Kommunalpolitik

Zwei Stadtratsparteien: Mal entzweit – mal vereint

Zwei Parteien: mal entzweit – mal vereint

Zwei Stadtratsparteien: mal entzweit – mal vereint

Tondern/Tønder
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In der Touristikzusammenarbeit zwischen den vier nordschleswigschen Kommunen werden Bürgermeister Jørgen Popp Petersen und Martin Iversen im Vorstand mitarbeiten (Archivfoto). Foto: Karin Riggelsen

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Martin Iversen kommt in den Vorstand der Destination Sønderjylland. Tønder Listen und Venstre schlagen vor, dass kommunal Beschäftigten Vollzeitstellen angeboten werden. Nur 3 Prozent innerhalb des Sozial- und Gesundheitsbereichs arbeiten mit voller Stundenzahl. Der Finanzausschuss wird an der Frage nach Vollzeitbeschäftigung weiterarbeiten.

Das angestrengte Verhältnis zwischen Venstre und der im Protest des früheren Bürgermeisters Henrik Frandsen gegründeten Tønder Listen blitzte bei der jüngsten Stadtratssitzung ganz kurz wieder auf.

Für bedenklich hielten es die neun Vertreterinnen und Vertreter der Tønder Listen, dass Stadtratsmitglied Martin Iversen (Venstre) neues Vorstandsmitglied der nordschleswigschen Touristikzusammenarbeit Destination Sønderjylland wird. Iversen ist nicht nur Politiker und Touristiker als Besitzer des Ferienresorts Enjoy Resorts auf Röm (Rømø). Er ist auch derjenige, der bei der historischen Wahl des Bürgermeisterkandidaten für Venstre Frandsen besiegte.

Nicht zwei Politiker im Vorstand

Die Tønder Listen fand, dass der Stadtrat keinen zweiten Politiker in den Vorstand wählen sollte, da die Kommune bereits mit Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei) vertreten sei. Vielmehr solle eine Person aus der Touristikbranche gewählt werden. Diese Ansicht teilte auch die fünfköpfige Fraktion der Sozialdemokraten.

Moesgaard scheidet aus

Bislang hat die Lügumklosteraner Museumsleiterin Kirsten Moesgaard mit Popp Petersen die Kommune Tondern im Vorstand vertreten. Der Bürgermeister würdigte in dem Zusammenhang den großen Einsatz der Lügumklosteranerin.

Bis auf die Tønder Listen und die Sozialdemokraten fand die Mehrheit, Martin Iversen sei ein guter Kandidat, der sehr wohl zwischen Politik und Beruf unterscheiden könne. Eine Abstimmung gab es nicht. Eine Mehrheit hatte zu erkennen gegeben, dass Iversen ihr Kandidat sei.

Tønder Listen und Venstre zogen an einem Strang

Dass Tønder Listen und Venstre auch gemeinsame Sache machen können, bewies ein von beiden Parteien eingebrachter Vorschlag. Sie schlugen vor, allen Teilzeitkräften der Kommune eine volle Stelle anzubieten, um so der immer größer werdenden Personalnot entgegenzuwirken.

62 Prozent der kommunalen Angestellten arbeiten Teilzeit. In einigen Branchen sogar noch mehr, wie innerhalb bestimmter pädagogischer Bereiche, dort liegt der Anteil der Teilzeitbeschäftigten sogar bei 93 Prozent.

 

So lange arbeiten einige Angestellte der Kommune

  • 62 Prozent aller bei der Kommune Beschäftigten arbeiten in Teilzeit.
  • 93 Prozent innerhalb besonderer pädagogischen Bereiche arbeiten in Teilzeit.
  • 3 Prozent des Sozial- und Gesundheitspersonals arbeiten mit voller Stundenzahl.

Im Sozial- und Gesundheitsbereich haben nur 3 Prozent die volle Stundenzahl. Gleichzeitig steige der Anteil der älteren Menschen. Daher müsste ab Anfang kommenden Jahres allen innerhalb des Wohlfahrtbereichs eine Arbeitszeit mit voller Stundenzahl angeboten werden können, meinen die beiden Parteien.

Mehr Vollzeitbeschäftigte im Wohlfahrtsbereich

Der Stadtrat wurde sich einig, dass der Finanzausschuss mit dem Punkt weiterarbeiten soll. Es wird angestrebt, dass die Kommune ab 1. Januar 2024 den Beschäftigten in den Berufen des Wohlfahrtsbereichs das Recht auf volle Stundenzahl zukommen lässt, sofern sie es dann wollen. Dies soll auf dem Weg der Freiwilligkeit geschehen.

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