Verkehrssicherheit

Elektronische Schilder: Sicherer Schulweg durch angepasstes Tempo

Elektronische Schilder: Sicherer Schulweg durch angepasstes Tempo

Neue Schilder: Sicherer Schulweg durch angepasstes Tempo

Tondern/Tønder
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Mit Rücksicht auf die Schülerinnen und Schüler soll das morgendliche Tempo auf dem Kongevej reduziert werden. Foto: Monika Thomsen

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Bei der Busstation auf dem Kongevej in Tondern sollen morgens intelligente Verkehrstafeln das Tempo vorgeben. Fahrlehrer Bjarne Lund Henneberg veranschaulicht mit einer Grafik die Bedeutung von 10 km/h im Ernstfall.

Die Weichen für ein höheres Maß an Sicherheit für Fußgängerinnen und Fußgänger auf dem Kongevej in Tondern sind mit dem kommunalen Technischen Ausschuss und dem Finanzausschuss von zwei politischen Instanzen in Tondern gestellt worden.

Die angestrebten Maßnahmen konzentrieren sich auf die Strecke im Umfeld der Busstation, die Schülerinnen und Schüler auf dem Weg zu ihren Bildungsstätten überqueren. Dort sollen „intelligente“ Verkehrstafeln installiert werden.

Mit ihnen kann in der morgendlichen Stoßzeit, die im Ortsbereich maximal zugelassene Geschwindigkeit von 50 km/h auf eine niedrigere Tempoangabe herabgesetzt werden.

Morgens sind am Zebrastreifen bei der Busstation Kinder von Marieskolen als Schülerlotsinnen und Schülerlotsen aktiv.

Vorschlag aus den Haushaltsverhandlungen

„Der Vorschlag wurde im Zuge der Haushaltsverhandlungen von der Sozialistischen Volkspartei gestellt, und wir waren uns alle einig, dass die Tafeln dort kommen sollen“, sagt der Vorsitzende des Technischen Ausschusses, Poul Erik Kjær.

Der Wunsch von Bjarne Lund Henneberg, Fahrlehrer und Stadtratspolitiker für SF, die dortigen Verhältnisse zu verbessern, geht aber noch länger zurück, wie Henneberg im Gespräch erläutert.

„Ich schrieb schon vor einigen Jahren, als das damalige Projekt für den Kongevej geplant wurde, an die Verwaltung, dass ich es für wenig visionär hielt. Damals, als ich noch nicht dem Kommunalrat angehörte, gab es aber keinen politischen Willen, etwas zu ändern“, so Henneberg.

Der rote Strich zeigt die Strecke auf dem Kongevej, wo es mehr Sicherheit geben soll. Foto: Tønder Kommune

Tempo von entscheidender Bedeutung

„Dort überqueren die Schülerinnen und Schüler von Marieskolen, von der deutschen Schule und die Jugendlichen vom Gymnasium die Straße. Daher ist Tempo 50 viel. Ich erlebe als Fahrlehrer immer wieder gefährliche Situationen für die sogenannten weichen Verkehrsteilnehmer“, so Bjarne Lund Henneberg.

Unlängst wurde ein junger Mann auf dem Zebrastreifen von einem Auto angefahren.

Fahrschul-Pensum in Vergessenheit geraten

Die meisten hätten wohl vergessen, was sie in der Fahrschule gelernt haben, so Henneberg in Gedanken an die Diskussion, die sich über Tempo 30, 40 oder 50 in der Wiedaustadt zum Teil in den sozialen Netzwerken entfacht hat.

Viele würden fälschlicherweise davon ausgehen, dass der Unterschied 10 km/h bedeuten würde, wenn man im Falles eines Unfalls eine Fußgängerin oder einen Fußgänger mit dem Fahrzeug mit Tempo 40 anstatt 30 anfährt.

„Das ist aber nicht der Fall. Ist man mit Tempo 40 unterwegs, fährt man den Fußgänger mit 25 bis 30 km/h an. Fährt man Tempo 50 anstatt 30, schafft man es vor der Kollision nur, die Bremse zu aktivieren“, so Bjarne Lund Henneberg, der dies mit einer Grafik veranschaulicht.

Bei der Reaktionszeit wird auch berücksichtigt, ob die Autofahrerin oder der Autofahrer unaufmerksam ist.

Foto: Bjarne Lund Henneberg

Automatisch oder per Knopfdruck

Die intelligenten Temposchilder können entweder per Knopfdruck oder automatisch zu dem betreffenden Zeitpunkt aktiviert werden. In der Kommune Tondern gibt es sie auf dem Hjemstedvej bei der neuen Schule in Scherrebek (Skærbæk).

„Wäre ich Elternteil von Marieskolen würde ich ungern meine Kinder aus der 5. Klasse dort im dunklen morgendlichen Verkehr als Schülerlotsen auf die Straße schicken, wo mit Tempo 50 gefahren wird“, sagt Lund Henneberg.

Verkehrspolizei entscheidet über die Platzierung

Für die Sicherheitsmaßnahmen sind 500.000 Kronen vorgesehen. Damit sich die Aufmerksamkeit der motorisierten Verkehrsteilnehmenden durch die neuen Verkehrstafeln nicht ausschließlich auf den Zebrastreifen bei der Busstation konzentriert, schlägt die Technische Verwaltung auch Anpassungen bei dem Zebrastreifen vor, der beim Rema-Laden über den Kongevej führt.

Dieser Übergang soll unter anderem mit zusätzlicher Beleuchtung sichtbarer gemacht werden, damit sich die Zebrastreifen auf diesem Abschnitt des Kongevejs gleichen.

Der Kommunalrat wird sich auf seiner Sitzung am Donnerstag, 23. Februar, mit der Thematik befassen. Das letzte Wort bei der endgültigen Platzierung der „intelligenten“ Tempoanzeiger hat die Verkehrspolizei.

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