Gesundheitswesen

„Mediziner Claudius ist ein Glückfall für die Westküste“

„Mediziner Claudius ist ein Glückfall für die Westküste“

„Mediziner Claudius ist ein Glückfall für die Westküste“

Bredebro
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Jürgen Jepsen übergibt seine Praxis in Bredebro nach 37 Jahren Tätigkeit an Claudius Knebel-Stoll (rechts). Foto: Volker Heesch

Nach 37 Jahren als Hausarzt in Bredebro übergibt Jürgen Jepsen seine Praxis an einen Allgemeinmediziner aus Deutschland. Claudius Knepel-Stoll hat sich seit März in den Betrieb im Ärztehaus eingearbeitet.

„Mein Medizinerkollege Claudius ist ein Glücksfall für die Westküste.“ Mit diesen Worten stellt Jürgen Jepsen in Bredebro seinen Nachfolger Claudius Knepel-Stoll in seiner Praxis im Ärztehaus in Bredebro vor, aus der er sich nach 37 Jahren zurückzieht. Der 40-Jährige Knepel-Stoll, er stammt aus Hamburg und hat sein Medizinstudium in Lübeck absolviert, hat sich bereits seit März in der Gemeinschaftspraxis eingearbeitet, in der er wie sein Vorgänger mit Ärztekollegin Britta Nielsen tätig ist.

Umzug schon länger erwogen

„Ich hatte schon seit Jahren mit dem Gedanken gespielt, als Arzt in Dänemark zu arbeiten“, berichtet Claudius Knepel-Stoll, der zusammen mit seiner Frau Alexandra und vier Kindern im Alter von drei Monaten und 11 Jahren  nach Tondern gezogen ist. Er berichtet, dass das Rekrutierungsbüro der Region Süddänemark ihn sehr unterstützt habe, eine geeignete ärztliche Tätigkeit zu finden. Auch die Kommune Tondern sei hilfreich gewesen. Der neue Arzt in Bredebro hatte nach dem Abschluss des Medizinstudiums 2007 in verschiedenen Krankenhäusern gearbeitet und zuletzt eine Hausarztpraxis in Norderstedt betrieben.

Gute Arbeitsbedingungen

Die guten Arbeitsbedingungen in Dänemark hätten die Familie bewogen, in den Norden zu ziehen. „Mir gefällt das System der breit aufgestellten hausärztlichen Versorgung hier sehr gut. Erst wird der Allgemeinarzt aufgesucht, erst dann der Facharzt“, so Knepel-Stoll. Und Jürgen Jepsen pflichtet bei, dass dadurch 90 Prozent der Behandlungen vom Hausarzt durchgeführt werden können. Jürgen Jepsen, dessen drei Kinder alle Ärztinnen und Ärzte geworden sind und in Odense, Woyens und Göteborg tätig sind, berichtet, dass es im Bereich der nordschleswigschen Westküste schwer geworden ist, Nachfolger für die Arztpraxen zu finden, weil kaum noch Nachwuchsärzte im Tonderner Krankenhaus tätig sind und über Tätigkeiten dort im Umfeld sesshaft werden.

Für Claudius Knepel-Stoll, der sich schon seit längerer Zeit mit Dänisch-Unterricht auf die Tätigkeit in Bredebro vorbereitet hat, ist mit der Hausarzttätigkeit in Dänemark die Arbeitszeitbelastung verringert worden, obwohl auch dort Hausbesuche und Bereitschaftsdienste auf dem Programm stehen. Er ist gut von Jürgen Jepsen eingearbeitet worden, der mit seiner Frau Giesela in Bredebro wohnen bleibt und sich auf mehr Zeit für Reisen, den Garten und sein Hobby die Jagd freut.

Jepsen ist in Hoyer aufgewachsen und hat nach dem Besuch der Schulen in Hoyer und Tondern 1971 am Deutschen Gymnasium für Nordschleswig Abitur gemacht. Nach Abschluss des Medizinstudiums in Aarhus 1978 war er in verschiedenen Abteilungen von Kinderheilkunde bis Psychiatrie an Kliniken in Nordschleswig tätig, bis sich die Gelegenheit bot, sich in Bredebro selbstständig zu machen, wo er seinen Beruf seitdem mit großer Freude und Engagement ausgeübt hat. Seinem Nachfolger wünscht er zum Wohle der Patienten viel Erfolg in Nordschleswig.

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