Kultur
Ein Blick hinter die Kulissen des Kunstevents in Hoyer
Ein Blick hinter die Kulissen des Kunstevents in Hoyer
Ein Blick hinter die Kulissen des Kunstevents in Hoyer
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Die dritte Kunstausstellung im öffentlichen Raum präsentiert 52 Exponate aus verschiedenen Ländern. Ob es auch eine vierte Ausgabe der Kunstroute im Marschenort geben wird? Die Vorsitzende Steffie Pedersen gibt einen Einblick.
Einheimische und Feriengäste können noch bis Oktober durch das weitläufige Atelier unter freiem Himmel wandeln und sich an der Kunstroute (Art Jam Road) in Hoyer erfreuen.
„Es ist die dritte Ausgabe von Art Jam Road, und wir haben an 22 Stellen 52 Skulpturen aufgestellt“, berichtet Steffie Pedersen, Vorsitzende des Kunstfestivals Art Jam Symposium.
Die Kunst im öffentlichen Raum begrenzt sich somit nicht auf die zwei Juni-Wochen, in denen das Festival mit Holzkunstschaffenden läuft.
Ein weiteres Standbein
Die Kunstroute ergänzt das Holzskulpturenfestival, das seit 1993 ein festes Event ist und von ehrenamtlichen Kräften auf die Beine gestellt wird.
In diesem Jahr betrug die finanzielle Unterstützung der Kommune Tondern (Tønder) für den Verein 50.000 Kronen.
„Wir haben bisher nicht bei der Kommune explizit Geld für die Kunstroute beantragt. Das werden wir aber tun, da das Projekt mittlerweile zu groß geworden ist, als dass wir es mit freiwilligen Kräften stemmen können. Da steckt eine Menge Arbeit drin“, erzählt Steffie Pedersen.
Ein enormer Arbeitsaufwand
Steffie Pedersen hat gemeinsam mit ihrem Mann Gleb Dusavitskiy die Werke aufgestellt und zieht auch sonst an allen Fäden. „Wir holen die Zulassungen ein, holen zum Beispiel die Kunstwerke in Belgien, buddeln die Löcher und platzieren die Skulpturen. Es ist wirklich eine enorme Arbeit“, so Steffie.
Wir haben bisher nicht bei der Kommune explizit Geld für die Kunstroute beantragt. Das werden wir aber tun, da das Projekt mittlerweile zu groß geworden ist, als dass wir es mit freiwilligen Kräften stemmen können. Da steckt eine Menge Arbeit drin.
Steffie Pedersen
Sie freut sich, dass es gelungen ist, die Kunstroute zu erweitern. „Wir hören von den örtlichen Geschäftsleuten, dass sie das steigende Interesse von Gästen spüren.“
Kunstgenuss zum Nulltarif
Bei der Kunstschau im Freien mit vielen Exponaten aus Deutschland, Dänemark, Finnland, Mazedonien sowie Brasilien und den Niederlanden gibt es den Zutritt zum Nulltarif. Eine finanzielle Unterstützung ist jedoch unter anderem über MobilePay möglich.
Der Vorstand wirbt zudem Gelder von Stiftungen ein, um den kostenlosen Kunstgenuss zu ermöglichen.
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Erfahrung als Projektleiterin
„Wenn ich im Ausland solche Projekte durchführe, dann ist das in der Rolle als honorierte Projektleiterin. Es dauert, so etwas auf die Beine zu stellen“, sagt Steffie Pedersen.
Sie habe zum Beispiel drei Jahre daran gearbeitet, um die zwölf Bronzefiguren auf dem Markt nach Hoyer zu holen. Dabei handelt es sich um das Frauenheer der deutschen Künstlerin Tina Schwichtenberg.
Eine perfekte Umgebung
„Ich habe viele Jahre mit der Marsch und Kunst gearbeitet. Die Umgebung hier ist einfach fantastisch und passt perfekt zu dem einzigartigen Projekt. Ich würde es wirklich sehr bedauern, wenn wir die Kunstroute aus Hoyer abziehen müssten“, so Steffie. Die Künstlerin stammt aus Emmerleff (Emmerlev) und ist mit dem Holzskulpturenfestival aufgewachsen.
Vor sieben Jahren trat sie als Vorsitzende die Nachfolge ihres Vaters Albert an, der den Posten 25 Jahre innehatte.
Steffies großer Traum
„Wenn ich wirklich groß träumen sollte, dann könnte ich mir vorstellen, die Kunstroute auch auf Mögeltondern und Tondern und weitere Teile vom Marsksti auszudehnen“, so die Vorsitzende.
Dass sie so viele Kunstwerke nach Hoyer holen können, sei in der Aufbauphase dem Netzwerk des Paares zu verdanken.
„Mittlerweile haben wir von Künstlerinnen und Künstlern Vorfragen, wie sie dabei sein können. Das Interesse ist steigend. Ich würde nur ungern mit einer Arbeit aufhören, die Früchte trägt. Ich hoffe wirklich, dass die Kommune Tondern gewillt ist, das Projekt zu unterstützen“, so die Vorsitzende, die mit ihrem Vorstand an einem diesbezüglichen Antrag feilt.
Hoyer ist die Wunsch-Kulisse
Steffie Pedersen hofft inständig auf eine Fortsetzung in Hoyer. Ansonsten würde der Blick auf die Suche nach alternativen Standorten in anderen Kommunen gelenkt.
„Wenn die Kommune das Projekt fördert, erleichtert das das Einwerben von Geldern bei Stiftungen. Die kommunale Förderung ist eine Art Gütesiegel“, erläutert die Vorsitzende.
„Nach der Eröffnung von Marskstien und der Verschönerung des Ortes wollen wir gern mit dem Projekt zu einem Kickstart beizutragen, um mehr Menschen nach Hoyer in die Geschäfte und Restaurants zu holen“, so die zweifache Mutter.