Leserinnenbeitrag

„Gerechtigkeit und Kultur, das sind die Elemente der Freiheit“

Gerechtigkeit und Kultur: Elemente der Freiheit

„Gerechtigkeit und Kultur: Elemente der Freiheit

Michaela Nissen
Tondern/Tønder
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Signe von Oettingen, Anette Aagaard Andersen und Karen Tougaard (v. l.) lasen die zum Teil nachdenklich stimmenden Texte. Foto: privat

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Im Brorsonhaus wurde eine interessante Zeitreise auf den Spuren des deutschen Humanismus unternommen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer spitzten die Ohren. Am 25. Januar geht es ins Deutsche Museum Nordschleswig in Sonderburg.

Über 50 Interessierte trafen sich am Mittwoch im Brorsonhaus in Tondern, um sich auf eine interessante Zeitreise auf den Spuren des deutschen Humanismus zu begeben. Die deutsche Bücherei, Kirchengemeinde und Sozialdienst Tondern hatten gemeinsam die „Freunde der Kleinkunst in Ripen“ zu diesem Vortrag mit ausgewählten Gedichten von Hoffmann von Fallersleben, Heinrich Heine, Erich Mühsam, Kurt Tucholsky, Bertolt Brecht und Walter Benjamin eingeladen.

Abwechslungsreiche Collage deutscher Texte

Unter Federführung von Dieter Sebelin, gemeinsam mit Signe von Oettingen, Karen Tougaard, Anette Aagaard Andersen sowie musikalischer Begleitung durch Bo Maimburg, präsentierte die Gruppe unter dem Titel „Die Gedanken sind frei“ eine abwechslungsreiche Collage deutscher Texte.

Die Teilnehmenden mussten gut die Ohren spitzen, um alle Feinheiten der Texte aufzunehmen, die zum Teil humorvoll waren, aber auch sehr nachdenklich stimmten. Besonders die Gedichte von Erich Mühsam, der 1934 im KZ ermordet wurde, gingen unter die Haut und blieben noch lange nach verdientem Applaus und Dankesworten im Gedächtnis haften.

Zum Teil schwere Kost

Dazu passend gehörte Mühsams Zitat: „Gerechtigkeit und Kultur, das sind die Elemente der Freiheit“. Der Autor wurde 1887 in Berlin geboren und galt als anarchistischer Schriftsteller, Publizist und Antimilitarist. Er wurde bereits in der Nacht des Reichstagsbrandes von den Nationalsozialisten verhaftet.

Zeit zum Schnacken beim ersten Treffen blieb auch. Foto: privat

Nach zum Teil schwerer Kost konnte man sich an Kaffee und belegten Brötchen stärken, und bei der ersten Veranstaltung im neuen Jahr gab es außerdem vieles zu erzählen.

Am 25. Januar geht es nach Sonderburg

Bald findet bereits die nächste Veranstaltung statt. Am 25. Januar wird es wieder historisch, wenn der Sozialdienst zum Besuch des Deutschen Museums Nordschleswig in Sonderburg einlädt. Um 12 Uhr geht es los ab Tondern Ost, danach Tondernhallen. Anmeldungen nimmt Irene Feddersen (21 80 43 12 oder irene-feddersen@hotmail.com) bis zum 20. Januar entgegen. Die Teilnahme kostet 150 Kronen (einschließlich Kaffeetafel im Museum).

„Entdecke die spannende Geschichte des deutsch-dänischen Grenzlandes und die Geschichte, Identität und Kultur der deutschen Minderheit in Dänemark. In unserer ganz neuen Ausstellung wird dir auf moderne Weise Wissen über die deutsche Minderheit vermittelt, und wir laden auch dazu ein, über die eigene Identität nachzudenken“, schreibt das Museum in seiner Einladung.

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