Familiennachricht

Andre Riggelsen geht mit Humor auf die 90 zu

Andre Riggelsen geht mit Humor auf die 90 zu

Andre Riggelsen geht mit Humor auf die 90 zu

Monika Thomsen
Tondern/Tønder
Zuletzt aktualisiert um:
Andre Riggelsen auf der Bank vor seinem Haus. An seinem Geburtstag ist er nicht zu Hause anzutreffen. Foto: Monika Thomsen

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Der frühere Landwirt genießt in Tondern die gute Nachbarschaft. Zu den Steckenpferden des vielseitig interessierten Jubilars gehört das Skatspielen. An seinem Ehrentag ist er verreist.

„90 ist nur eine Zahl“, sagt Andre Riggelsen mit einem Lachen in seinem Lieblingssessel am Fenster in seiner Stube am Benediktevej 1 in Tondern. 

Dort wohnt der 89-jährige frühere Landwirt seit 2021. „Ich kann gar nicht verstehen, wo die Zeit geblieben ist“, meint er in dem Gedanken daran, dass er seit mehr als 20 Jahren in Tondern seinen Lebensmittelpunkt hat. 

Am Sonnabend, 13. Juli, ist es so weit, dass er 90 Jahre alt wird. 

Mit dem Fahrrad unterwegs

Sind die Kräfte auch nicht jeden Tag gleich stark, so ist der Jubilar nach wie vor aktiv. 

Er ist immer noch auf dem Fahrrad unterwegs und radelt an guten Tagen auch nach Aventoft und zurück. Dabei setzt er mittlerweile ausschließlich auf Beinkraft. Sein E-Bike hat er inzwischen in Rente geschickt. 

Eine umfangreiche Ausbildung auf großen Höfen

Viele Jahre hatte Andre Riggelsen seinen Wirkungsort auf dem Hof in Kummerleff (Kumled) bei Bredebro, wo der damals 25-Jährige sich als Landwirt selbstständig machte. Zuvor hatte er sich an der Landwirtschaftsschule in Ladelund und auf verschiedenen Bauernhöfen ausgebildet. 

„Ich war eigentlich nur auf großen Höfen“, erzählt er rückblickend und erwähnt „Ankergård“ in Gaböl (Gabøl), Troiburg (Trøjborg) bei Wiesby (Visby) sowie „Majbølgård“ auf Alsen (Als). Auch an der Landwirtschaftsschule in Ladelund war er angestellt, und es verschlug ihn auf einen Hof südlich von Husum. Auf dem Hof „Klostergården“ bei Kolding war er als Verwalter tätig.

Andre Riggelsen in seinem Lieblingssessel Foto: Monika Thomsen

Überall Farbe bekannt

„Bei Landwirten aus der deutschen Minderheit bin ich nicht gewesen. Ich habe aber immer überall gesagt, dass ich zur Minderheit gehöre.“ 

Da es damals auf fast allen Höfen, wo er war, Praktikanten aus Deutschland gab, gehörte es wegen seiner Deutschkenntnisse zu seinen Aufgaben, sie anzuleiten. In jungen Jahren leistete er auch seinen Militärdienst bei der dänischen Leibgarde ab. 

„Eine gute Zeit“

„Ich hatte als Bauer eine gute Zeit. Ich hatte 30 Kühe, in der heutigen Zeit wäre das nicht gegangen. In der Erntezeit kamen immer genügend Menschen, um zu helfen“, so Riggelsen. 

Er hatte Feriengäste aus Deutschland, die bei der Ernte mitanpackten. „Das Ganze fing eigentlich damit an, dass Studierende von der Uni in Braunschweig kamen. Dort habe ich auch immer gerne Urlaub gemacht, da ich die Atmosphäre sehr gerne mochte. Ich bin zu vielen guten Doktor-Feiern gewesen“, sagt er lachend. 

Langjährige Verbindungen

Die Verbindung zu den verschiedenen Feriengästen ist noch intakt und umfasst auch die nächsten Generationen. „Bei meinem 50. Geburtstag reisten die Feriengäste aus sieben Ländern an“, so Riggelsen.

Der kontaktfreudige Jubilar hat immer viel Programm gehabt und ist gerne auf Achse. „Ich habe gar keine Zeit gehabt, eine Frau zu finden“, sagt der humorvolle 89-Jährige.

In den deutschen Vereinen hat man stets auf Riggelsen als treuen Teilnehmer an den verschiedenen Veranstaltungen zählen können. 

Seine große Verbundenheit zur deutschen Gemeinschaft zeigte er auch dadurch, dass er im April der Ludwig-Andresen-Schule in Tondern und der Deutschen Schule in Lügumkloster (Løgumkloster) jeweils 50.000 Kronen schenkte.

Andre Riggelsen ist ein Mann mit Humor. Foto: Monika Thomsen

Ein leidenschaftlicher Skatspieler

Andre Riggelsen hat ein Faible fürs Skatspielen und spielt beim BDN (Bund Deutscher Nordschleswiger) in Hoyer (Højer) und Tondern, bei „Ældresagen“ in Tondern und auch in privater Runde. Dabei versteht er auch zu punkten.

Das Geschehen der Schleswigschen Partei in Tondern verfolgt er intensiv.

Eine hervorragende Nachbarschaft

Er hat es kein Stück bereut, dass er nach Tondern gezogen ist. Am Benediktevej gebe es eine sehr gute Nachbarschaft, sagt er und erwähnt die große Hilfsbereitschaft der Familien Freiberg und Dinsen Andersen.

„Das bedeutet mir viel“, sagt Andre Riggelsen, kurz bevor im Flur das Telefon klingelt.  

Digitaler Zeitungsleser

Während er in seinem Lieblingssessel sitzt, liegt das Handy in Reichweite auf der Fensterbank und das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ auf dem Couchtisch.

Riggelsen ist digital auf Draht und liest den „Nordschleswiger“ am Computer oder auf dem Handy. 

An seinem Geburtstag ist Andre Riggelsen verreist.

 

 

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