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Karriereende ist bei Troels Kløve nicht mehr so weit weg

Karriereende ist bei Troels Kløve nicht mehr so weit weg

Karriereende ist bei Troels Kløve nicht mehr so weit weg

Hadersleben/Haderslev
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Troels Kløve hat insgesamt viereinhalb Jahre für Sønderjyske gespielt. Foto: Patrick Derborg Echers

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Der 33-Jährige ist der Rekordtorschütze von Sønderjyske auf europäischer Bühne, doch seine Zeit bei den Hellblauen läuft langsam ab. Troels Kløve plant den Ausstieg aus dem Fußball-Geschäft, wenn seine sportliche Laufbahn bald endet.

Troels Kløve will die letzten neun Saisonspiele einfach nur genießen. Und wenn die Saison wie geplant mit dem Superliga-Aufstieg zu Ende geht, könnte das ein schöner Schlusspunkt seiner Karriere als Fußball-Profi werden.

„Ich werde nicht um jeden Preis meine Fußball-Karriere verlängern. Wir werden sehen, was passt und was am meisten Sinn ergibt. Es ist nicht auszuschließen, dass ich im Sommer aufhöre; es ist aber auch nicht auszuschließen, dass ich noch ein halbes oder ein ganzes Jahr dranhänge“, sagt Troels Kløve zum „Nordschleswiger“.

Keine Türen zugeknallt

Der 33-Jährige aus Horsens war im Januar 2018 von Sønderjyske zum damaligen Superliga-Rivalen OB gewechselt und ist in den vergangenen zwei Jahren von OB an Sønderjyske ausgeliehen worden. Die Leihabsprache und auch der Vertrag mit OB laufen zum Saisonende aus.

Die Europapokal-Auftritte mit Sønderjyske gehören zu den Höhepunkten in der Karriere von Troels Kløve. Foto: Karin Riggelsen

„Ich befinde mich mit Sønderjyske im Dialog. Es sind keine Türen zugeknallt, und wir werden in den nächsten Wochen gemeinsam entscheiden, wie es weitergeht. Ich plane rein sportlich nicht länger als ein halbes oder ein ganzes Jahr voraus, aber wenn meine Zeit als aktiver Fußballer vorbei ist, plane ich den Ausstieg aus der Welt des Fußballs. Ich möchte etwas ganz anderes ausprobieren“, so der Mittelfeldspieler, der sich derzeit Gedanken macht, wann der richtige Zeitpunkt ist, das Fußballfeld zu verlassen.

„Alles ist auf den Fußball ausgerichtet gewesen. Ich bin an Wochenenden ständig in Sachen Fußball unterwegs gewesen, und wir haben als Familie zu schiefen Zeitpunkten Urlaub machen müssen. Meine Frau stand oft mit den Kindern alleine da, und ich möchte jetzt, wo die Kinder noch klein sind, mehr Zeit mit ihnen verbringen“, sagt der 33-Jährige, der im vergangenen Sommer sein Studium zum Betriebswirt („Finansøkonom“) abschloss.

Zukunft im finanziellen Sektor

„Meine Ausbildung öffnet die Türen zum finanziellen Sektor. Ich möchte die ersten Schritte in einer Bank oder als Immobilienmakler machen. Dort liegt mein Interesse“, so Troels Kløve.

Jetzt liegt sein Fokus aber noch uneingeschränkt auf dem Aufstiegskampf in der 1. Division, wo Sønderjyske am Sonnabend ab 14 Uhr im Heimspiel gegen Hobro IK den nächsten Schritt in Richtung Superliga machen will. Dorthin, wo er die meisten seiner mittlerweile 100 Spiele im Sønderjyske-Trikot gemacht hat.

Troels Kløve trifft 2016 im ersten Europapokal-Heimspiel der Vereinsgeschichte gegen Strømsgodset. Foto: Karin Riggelsen

„Es ist eine Ehre, zu diesem Hunderter-Klub zu gehören. Sønderjyske bedeutet mir viel, und das ist ein Klub, wo ich auch nach dem Karriereende zurückkehren und mir Spiele von der Tribüne aus ansehen werde“, sagt der 33-Jährige, der auch bei AC Horsens und OB über 100 Spiele absolviert hat.

Seine zweite Periode bei den Hellblauen ist bislang nicht so erfolgreich verlaufen wie seine erste. Verletzungen haben ihn immer wieder zurückgeworfen, darunter auch ein Beinbruch.

Der Klub musste sich erst wieder finden

„Der Klub und auch ich waren in einer anderen Verfassung, als ich das erste Mal da war. Das war damals eine gut geölte Maschine. Ich habe dieses Mal dazu beigetragen, dass aus einer turbulenten Zeit wieder eine ruhigere geworden ist. Als ich zurückkam, war vieles von einem Eigentümerwechsel und größeren Aufräumarbeiten geprägt. Der Klub musste sich erst wieder finden, und das ist in hohem Maße gelungen. In allen Bereichen hat man die Dinge im Griff, und das spürt man. Es klingt vielleicht banal, dass dies für einen Fußballer eine Bedeutung hat, der einfach nur seine Leistung auf dem Spielfeld bringen muss, aber es bedeutet sehr viel, was im Umfeld passiert“, meint Troels Kløve.

Der Mittelfeldspieler war der erste Europapokal-Torschütze der Vereinsgeschichte, als er 2016 das 1:0 gegen Strømsgodset köpfte, und ist mit insgesamt drei Treffern weiterhin der erfolgreichste SønderjyskE-Torschütze auf europäischer Bühne, gemeinsam mit Mikael Uhre.

Troels Kløve ist in seiner zweiten Periode bei Sønderjyske immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen worden. Foto: Karin Riggelsen

„Wenn ich in 20 Jahren im Sessel sitze und an meine Zeit als Fußballer zurückdenke, dann werde ich als Erstes an die Europapokal-Spiele im Sommer 2016 erinnern. Das war ganz einfach ein Abenteuer für uns. Wir hatten eigentlich nicht viel zu verlieren, waren aber am Ende gegen Sparta Prag so verdammt dicht dran, dass wir das Gefühl hatten, die Qualifikation für die Gruppenphase in der Europa League verschenkt zu haben. Das war aber unter allen Umständen ein Erlebnis, das nie in Vergessenheit geraten wird“, sagt Troels Kløve, der auch der Torschütze zum 2:2-Ausgleich in der Verlängerung des Rückspiels gegen Strømsgodset war.

Nachdem auch Zaglebie Lubin (Polen) ausgeschaltet wurde, erzielte er in Prag das Tor zur 2:0-Führung, doch nach einem 0:0 im Hinspiel verlor Sønderjyske durch einen Gegentreffer sechs Minuten vor Schluss gegen Sparta Prag mit 2:3 und schied aus.

Troels Kløve erinnert sich aber auch gerne an zwei 3:0-Heimsiege in der Superliga gegen den FC København und Brøndby IF zurück. Gegner, die es für Sønderjyske auch in der kommenden Saison geben wird. Die Frage ist, ob Troels Kløve noch dabei ist.

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