Energieversorgung

Fernwärmewerke in der Kommune rüsten kräftig auf

Fernwärmewerke in der Kommune rüsten kräftig auf

Fernwärmewerke in der Kommune rüsten kräftig auf

Lügumkloster/Løgumkloster
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In Lügumkloster sind Neuanschlüsse dazugekommen. Foto: Monika Thomsen

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In Lügumkloster sind ungefähr 100 Neuanschlüsse erfolgt. Hilfe bei der Wahl der künftigen Wärmeversorgung in Norderlügum angeboten. Auch in Toftlund, Bredebro und Tondern laufen Projekte.

Mit den stark gestiegenen Heiz- und Strompreisen lassen sich die Verbraucher hinter dem Ofen hervorlocken. Sie suchen nach Alternativen für ihre bisherigen Wärmequellen wie Erdgas oder Strom. Viele wünschen sich Fernwärme. Diese hat sich preismäßig im Vergleich zu Erdgas stabil gehalten.

Das Interesse merken auch die Fernwärmewerke in der Kommune Tondern. So hat die Gesellschaft in Lügumkloster im Handumdrehen ungefähr 100 neue Kunden bekommen, nachdem bereits im April 2021 die Rohre im Wohnviertel Møldamager und im Gewerbegebiet verlegt worden waren. Die Verantwortlichen setzten sich damals ein Ziel, um die 100 Neuanschlüsse zu erzielen und boten diesen zu einem Sonderpreis von 5.000 Kronen an. „Das Ziel ist erreicht“, bestätigt Betriebsleiter Peter Gjelstrup Andersen.

2012: Lügumgaard geht ans Netz

2012 ging der Nachbarort Lügumgaard (Løgumgaard) schon ans Netz. Ob Anschlüsse weiterer, nahe gelegener Ortschaften möglich sind, entscheide sich, ob sich ein solches Projekt für die Gesellschaft auch rentiert. „Wir haben wirklich viele Vorfragen aus Norderlügum. Mit den potenziellen Interessierten hat die Fernwärmegesellschaft Kontakt und will sie auch beraten, welche Heizlösung für sie am günstigen wäre. Dann ist es egal, auch wenn sie sich letztendlich gegen Fernwärme entscheiden“, so Andersen.

„Wenn man außerhalb unseres Versorgungsbereichs wohnt und wenn sich uns vielleicht nur ein kleiner Kundenneuzugang bietet, wird es schwer. Wir arbeiten aber an mehreren Projekten, über die ich zum jetzigen Zeitpunkt nichts sagen kann“, erklärt der Betriebschef.

 

Das Fernwärmewerk in Lügumkloster Foto: DN-Archiv

Die Fernwärmegesellschaft war vor einigen Jahren ihrer Zeit voraus und investierte in Sonnenenergie für die Produktion von warmem Wasser. Im vergangenen Jahr enttäuschte diese Energiegewinnung. Die Sonne schien zu wenig. In diesem Jahr liegt man vor dem Stand von 2021, als etwa 17 Prozent weniger Solarenergie als 2020 gewonnen wurde.

In Toftlund, Tondern und Bredebro wird gegraben

Auch die Kollegen in drei anderen Städten der Kommune rüsten auf. Die Projekte sind vom Tonderner Stadtrat gutgeheißen und die kommunalen Bürgschaften bewilligt worden. Alle haben sozioökonomische Vorteile und sind umweltfreundlicher, weil der CO2-Ausstoß gesenkt werden kann.

In Bredebro will die Fernwärme ihren Versorgungsbereich mit dem Håndværkervej vergrößern, wo bislang mit Erdgas geheizt wird. Mehr als die Hälfte der potenziellen Kunden hat sich für einen Neuanschluss entschieden.

 Die Verwaltung bezeichnet den Plan als robustes Projekt. Aus sozioökonomischer Sicht ist die Fernwärme um etwa 910.000 Kronen günstiger als Erdgas und 970.000 Kronen als die Lösung mit Wärmepumpen. Der CO2-Ausstoß soll um etwa 54 Tonnen jährlich reduziert werden. Die Arbeiten sollen im Sommer aufgenommen werden. Die Kommune bürgt für einen Kredit mit bis zu 3 Millionen Kronen.

Die Fernwärmegesellschaft in Tondern wünscht sich eine neue Transmissionsleitung zwischen dem Hauptwerk am Energivej und dem Satelitten am Hydrovej, wo bei der Kühlung im Unternehmen Hydro Aluminium anfallende Überschusswärme und „grüner“ Strom zum Aufwärmen des Fernwärmewassers genutzt werden. Mit einer neuen Verbindung kann die existierende Anlage optimaler eingesetzt und die Wärmepumpe am Hydrovej voll genutzt werden.

Das Fernwärmewerk in Tondern wird mit klimafreundlicher Biomasse beheizt. Zusätzlich kann „Überschussstrom“ preisgünstig genutzt werden. Foto: Volker Heesch

Aus sozioökonomischer Sicht werden die Betriebsausgaben über einen 20-jährigen Zeitraum um etwa 3,2 Millionen Kronen fallen. Der CO2-Ausstoß wird um 176 Tonnen jährlich geringer ausfallen. Dieses Projekt soll im Sommer angeschoben werden. Es hat den grünen Stempel der Kommune und eine Bürgschaft in Höhe von bis zu drei Millionen Kronen für die Aufnahme eines Darlehens bekommen.

In Toftlund sollen die Wohngebiete Markvænget, Damparken und Høllevang von Erdgas auf Fernwärme umsteigen, die etwa 1,8 Millionen Kronen billiger wäre als eine Lösung mit Wärmepumpen. Es wurden keine Berechnungen im Vergleich zu Erdgas vorgenommen. Die Verwaltung stuft dieses Projekt als „einigermaßen robust“ ein.

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