Unfallstatistik

Augenmerk auf „weiche“ Verkehrsteilnehmende richten

Augenmerk auf „weiche“ Verkehrsteilnehmende richten

Augenmerk auf „weiche“ Verkehrsteilnehmende richten

Tondern/Tønder
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Bis 2030 soll es weniger Verkehrsunfälle geben (Archivfoto). Foto: DN-Archiv

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Die Kommune hat einen Plan: Bis 2030 darf der Verkehr nur ein Todesopfer und sieben Schwerverletzte pro Jahr fordern. Immer mehr Rad- und Mopedfahrer verunglücken.

Die Anzahl der schweren Verkehrsunfälle in der Kommune Tondern ist in den vergangenen Jahren zwar gefallen, dennoch werden höhere Ansprüche gesetzt. Demzufolge darf der Verkehr im Jahr 2030 nur einen Menschen das Leben kosten und sieben Schwerverletzte fordern.

Was die kommunale Verkehrssicherheitsplanerin Sonja Svendsen beunruhigt, ist der steigende Anteil der Verunglückten, der sogenannten weichen Verkehrsteilnehmer, also Fußgänger, Rad- und Mopedfahrer.

Ein Verkehrsunfall beim Mc-Donalds-Kreisel in Tondern (Archivfoto) Foto: Brigitta Lassen

 

„Auch wenn es insgesamt nicht viele Unfälle sind, so muss man auf die prozentuale Verteilung der Unfälle vom Auto bis zu den Fußgängern schauen. Sie macht deutlich, dass der Anteil der verunglückten Radfahrer immens gestiegen ist. Daher müssen wir darauf verstärkt unser Augenmerk richten“, bedauert Sonja Svendsen.

 

Machte diese Sparte vor fünf Jahren nur 20 Prozent aller Unfälle aus, lag die Zahl im vergangenen Jahr bei 44 Prozent. Der prozentuale Anteil der Unfälle, in die Autos verwickelt waren, ist dafür drastisch gefallen. 2021 nahmen sie einen Anteil von 53 Prozent ein, vor fünf Jahren waren es nur 11 Prozent.

An dieser Tabelle wird deutlich, dass die Anzahl der verunglückten Fußgänger, Rad- und Mofafahrer gestiegen ist. Foto: Kommune Tondern

Das Zahlenmaterial geht aus der neuesten Verkehrssicherheitsanalyse hervor, die dem Technischen Ausschuss auf seiner jüngsten Sitzung vorgelegt wurde. Berechnet wird immer eine fünfjährige Zeitspanne.

„Jeder Unfall, jeder Toter und jeder Verletzte sind einer zu viel. Ich kann ich nicht genau sagen, wie genau wir in unserer ländlich geprägten Kommune mit ihren langen, geraden Straßen vorgehen sollten. Da gibt es mehrere Punkte, wo wir einsetzen müssten“, so die Verkehrsplanerin.

18-Jährige stirbt am Unfallort

Im vergangenen Jahr kam eine Person im Straßenverkehr ums Leben. Dabei handelte es sich um eine 18-jährige Motorradfahrerin aus Tondern, die auf dem Adelvadvej auf der Strecke zwischen Tondern und Osterhoist (Øster Højst) von einem Auto erfasst worden war. Der Unfall ereignete sich am 15. Dezember.

Weiter wurden acht Personen bei Unfällen schwer verletzt, weitere neun kamen mit leichten Verletzungen davon. „Das sind die offiziellen Zahlen der Polizei. Es gibt aber auch andere, die wir im Prinzip addieren müssten. Das sind die Verletzten, die wir von der Notfallambulanz des Krankenhauses bekommen. Dort wurden sechs Schwerverletzte versorgt und zehn Personen mit leichten Verletzungen“, berichtet Sonja Svendsen.

Unfallzahlen aus der Notfallambulanz

Warum es auch diese Sparte gibt, hat einen guten Grund. Es gebe Unfälle, bei denen die Polizei nicht eingeschaltet wurde. Oder eine oder ein Verletzter sucht erst einen Tag nach dem Unfall die Notfallambulanz auf. Der Grund könnte sein, dass Alkohol am Steuer zum Unfall geführt hat, vermutet Svendsen.

Nationales Ziel

Auf nationaler Ebene wurde auch ein Ziel gesetzt. Bis ins Jahr 2030 dürfen die tödlichen Verkehrsunfälle nicht die 90 übersteigen, es darf nur 900 Schwerverletzte geben, und die Anzahl der Leichtverletzten soll um 50 Prozent reduziert werden.

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