Kommunalpolitik

Hafenprojekt erreicht zunächst das sichere Ufer

Hafenprojekt erreicht zunächst das sichere Ufer

Hafenprojekt erreicht zunächst das sichere Ufer

Tondern/Tønder
Zuletzt aktualisiert um:
So sieht die neue Amphi-Lösung für das Hafenmuseum aus. Foto: Effekt

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Im zweiten Anlauf gab es im Stadtrat in Tondern eine Mehrheit für das 9-Millionen-Kronen-Projekt. So wurde ein weiterer Schiffbruch verhindert. Nur die beiden konservativen Stadtratsmitglieder stimmten dagegen, obwohl sie keine Gegner des Hafenmuseums sind. Warum so abgestimmt wurde, erklärt das konservative Stadtratsmitglied Anette Abildgaard Andersen.

Aus allen Wolken fiel nicht nur Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei), als der Stadtrat am 28. September 2023 über die Einrichtung eines kleinen Hafenmuseums auf der Tonderner Schiffbrücke abstimmen sollte. 

Die vorher von allen Parteien favorisierte Tunnellösung fand keine Mehrheit, denn die neun Mitglieder der Tønder Listen und jeweils drei Vertreter von der Borgerliste und den Sozialdemokraten machten unerwartet nicht mit, da sich die Kosten auf 14 Millionen Kronen erhöht hatten. Im Haushalt für das laufende Jahr waren aber nur 9 Millionen Kronen veranschlagt.

Am Donnerstagabend wurde dem Kommunalrat die neue Lösung vorgelegt, die „nur“ elf Millionen Kronen kosten würde. Auf diese Alternative, die eine zusätzliche Bewilligung von zwei Millionen Kronen erfordert, hatte sich im Vorfeld schon der Finanzausschuss mehrheitlich geeinigt, sodass das Abstimmungsergebnis keine Überraschung war. 

Ein Nein bahnte sich an

Denn schon im Ausschuss der Finanzpolitiker hatte Hans Schmidt (Konservative) mit Nein gestimmt, obwohl seine Partei ursprünglich ein Anhänger des Hafenmuseums im Miniformat gewesen war, das an die Zeit erinnern soll, als Tondern noch eine blühende Seestadt war. Mit seiner Parteikollegin Anette Abildgaard Andersen lehnte er das Projekt ab.

Die alten Kaimauern sollen als Minimuseum über die Geschichte erzählen, als Tondern noch einen Hafen hatte. Foto: Brigitta Lassen

Anette Abildgaard Andersen erklärt das Abstimmungsverhalten: „Wir sind von Anfang an Befürworter des Projekts gewesen. Viel ist geschehen. Die Kosten für das von allen favorisierte Projekt sprengten den Rahmen. Eine zweite Ausschreibung wurde durchgeführt, worauf die sogenannte Tunnellösung in abgespeckter Form durchgeführt werden sollte“, erzählt Anette Abildgaard Larsen.

Es entstand eine Schlammschlacht. Da wollten wir nicht mitmachen, als später die billigere Lösung gewählt wurde.

Anette Abildgaard Larsen

Für sie, so weit, so gut, unterstreicht sie. „Am 23. September bekommen jedoch mehrere Parteien plötzlich kalte Füße. Ohne Vorwarnung. Es entstand eine Schlammschlacht. Da wollten wir nicht mitmachen, als später die billigere Lösung gewählt wurde. Nach all diesem politischen Hickhack hielten wir an der Tunnel-Lösung fest, die für uns die Beste war, auch wenn sie 14 Millionen Kronen gekostet hätte. Die Kommune hätte das Geld dafür in der Kasse gehabt. Wir sagen: Entweder die beste Lösung oder gar keine. Wenn man A sagt, muss man auch B sagen“, meint die Stadträtin. 

Ihr Parteivorstand habe mehrheitlich dieses Verhalten unterstützt. 

 

Nicht nur die Konservativen bedauerten bei der Stadtratssitzung den holprigen Prozess in dieser Sache. 

Der Bürgermeister erklärte im Vorfeld der Stadtratssitzung, dass das Mini-Museum zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes nicht fertig sein wird. „Bei der dritten Ausschreibung werden drei ausgewählte Unternehmen um ein Angebot gebeten. Diese Ausschreibung wird etwas anders verlaufen als üblich. Die Betriebe müssen beschreiben, was mit den neun Millionen Kronen machbar ist“, so Popp Petersen. Er freue sich, so weit gekommen zu sein und hoffe auf das Beste.

Die veranschlagten Kosten 

  • Erdarbeiten inklusive unvorhersehbare Ausgaben: 6,150 Mio. Kronen
  • Wissensvermittlung: 980.000 Kronen
  • weitere Ausgaben: 1,090 Mio. Kronen 
  • Vorplanung und Ausschreibungen: 2,78 Mio. Kronen (schon ausgegeben)
Mehr lesen