Weltgebetstag

Gemeinden beteten für den Frieden

Weltgebetstag: Gemeinden beteten für den Frieden

Weltgebetstag: Gemeinden beteten für den Frieden

Tondern/Tønder
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Die Gemeindemitglieder Hella Bøgh und Yvonne Pein hatten weiße Tauben als Symbol für den Frieden gebastelt. Foto: Anke Haagensen

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Gebbe List Petersen, die seit der vergangenen Woche vermisst wird, fehlte im Kreis der Vorbereitungsgruppe. 50 Personen kamen am Freitagabend in die Christkirche, um Lieder zu singen und persönliche Berichte zu hören, die Frauen aus Palästina ausgesucht hatten. Es wurde für alle Notleidenden auf der ganzen Welt gebetet.

Nicht nur das Thema des diesjährigen Internationalen Weltgebetstags, bei dem unter anderem um Frieden in Palästina und für Notleidende in der ganzen Welt gebetet wurde, stimmte die rund 50 Personen nachdenklich und traurig. Sie kamen am Freitagabend bei der in jedem Jahr wiederkehrenden deutsch-dänischen Veranstaltung in die Christkirche in Tondern.

Im Vorbereitungskreis, der sich aus Frauen der deutschen und dänischen Kirchengemeinde sowie den beiden Pastorinnen Dorothea Lindow und Kirsten E. Christensen zusammensetzt, fehlte Gebbe List Petersen aus Tondern. Sie wird seit der vergangenen Woche vermisst. So blieb ihr Stuhl leer. Auch wurde zu ihrem Gedenken ein Teelicht in dem großen Kreuz entzündet, das auf dem Kirchengang lag.

 

Eike Adzersen entzündet ein Teelicht für Gebbe List Petersen. Foto: Anke Haagensen

Christliche Frauen aus Palästina waren in diesem Jahr an der Reihe, für den weltweit gefeierten Gebetstag Lieder, Texte und die Liturgie auszusuchen. Der Tag steht 2024 unter dem Motto „Durch das Band des Friedens“. 

Ertragt einander in Liebe

Die Anwesenden übten sich zu Beginn des Gottesdienstes an den Liedern aus Palästina, in denen nur einige Wörter auf Arabisch auftauchten. In den Texten kam das Wort Salaam immer wieder vor. Das ist das arabische Grußwort, verbunden mit dem Wunsch nach Frieden. So grüßten auch die Frauen aus dem Land, in dem Jesus geboren wurde, wo er gelebt und gelehrt hat. Die ökumenische Gruppe palästinensischer Christinnen hatte gemeinsam gebetet und über das Thema „Ich bitte euch, ertragt einander in Liebe“ nachgedacht.

Die Vorbereitungsgruppe las Texte von christlichen Palästinenserinnen vor. Foto: Anke Haagensen

Gebetet wurde für alle Notleidenden auf der ganzen Welt. Vom Aufruf Jesu, sich in Liebe zu ertragen, erzählten auch drei persönliche Geschichten von Frauen, unter anderem einer orthodoxen Frau, deren Familie wie andere 750.000 Palästinenserinnen und Palästinenser in den Jahren 1947 bis 1949 aus ihrer Heimat vertrieben wurde. Das Leben sei nicht immer einfach gewesen. Sie habe Hindernisse, Rückschläge und sogar Drohungen erlebt. Überzeugt sei sie dennoch, dass man mit echter Liebe, Verständnis, Freundlichkeit, Demut und Geduld gemeinsam stark sein könne.

Sie hätte ihr Land verlassen können, blieb aber und lebte nach dem Gebot Jesu: „Andere zu lieben, wie Gott mich liebt“.

Leckere Spezialitäten aus Palästina warteten im Brorsonhaus. Foto: Anke Haagensen

Die Gemeinde betete für gleiche Rechte, Religionsfreiheit, Bewegungsfreiheit und freie Meinungsäußerung, auch verbunden mit dem Wunsch, dass alle Menschen, gleich welcher Religion und welcher Nationalität, in friedlichem und respektvollem Miteinander leben können.

Nach dem Gottesdienst ging es ins Brorsonhaus, wo von Frauen lecker vorbereitete Spezialitäten aus dem Land des Weltgebetstags angeboten wurden. 

Spezialitäten aus Palästina, zubereitet in Küchen in Tondern Foto: Anke Haagensen
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