Natur und Umwelt

Drawitter Wald und Kongens Mose – ein Naturnationalpark?

Drawitter Wald und Kongens Mose – ein Naturnationalpark?

Drawitter Wald und Kongens Mose – ein Naturnationalpark?

Lügumkloster/Løgumkloster
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Der Drawitter Wald und Kongens Mose sind beliebte Ausflugsziele. Foto: Monika Thomsen

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Bürgermeister Henrik Frandsen will den Vorschlag von Umweltministerin Lea Wermelin nicht von vornherein ablehnen. Er verweist jedoch darauf, dass es auf den Inhalt dieser Idee ankommt.

Bürgermeister Henrik Frandsen findet es spannend, dass die Kommune Tondern gleich mit zwei Naturperlen vom Umweltministerium in die nähere Auswahl als Naturnationalpark gekommen ist. Am Donnerstag veröffentliche Ministerin Lea Wermelin (Soz.)  die 23 Standorte, die für dieses Projekt in frage kämen.  Dabei handelt es sich um den Drawitter Wald und das Hochmoor Kongens Mose.

 

Kongens Mose ist ein Vogelparadies. Foto: Paul Sehstedt

 

„Ich würde sagen, wir sollten den Vorschlag nicht von vornherein ablehnen. Ausschlaggebend ist natürlich der Inhalt und was der Plan für die Bürgerinnen und Bürger bedeutet, die diese beiden Naturgebiete sehr häufig zum Spazierengehen und für Vogelbeobachtungen ansteuern. Einschränkungen dürfte es nicht geben, schon gar nicht, wenn das Gebiet gänzlich abgesperrt wird."

 

Kein neuer Wildschweinzaun

Ausgesucht wurden große, zusammenhängende Naturgebiete, die sich im Besitz des Staates befinden, wo größere Tiere, beispielsweise auch Elche, das ganze Jahr für die Naturpflege sorgen. „Wenn es sich dabei um eine Einzäunung der Weideflächen handelt, dann ist dies ein ganz natürlicher Vorgang. Zäune wie der Wildschweinzaun sind damit bestimmt nicht gemeint“, schließt Frandsen aus.

Die Gebiete sollen eingezäunt werden, um die Tiere zu schützen, aber es soll auch weiterhin erlaubt sein, die neuen Naturnationalparks zu besuchen.

„Es ist für mich ausschlaggebend, dass der Mensch nicht ausgesperrt wird. Der Drawitter Wald ist sich als ‚Urwald‘ schon seit 1948 selbst überlassen. Er ist nicht nur bei Einheimischen, sondern auch bei Naturfreunden ein sehr beliebtes Ausflugsziel. Viel anderes kann dort nach meiner Überzeugung nicht gemacht werden. Und im Hochmoor wird auch seit Jahren keine Beweidung mehr vorgenommen. Daher müssen wir ohne Vorurteile dem Vorschlag begegnen“, so der Bürgermeister.

 

Frandsen erklärt, dass nach den Herbstferien Bürgeranhörungen durchgeführt werden sollen. Im Dezember solle dann entschieden werden, welche zehn Gebiete ausgewählt werden.

400 Hektar großes Moorgebiet

Im vergangenen Jahr wurden bereits auf einer Fläche von 25 Hektar Bäume und Büsche im Moorgebiet gerodet und Drainagen und Entwässerungskanäle geschlossen, sodass hier auf längere Sicht ein 400 Hektar großes Moor entsteht. Dort wurde noch bis vor etwa 50 Jahren Torf gegraben.

Landwirtschaft wird dort nicht mehr möglich sein. Bewuchs, Entwässerung und Bewirtschaftung haben das Hochmoor über die Jahre fast verschwinden lassen. Die Projektfläche umfasst 160 Hektar. Davon wurde ungefähr die Hälfte intensiv bewirtschaftet.

Kongens Mose zählt heute zu den wichtigsten Hochmooren in Dänemark. Der dänische Staat und die Europäische Gemeinschaft lassen es sich viel Geld kosten, wenn in Dänemark zehn Hochmoore in sechs Kommunen reetabliert werden.

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