Lokalpolitik

Sonderburgs Ghetto-Pläne findet der Innenminister gut

Sonderburgs Ghetto-Pläne findet der Innenminister gut

Sonderburgs Ghetto-Pläne findet der Innenminister gut

Sonderburg/Sønderborg
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Vivian Engelbredt, Minister Kaare Dybvad Bek und Bürgermeister Erik Lauritzen am Nørager. Foto: Karin Riggelsen

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Innen- und Wohnungsminister Kaare Dybvad Bek schaute sich am Freitag unter anderem Sonderburgs harte Ghetto-Gebiete Nørager und Søstjernevej an. Er lobte die Sonderburger Kommune.

Für Sonderburgs Bürgermeister Erik Lauritzen und Vivian Engelbredt von SAB hatte der aus Holbæk angereiste Innen- und Wohnungsminister Kaare Dybvad Bek (Sozialdemokratie) eine gute Nachricht: Er findet Sonderburgs Dispensationsantrag für den harten Ghettobereich in der Stadt sehr gelungen.

Nørager in Sonderburg Foto: Karin Riggelsen

Sonderburg bittet im Antrag darum, nicht wie anderen harten Ghettos in Dänemark empfohlen, die Wohnareale um 60 Prozent, sondern nur um 40 Prozent Baufläche zu reduzieren.

Mit Parteien diskutieren

„Es ist meine klare Einstellung, dass man den Antrag gutheißen sollte. Aber jetzt müssen wir die Sache ja noch mit den anderen Parteien diskutieren. Sonderburg hat aber eine sehr ambitiöse Lösung geliefert“, so Kaare Dybvad Bek, der ganz coronagerecht in der grünen Parkanlage von Nørager mit der Presse sprach.

Kaare Dybvad Bek (r.) mit Bürgermeister Erik Lauritzen und der SAB-Vorsitzenden Vivian Engelbredt Foto: Karin Riggelsen

Für den 36-jährigen Sozialdemokraten war es wichtig, dass für die Stadt Sonderburg die richtige Lösung gefunden wird, die aber auch alle formalen Regeln einhält. Der Minister hofft, dass in einigen Wochen eine Entscheidung getroffen wird.

Bereit für den nächsten Schritt

Erik Lauritzen freute sich. „Es ist schön, dass wir hier direkt an der Treppe stehen und bereit für den nächsten Schritt sind“, so der lächelnde Bürgermeister, der auch die enge Zusammenarbeit mit Sønderborg Andelsboligforening lobte.

Nørager in Sonderburg Foto: Karin Riggelsen

„Hier werden nicht nur Wohnblöcke entfernt, sondern etwas Neues wird errichtet und ein neuer Stadtteil geschaffen. In einer solchen Angelegenheit liegen viele Details. Man sollte nicht einfach nur alles ändern wollen“, so Lauritzen.

Er sprach erneut den geplanten Umbau der heutigen Einzimmerwohnungen in Jugendwohnungen auf dem Ghetto-Gelände an, die Sonderburgs Dänische Volkspartei und Venstre in diesem Wahljahr seit Kurzem aber nicht mehr unterstützen und als technischen Betrug bezeichnen.

Sonderburg beeindruckt

Innenminister Kaare Dybvad Bek war auf Einladung des „Bitten & Mads Clausens Fond“ nach Sonderburg gekommen. Er beteiligte sich an einer Konferenz, auf der es um das Wachstum und die Entwicklung in der Zukunft ging. Dort kann Sonderburg andere viel lehren, meinte der Minister. Sonderburg hat die drohende Abwanderung in einen expandierenden Bereich verwandelt. „Ich komme aus Holbæk, was der Größe Sonderburgs entspricht. Das ist einfach beeindruckend“, so der Minister.

Kaare Dybvad Bek Foto: Karin Riggelsen

„Mit Kooperationen kann man nun mal mehr erreichen. Dann kann man viel bewirken“, so Erik Lauritzen.

Zusammenarbeit ist die Zukunft

Vivian Engelbredt freute sich ebenfalls über den Minister-Besuch aus Seeland (Sjælland). „Wir haben die Arme oben. Wir hatten so eine gute Zusammenarbeit mit der Kommune, und das werden wir auch weiterhin haben. Das ist für uns die Zukunft“, meinte die SAB-Vorsitzende.

Vivian Engelbredt, Erik Lauritzen und Kaare Dybvad Bek Foto: Karin Riggelsen

Der nächste Schritt des vorliegenden, aber noch nicht gutgeheißenen Ghetto-Plans ist ein kompliziertes Puzzle. 188 der 560 Wohnungen am Søgræsvej und Nørager verschwinden. Aber erst muss für die dortigen Bewohner eine neue Unterkunft gefunden werden. In Nørager werden Reihenhäuser errichtet.

Die Renovierung, für die sechs bis sieben Jahre eingeplant sind, kann erst 2023 in Angriff genommen werden.

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