Deutsche Minderheit
Lügumkloster: Das soziale Miteinander hat seit vielen Jahren Bestand
Lügumkloster: Das soziale Miteinander hat seit vielen Jahren Bestand
Das soziale Miteinander hat seit vielen Jahren Bestand
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Der Vorläufer für den Sozialdienst Lügumkloster wurde vor 120 Jahren gegründet. Grund genug für die Vorsitzende Christa Lorenzen beim Jubiläum zurückzublicken, aber auch einen Einblick in die Vereinsarbeit anno 2023 zu geben.
120 Jahre Vereinsgeschichte, das ist ein Grund zum Feiern, sagte sich der Vorstand des Sozialdienstes Lügumkloster. Am Sonnabend, 1. April, ist es so weit, dass in der Turnhalle der Deutschen Schule Lügumkloster gefeiert wird.
„120 Jahre ist eine lange Zeit. Dazwischen gab es zwei Weltkriege und es gibt uns immer noch. Wir freuen uns sehr auf die Feier, für die sich 63 Mitglieder angemeldet haben. Das ist fantastisch“, sagt die Vorsitzende Christa Lorenzen.
Mit der Kaiserin als Schirmherrin
Die Vereinsarbeit wurde als „Vaterländischer-Frauenverein für Lügumkloster und Umgegend“ als Zweigverein des Hauptvereins in Berlin unter dem Protektorat der deutschen Kaiserin und Königin von Preußen, Auguste Viktoria, im Frühling 1903 aufgenommen.
In der Nachkriegszeit wurde der Krankenpflegeverein Lügumkloster im November 1952 ins Leben gerufen.
Am 6. November 1952 schrieb der „Nordschleswiger“: Nach langen Jahren der Unterbrechung steht das Deutschtum in Lügumkloster jetzt endlich wieder vor der Bildung eines eigenen Krankenpflegevereins mit der Einrichtung einer eigenen Schwesternstation. Schon lange hatte der Wunsch bestanden, die frühere Arbeit wieder aufzunehmen, wußte man doch von vergangenen Jahren her um die Wichtigkeit und Bedeutung der Schwesternarbeit. In enger Zusammenarbeit mit der Leiterin des Sozialen Frauendienstes für Nordschleswig ist es nun gelungen, Schwester Maria Kragh, eine gebürtige Nordschleswigerin, für den Dienst des Krankenpflegevereins in Lügumkloster zu gewinnen.
Bei der Gründungsversammlung wurde Anne Marquardsen in Vorstand gewählt. Sie bekleidete von 1967 bis 1978 den Vorsitz. 1980 wurde aus dem Krankenpflegeverein der Sozialdienst Lügumkloster.
Und wie sieht die Vereinsarbeit anno 2023 aus?
„Es ist gar nicht so einfach, einen breiten Fächer an Mitgliedern unter einen Hut zu bekommen. Ich muss mir immer an die eigene Nase fassen. Ich bin erst 2013 zu einer Sozialdienstveranstaltung gekommen, obgleich meine Schwiegermutter mich wiederholt aufgefordert hatte, zu kommen. Ich hatte aber damals keine Zeit, so geht es wohl vielen“, erzählt Christa Lorenzen.
Als sie 2014 von ihrer Vorgängerin Anne Marie Blume gefragt wurde, ob sie den Vorsitz übernehmen wolle, habe sie abgelehnt. „Ich wollte aber gerne Vorstandsmitglied sein und die Arbeit unterstützen“, so Christa Lorenzen.
Soziales Engagement als Antriebsfeder
Aber wie es manchmal so geht – der Vorsitz landete bei ihr. Mittlerweile hält die gelernte Schneiderin seit 2015 an der Vereinsspitze die Fäden in der Hand.
„Ich mag die Arbeit gerne. Das Soziale hat mich immer schon immer angesprochen. Mit einem Lächeln, Freundlichkeit und einem offenen Herz kann man viel erreichen“, nennt Christa Lorenzen die Beweggründe für ihr Engagement.
„Auf diesen Ansatz bauen wir auch im Vorstand, wo wir einander gegenüber offen sind und unsere Meinung äußern. Wir haben einen fantastischen Vorstand“, so die 67-Jährige.
„Es ist ein Vergnügen“
„Ich habe gewiss nicht bereut, dass ich Ja gesagt habe. Die Tätigkeit und die gute Zusammenarbeit gefallen mir. Jeder ehrenamtliche Einsatz ist mit Arbeit verbunden. Es gibt einem aber auch viel. Die Arbeit mit den Mitgliedern, die uns die Treue halten, ist ein Vergnügen“, so die Vorsitzende.
In der Regel nehmen zwischen 20 und 40 Personen an den Veranstaltungen des Sozialdienstes teil.
„Wir sind froh, über alle, die teilnehmen. Es ist aber kein Geheimnis, dass sich viele unserer aktiven Mitglieder im oberen Teil der Alterspyramide befinden“.
Die Zukunft im Blick
Daher mache sich der Vorstand Gedanken, wie die etwas Jüngeren der mehr als 200 Mitglieder zur Teilnahme an Veranstaltungen animiert werden können.
Im Zusammenhang damit, wie die Zukunft angepackt werden soll, blickt die Vorsitzende auch mit Erwartung auf den Vortrag von Sozialdienst-Abteilungsleiterin Ursula Petersen, die bei der 120-Jahrfeier einen Ausblick gibt.
Gemeindehaus als Treffpunkt
Christa Lorenzen hebt die überaus gute Zusammenarbeit mit der Nordschleswigschen Gemeinde hervor. Im Gemeindehaus finden nicht nur die Treffen des Sozialdienstes, sondern auch die Vorstandssitzungen statt.
Bei größeren Veranstaltungen geht es in die Turnhalle der Schule. Es gebe generell eine gute Zusammenarbeit mit den Einrichtungen und den Vereinen vor Ort.
Froh ist Christa Lorenzen auch über die neue Initiative mit einem gemeinsamen Osterfrühstück von Schule, Kindergarten und Sozialdienst. „Das ist in unserer Arbeit sehr sinnvoll und kann vielleicht ein Einstiegspunkt für weitere gemeinsame Aktivitäten sein“, so die Vorsitzende.
Gemütlichkeit im Mittelpunkt
Am Sonnabend wartet auf die angemeldeten Festgäste ein bunter Nachmittag, der mit einem gemeinsamen Essen beginnt. Museumsleiter Hauke Grella gibt einen Rückblick, Abteilungsleiterin Ursula Petersen einen Ausblick und es gibt auch einen Beitrag von Pastor Matthias Alpen.
Für musikalische Unterhaltung sorgt Martin Hørløck.
„Wir sind sehr gespannt und freuen uns auf einen gemütlichen Nachmittag“, so die Vorsitzende.