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SP will mehr weibliche Namen für Straßen und Plätze

SP will mehr weibliche Namen für Straßen und Plätze

SP will mehr weibliche Namen für Straßen und Plätze

Sonderburg/Sønderborg
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Der Borgmester Anderses Vej ist ein Beispiel für einen männlichen Straßennamen in Sonderburg. Foto: Google Maps

Ob der Borgmester Andersens Vej in Sonderburg oder der Ahlefeldtvej in Gravenstein – die meisten Straßennamen in der Kommune Sonderburg sind nach Männern benannt. Die Schleswigsche Partei will daran etwas ändern.

Es gibt sie, die Ausnahmen von der Regel. Emmas Have in Gravenstein/Gråsten beispielsweise. Doch die allermeisten Straßennamen und Plätze in der Kommune Sonderburg sind männlich – und daran will die Schleswigsche Partei etwas ändern.

In Zukunft sollen bei der Namensgebung von neuen Straßen und Vierteln mehr Frauen ins Spiel kommen, wünscht sich Sonderburgs Vizebürgermeister und SP- Parteivorsitzender, Stephan Kleinschmidt (SP).

„Straßen- und Wegenamen entstehen nicht einfach so aus dem Blauen. Im Gegenteil sind sie in der Regel gut begründet. Sie führen uns hinein in die Geschichte und Identität einer Stadt“, erklärt Kleinschmidt. „Daher ist es natürlich auch wichtig, dass namenhafte Frauen anerkannt werden und ihren Platz in der Geschichtserzählung erhalten.“

Vorbilder sind andere Kommunen

Als Vorbild nennt die SP Kommunen wie Silkeborg, Aalborg oder Aarhus, wo beispielsweise ein Viertel entstanden ist, in dem alle Straßen- und Hafenbereiche nach Frauen benannt werden.

Der kommunale Ausschuss für Technik und Umwelt hatte im Mai 2019 die Richtlinien zur Namensgebung von Straßen und Adressen überarbeitet, jedoch ohne den Fokus auf ein stärkeres Gleichgewicht zwischen Männer- und Frauennamen zu legen. Die SP lädt nun dazu ein, die Sachlage im Ausschuss zu diskutieren, um in Zusammenarbeit mit den lokalhistorischen Vereinen die Sache anzugehen.

Hinter den Namen verstecken sich viele Geschichten, und in Zukunft sollte man etwas von diesen Geschichten erfahren. Das gilt sowohl für Männer als auch für Frauen.

Dieter Jessen, Stadtratspolitiker

„Wir sollten die Namensgebung modernisieren“, findet auch Dieter Jessen (SP), Mitglied des betreffenden Ausschusses.

„Und wir sollten die Straßen- und Wegenamen der Stadt mit einer ergänzenden Karte ausstatten, die erklärt, wer hinter den Namen steht. Denn hinter den Namen verstecken sich viele Geschichten, und in Zukunft sollte man etwas von diesen Geschichten erfahren. Das gilt sowohl für Männer als auch für Frauen“, so Stadtratspolitiker Jessen.



 

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