Freiwilligkeit

Kindern bei Mobbing helfen: Gesprächspartner gesucht

Kindern bei Mobbing helfen: Gesprächspartner gesucht

Kindern bei Mobbing helfen: Gesprächspartner gesucht

Tondern/Tønder
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Kinder können ziemlich hart miteinander umgehen. Foto: samvirke.dk

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Mit einem Pilotprojekt, das vom Sozialministerium gefördert wird, sollen Betroffene unterstützt werden, Instrumente in ihren eigenen Stärken zu finden, sich gegen die Anfeindungen zur Wehr zu setzen.

Fast jedes zehnte Volksschulkind ab der 3. Klasse wird gemobbt und entwickelt psychische und soziale Probleme im späteren Leben. Daher hat das Tonderner Beratungsunternehmen RessourceDetektiven von Hanne Aaling Risager ein Konzept namens „Når børn blomstrer“ entwickelt, bei dem die betroffenen Kinder und Jugendlichen in Gruppengesprächen ihre eigenen Stärken finden und nutzen, um sich gegen die Anfeindungen zu wehren.

Hanne Aalling Risager erklärt, dass das auf drei Jahre konzipierte Programm mit fast 800.000 Kronen vom Sozialministerium gefördert wird. Zusammenarbeitspartner sind die Kommune Tondern und die Selbsthilfeorganisation „Selvhjælp sydvest“.

Hanne Aalling Risager bringt viel pädagogische Erfahrung mit. Foto: privat

„Wir werden im Prinzip gar nicht viel über Mobbing sprechen, denn die Betroffenen wissen, was das ist. Vielmehr wollen wir versuchen, die verborgenen Stärken der Kinder und Jugendlichen freizulegen, damit sie sich zur Wehr setzen können."

Freiwillige werden auf die Arbeit vorbereitet

Um das umsetzen zu können, braucht es die Hilfe von erwachsenen Freiwilligen, die an den Gesprächen teilnehmen werden. Auf diese Arbeit werden sie von Hanne Aalling Risager vorbereitet und durchlaufen ein Schulungsprogramm und Einführungskurse.

„Voraussetzung ist eigentlich nur, dass sie früher mit Kindern gearbeitet haben, beziehungsweise das noch zun. Wir erwarten auch, dass sie sich sehr für die Thematik interessieren und Erfahrungen mitbringen“, unterstreicht die ausgebildete Pädagogin, Schriftstellerin, Referentin und Coach, die auch Supervision anbietet. Sie ist auch Gastlehrerin am Pädagogikseminar in Apenrade und Zensorin.

Mögliche Zeichen für Mobbing bei Kindern

  • Sie fehlen oft in der Schule
  • Psychosomatische Symptome (Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Schlafstörungen, Müdigkeit)
  • Mangelnde Konzentration
  • Schwierigkeiten, in der Gruppe zu arbeiten
  • Aggressives und destruktives Verhalten
  • Nervosität
  • Introvertiert und sehr ruhig
  • Einsamkeit und soziale Isolation

Die Gruppengespräche würden ab August zunächst auf Tondern konzentriert, sollen aber bei Interesse in der ganzen Kommune stattfinden, sodass die Kinder aus dem Schatten des Mobbing heraustreten können, um in die Gemeinschaft einzutreten. „Gleichzeitig bekommen sie ds Gefühl, dass sie nicht die einzigen Opfer derartiger Anfeindungen sind“, erläutert Risager weiter.

Wir glauben an die Stärken der Kinder, und das ist das Ausschlaggebende unserer Arbeit. Die Kinder werden gestärkt und werden den Mut finden, sich zu entwickeln. Die Begegnung mit ihren Stärken wird ihren persönlichen Prozess stimulieren, um selbst die Kraft zu finden, nicht nur den Mobbern zu begegnen, sondern es auch wagen, so zu sein, wie sie sind.

Karen Kirkholm, RessourceDetektiven

„Wir glauben an die Stärken der Kinder, und das ist das Ausschlaggebende unserer Arbeit. Sie werden gestärkt und den Mut finden, sich zu entwickeln. Die Begegnung mit ihren Stärken wird ihren persönlichen Prozess stimulieren, um selbst die Kraft zu finden, nicht nur den Mobbern zu begegnen, sondern es auch zu wagen, so zu sein, wie sie sind", erläutert ihre Kollegin Karen Kirkholm. Sie wird die freiwilligen Helfer vor ihrem Einsatz schulen.

Ihren direkten Bezug werden die erwachsenen Gesprächspartner bei der Selbsthilfeorganisation haben. Dort werden sie einen Einführungskurs über die Arbeit in Selbsthilfegruppen machen, so die Leiterin Heidi Borum Ortega.

Weitere Partner dieses Projekts sind die gemeinnützige Kinderorganisation Broen Tønder und die Kindererholungsheim Fjordmark in Kollund. Wenn die Kinder nach dem dortigen Aufenthalt in ihren gewohnten Alltag zurückkehren, aber auch, wenn sie an Freizeitinteressen teilnehmen möchten, wird die Organisation als Brückenbauer agieren.

Wer sich für die Arbeit der Freiwilligen melden will, beziehungsweise für das Projekt interessiert, kann sich an Hanne Aalling Risager, Telefon 30 52 93 33, oder hanne@ressourcedektiven.dk, oder an Heidi Borum Ortega, 22 44 25 00, oder mail@selvhjalesydvest.dk. wenden.

 

 

 

 

 

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