Unerwünschter Stein

Der Stein ist eine Provokation

Der Stein ist eine Provokation

Der Stein ist eine Provokation

Seth/Uberg
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Mylins Stein ist in Seth nicht willkommen. Foto: Brigitta Lassen

Seth/Uberger Lokalrat fordert Christian Mylin auf, seinen Stein mit nach Hause zu nehmen und in seinem Vorgarten aufzustellen.

Zwei Monate haben die Sether mit dem unerwünschten Stein beim Grænsegården mitten im Ort gelebt. Der ehemalige Sether Christian Mylin, heute Esbjerg, hatte den Stein mit der Inschrift „Bekæmp Nazisme og Kainsyndrom“ kurz vor Weihnachten vor seinem Elternhaus platziert.

Nun hat der Lokalrat für Seth/Uberg dem 80-Jährigen in einem Schreiben klar gemacht,  dass der Stein unerwünscht ist.  „Die Sether empfinden ihn als Provokation,  der ein seltsames Licht auf das Dorf wirft“, meint der Vorstand. Daher bitte man ihn,  den Stein zu entfernen. „Du hast ein Recht, deine  Meinungen zu vertreten, aber die darfst du dort zur Schau stellen, wo du wohnst. Es ist nicht angemessen, dass die Bürger in Seth täglich gezwungen werden, mit diesen Meinungen konfrontiert zu werden. Sie haben nichts mit den Einwohnern zu tun, sondern sind privater Art“, schreibt der Vorstand.

Die damit ausgelöste Provokation sei   nach Meinung des Lokalrat-Vorstands sehr   armselig. „Armselig, weil es so leicht ist, einen  Stein aufzustellen und dann abzuhauen. Wenn du es wünscht, deine Meinungen auszustellen, dann meinen wir, du solltest  deinen Stein zu Hause  in deinem Vorgarten in Esbjerg aufstellen“, schließt der Lokalrat-Vorstand.

Inschrift volkommen missverstanden

Angesprochen auf den Brief meinte Christian Mylin, dass der Lokalrat nicht bestimmen könne, was er zu tun habe. Der Hof gehöre ihm. In Seth habe man die Inschrift vollkommen missverstanden. Sie solle nicht den Anschein erwecken, dass im Ort viele Nazis oder Neonazis wohnen. Seine Bekannten mit hohem Intelligenzquotient sähen überhaupt nichts Anstößiges an dieser Inschrift. „Ich habe Stellung bezogen zur Vergangenheit, was man in Seth nicht tut. Jedes Aufkommen des Nationalsozialismus  muss im Keim erstickt werden. Ich habe die Nazis in Seth erlebt. Nirgendwo sonst leben so viele Deutsch-Nordschleswiger.“

Bist du zu einem Gespräch bereit: „Ja das wäre ich.  Die Zusammenarbeit müsste aber auf einem höheren Niveau stattfinden. Ich würde dem Ort gerne Impulse geben, denn in Seth liegt vieles im Argen.  Das Brauerei-Projekt ist ein Machwerk. Die geplante Schaffung eines Marktplatzes ist auch verfehlt. Schließlich liegt der  wahre Marktplatz bei meinem Hof“, erklärt der gebürtige Sether.

Bei einem Gespräch wolle  er  nicht riskieren, wieder bedroht zu werden. „Das wurde ich vor Weihnachten von zwei Einheimischen aus der deutschen Minderheit, als ich den Stein aufstellte. Das war einfach idiotisch“, meint er. Mylin  hatte die angebliche Bedrohung bei der Polizei angezeigt, die aber keine Ermittlungen aufnahm. Eine weitere Anzeige wegen mutwilliger Sachbeschädigung folgte, nachdem Unbekannte den Stein  mit Farbe übergossen hatten. Etwas harmloser war der Protest, als dem Stein ein Sack übergestülpt worden war.

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