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Bernd Fabritius beendet Tätigkeit als Minderheitenbeauftragter

Fabritius beendet Tätigkeit als Minderheiteitenbeauftragter

Fabritius beendet Zeit als Minderheitenbeauftragter

Nordschleswig/Berlin
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Bernd Fabritius war oft bei der deutschen Minderheit in Nordschleswig zu Gast – hier beim Deutschen Tag. Foto: Karin Riggelsen

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Die Bundesregierung hat eine Nachfolgelösung gefunden: Bernd Fabritius scheidet als verantwortlicher Parlamentarier für die Minderheiten aus. Deutsche Minderheit bedankt sich.

Er hatte noch bis zuletzt gehofft, doch die neue Regierung hat nun die Nachfolge geregelt: Nach dem Regierungswechsel in Deutschland hört der CSU-Politiker Bernd Fabritius als Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedler- und Minderheitenfragen auf.

Dies teilte Fabritius am Donnerstagabend auf seiner Facebookseite mit. Er sei von der Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) über die kurzfristige Beendigung seiner Tätigkeit informiert worden.

Nachfolgerin offenbar gefunden

„Man wolle eine junge Kollegin aus der eigenen Partei in dieses Amt berufen“, so der 56-Jährige.

Laut Informationen des „Nordschleswigers“ soll es sich um die 29-jährige Bundestagsabgeordnete Natalie Pawlik handeln. Dies ist allerdings noch nicht bestätigt worden.

„Diese Entscheidung habe ich zur Kenntnis genommen und mich für die ausgesprochen hohe Anerkennung meines Wirkens bedankt“, schreibt Fabritius weiter.

Bernd Fabritius bei einem früheren Besuch im Haus Quickborn in Kollund. Foto: Karin Riggelsen

Lob vom Bund Deutscher Nordschleswiger

In seinem Abschiedsschreiben auf Facebook erwähnt Fabritius auch die deutsche Minderheit in Dänemark.

Hinrich Jürgensen, Hauptvorsitzender des Bundes Deutscher Nordschleswiger, der Dachorganisation der deutschen Minderheit, bedankte sich bei Fabritius für dessen „riesigen Einsatz“ und lobte den Bundesbeauftragten.

„Er hat nicht nur für uns, sondern für die Minderheiten in ganz Europa gute Arbeit geleistet. Bernd Fabritius ist in allen Belangen sehr aktiv gewesen“, kommentiert Hinrich Jürgensen das Ausscheiden des bisherigen Minderheitenbeauftragten.
Fabritius habe die Arbeit seines Vorgängers Hartmut Koschyk weiterentwickelt und sich in die Aufgabe hineingekniet, so Hinrich Jürgensen.

„Wir waren mit der Zusammenarbeit sehr zufrieden. Bernd Fabritius war oft bei uns, und er ist ein guter Freund geworden, an den wir uns immer haben wenden können“, so der Hauptvorsitzende.

Auch Kindergärten in Nordschleswig standen auf dem Besuchsprogramm von Bernd Fabritius. Foto: Karin Riggelsen

Aussiedler- und Minderheitenfragen

Vor allem die Situation der deutschen Aussiedler und der deutschen Landsleute in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion habe ihm am Herzen gelegen – vor allem in dieser Zeit.


„Der Krieg in der Ukraine bedeutet sowohl für unsere Landsleute dort genau wie für die Deutschen in der Russischen Föderation und alle aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland zugezogenen und heute hier lebenden deutschen Aussiedler und Spätaussiedler eine noch nie dagewesene Herausforderung“, so Fabritius.

 

Minderheiten in Deutschland

Außerdem habe er sich für den Schutz der in Deutschland lebenden nationalen Minderheiten eingesetzt.

„Der Strukturwandel in der Lausitz für das sorbische Volk, die Bekämpfung von Antiziganismus und die gleichzeitige Förderung sozialer Inklusion des Personenkreises als Träger eigener Kultur oder die Förderung des Erhalts der eigenen Muttersprache als essenziellen Aspekt eigener kultureller Identität aller Minderheiten sowie der Sprachgruppe Niederdeutsch sind Herausforderungen von unverminderter Wichtigkeit“, schreibt der bisherige Minderheitenbeauftragte.

Es sei ihm eine Ehre gewesen, sich für diese Arbeit einzusetzen, schließt Bernd Fabritius. Es hätten sich dadurch auch Freundschaften entwickelt. Als Präsident des Bundes der Vertriebenen werde er weiterhin den gesamten Themenkomplex begleiten.

   

 

   

   

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