Verkehr

Für mehr Sicherheit: Popp Petersen übte sich als Graffiti-Künstler

Für mehr Sicherheit: Popp übte sich als Graffiti-Künstler

Für mehr Sicherheit: Popp übte sich als Graffiti-Künstler

Tondern/Tønder
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Mit ruhiger Hand ging Bürgermeister Jørgen Popp Petersen ans Werk. Foto: Brigitta Lassen

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In den Jahren von 2018 bis 2022 verzeichnete die Polizei sechs Unfälle an Kreuzungen der Tonderner Innenstadt, bei denen zwei Radfahrende starben und sechs schwer verletzt wurden. Die Verkehrsteilnehmenden werden aufgefordert, sich bei Ampeln zwei Sekunden mehr Zeit zu lassen.

Die Innenstadt von Tondern ist an Kreuzungen kein sicheres Pflaster für Radfahrerinnen und -fahrer. Von 2018 bis 2022 verzeichnete die Polizei dort sechs Unfälle, bei denen zwei Personen ums Leben kamen. Vier zogen sich schwere Verletzungen zu.

Tondern ist die Stadt in der Kommune mit den meisten Unfällen dieser Art. Acht wurden von der Polizei erfasst. Die beiden letzten Zusammenstöße in den fünf Jahren ereigneten sich in Toftlund. Dort kamen die Radfahrenden mit leichteren Verletzungen davon. 

 

Mit Arbeitshandschuhen und „Plastikpuschen“ zum Schutz seiner Schuhe wurde Popp Petersen beim Sprüheinsatz ausgestattet. Foto: Brigitta Lassen

 

Daher beteiligt sich die Kommune Tondern an der Verkehrskampagne und fordert sowohl die Motorisierten als auch die Radfahrenden zu mehr Aufmerksamkeit auf. Ihnen wird ans Herz gelegt, sich an Kreuzungen zwei Sekunden länger zu vergewissern, ob sie freie Fahrt haben.

 

Die generelle Verkehrsstatistik (auf dem Fahrrad oder Mofa) von 2018 bis 2022 für die Kommune Tondern:

Rad: 3 Tote, 19 Schwerverletzte, 12 Leichtverletzte.

Moped: 7 Schwerverletzte, 6 Leichtverletzte.

Ferner wurden Unfälle mit Leichtverletzten verzeichnet, die nicht von der Polizei erfasst wurden. Die Betroffenen suchten gleich Hilfe in der Notaufnahme.

Rad:  5 Schwerverletzte, 24 Leichtverletzte.

Moped: 1 Schwerverletzter, 7 Leichtverletzte.

Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei) setzte am Freitag mit einer Sprühdose ein deutliches Zeichen, als er das gelbe Logo der Kampagne auf dem Fahrradweg bei der Einfahrt zu den Tondernhallen auf die Straße malte. Er fährt selbst mit dem Rad zur Arbeit und kam zum Termin auch mit dem Fahrrad, eingekleidet mit einer gelben Warnweste und Fahrradhelm.

Jørgen Popp Petersen ist innerhalb eines Jahres viermal vom Fahrrad gestürzt, blieb aber unverletzt. Die Ursache war kein Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmender, sondern Glatteis, Schnee oder Laub.

Jørgen Popp Petersen radelt zur Arbeit. Auch zum Termin am Freitag kam er mit seinem Drahtesel. Foto: Jane Rahbek Ohlsen

Die Aufforderung, bei Kreuzungen mehr achtzugeben, richte sich nicht nur an die Autofahrenden, sondern auch an Menschen, die auf dem Fahrrad unterwegs sind, unterstreicht die für die Verkehrsplanung zuständige Sonja Svendsen.

Was hilft es den Radfahrenden, das Recht auf ihrer Seite zu haben, wenn es zum Unfall kommt.

Sonja Svendsen, Verkehrsplanerin der Kommune Tondern

„Die Autofahrerinnen und Autofahrer haben eine besondere Verantwortung, auf die schwächeren Verkehrsteilnehmenden zu achten. Die Radfahrenden können nicht immer sicher sein, dass die Autos die Vorfahrtsregeln einhalten. Was hilft es den Radfahrenden, das Recht auf ihrer Seite zu haben, wenn es zum Unfall kommt. Für die Menschen auf dem Fahrrad wird der Unfall immer schmerzhafter sein“, unterstreicht Svendsen.

 

An den eingekreisten Kreuzungen in Tondern ereignen sich die meisten Unfälle. Foto: Kommune Tondern

 

Die Schilder werden nicht an unfallträchtigsten Kreuzungen aufgestellt, sondern dort, wo sich die meisten Radfahrenden aufhalten.

 

„Wir haben Kreuzungen ausgewählt, bei denen die Logos und Hinweisschilder von möglichst vielen gesehen werden.“

„Plakate aufhängen, das können wir“, meinte Bürgermeister Jørgen Popp Petersen lachend, als er mit Unterstützung von Niels Lassen das Kampagne-Plakat befestigte. Foto: Brigitta Lassen

Sonja Svendsen erklärt, dass jede Verletzte oder jeder Verletzte der Gesellschaft und damit der Kommune 420.000 Kronen kostet inklusive Rettungseinsatz, Reha-Maßnahmen, Krankmeldungen. Bei tödlichem Ausgang liegen die Kosten sogar bei 42 Millionen Kronen. „Ganz zu schweigen von den persönlichen Konsequenzen“, erklärte Jørgen Popp Petersen.

Schnell reagiert nach schwerem Unfall in Lügumkloster

Auch verkehrstechnische Änderungen würden ins Geld gehen. Nachdem es im Kreisverkehr am Straßenzug Vænget und der Umgehungsstraße in Lügumkloster, wo eine Radfahrerin von einem Auto gerammt und schwer verletzt wurde, schritt die Kommune sofort ein und schuf um den Kreisel einen Weg für die Radelnden.

Für den Arkil-Mitarbeiter Niels Lassen endete am Freitag der Kampagnen-Einsatz. Er hatte in den Vortagen 18 weitere Gefahrenzonen mit dem gelben Logo versehen.

Sonja Svendsen, Verkehrsplanerin der Kommune Tondern Foto: Brigitta Lassen
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