Wenn der Stadtratsvertreter Allan Svendsen von den Neuen Bürgerlichen eine politische Initiative ergreift, hat er in den vergangenen 14 Monaten klare Niederlagen erlebt. Er stand bislang mutterseelenallein auf weiter Flur. Für keinen einzigen Vorschlag gab es im Kommunalrat in Tondern eine Mehrheit.

Zu seiner eigenen Überraschung gelang ihm das am Donnerstagabend. Als strikter Gegner von Windkraftanlagen wollte er gern, dass Energiekonzerne künftig eine Dokumentation beibringen müssen, in der sie die mögliche Luftverschmutzung beschreiben, die von den Flügeln der Windräder ausgehen.

Allan Svendsen wollte sich in dieser Frage vorher bei der staatlichen Umweltbehörde schlaumachen, inwieweit Mikroplastikteilchen von den Flügeln die Umwelt verunreinigen. Im Ping-Pong-Stil entwickelte sich der Mail-Wechsel zwischen ihm und der Behörde, ohne dass Svendsen klüger wurde. Er war sich aber sicher, dass durch Verschleiß, Regen und Wind Plastikteilchen in die Luft abgegeben werden.

„Wer hat die Verantwortung in 10 bis 20 Jahren, wenn sich herausstellt, dass die Plastikteilchen unsere Umwelt verschmutzt haben? Warum wird in diesem Zusammenhang keine Umweltverträglichkeitsprüfung vorgenommen. Die Produzenten von Windrädern sollten über die Inhaltsstoffe der Flügel informieren“, meinte Svendsen.

Freude über eingekehrte Vernunft

Die Stadtratskolleginnen und -kollegen hielten seine Bedenken für relevant. Daher wurde der Punkt an den Ausschuss für Klima, Entwicklung und Wachstum weitergeleitet. Er soll untersuchen lassen, welche Fakten es zu dieser Frage gibt.

Der Sozialdemokrat Harald Christensen bemerkte neckisch: „Da hast du doch mal einen guten Vorschlag mit einer Pointe gehabt.“ Svendsen, überrascht von der ungewohnten Zustimmung, meinte daraufhin zufrieden: „Da bin ich doch froh, dass endlich Vernunft eingekehrt ist.“