werden. Wird aus dem Auftrag nichts, ist die Arbeit für die Katz. 

Zum Glück ist ihm das bisher nicht sehr oft passiert. „Es geht nicht nur um Geld, aber  letztendlich geht es doch darum, der billigste Anbieter zu sein. Und wenn du dann noch ein gutes  Verhältnis zum Kunden aufbauen kannst,   zieht das Kreise. Unsere Auftragsbücher sind  sehr gut gefüllt“, sagt er voller Stolz.

Kallehave ist vorsichtig, stellt Mitarbeiter nur ein, wenn  es die Auftragslage erfordert. Mittlerweile lernt Kallehave  eine Schattenseite des Erfolgs kennen: „Es ist schwierig geworden, gute Handwerker zu kriegen.  Wir suchen händeringend einen Konstrukteur, keinen Zeichner, bisher vergeblich“, nennt er seine Netzwerke Facebook und Linkedin.

Da passt es gut, dass Heidi im Fernstudium  Baukonstruktion studiert. Zudem tut  er selbst etwas für seine Branche. Er hat vier Lehrlinge,  der erste   macht  bald nach dreieinhalbjähriger Ausbildung seinen Abschluss.   Den Arbeitsvertrag hat dieser bereits in der Tasche: „Ich bilde   Lehrlinge aus, damit sie bleiben“, hält Kallehave fest.

Einstellung als Antrieb

Seinen Antrieb erklärt er mit seiner Einstellung: „Ich habe   keine Angst, Chancen zu ergreifen. Du  verdienst viel Geld, weil du  schnell  wächst, aber es ist auch teuer zu bauen“, denkt er an die vielen Umbauten des Hofes, die teils in Eigenregie gemacht werden. Wozu ist man Handwerker? Als nächstes steht der Ausbau  der Produktionshalle mit 1.000 Quadratmetern an sowie die Anschaffung neuer Maschinen.  „Die sollen die Arbeit erleichtern. Es wird immer Handarbeit sein“, gibt er der Roboter-Technologie keine Chance.

Jan Kallehave ist ein Autodidakt, wie er im Buche steht. Kurse über Management/Leitung hat er nicht belegt.    „Mir sind meine Mitarbeiter nicht egal.   Ich bin für sie verantwortlich“, nennt er seine Maxime, mit der  er seinen Betrieb leitet.  Das kommt an. Die Atmosphäre im Büro wie in der Halle zeugt   von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung der jeweiligen Qualifikationen.

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