Bereits vor Betreten des Deutschen Gymnasiums für Nordschleswig (DGN) fällt auf, dass der 12. Mai kein normaler Schultag ist. Vereinzelte Autos sind mit gelben und pinkfarbenen Zetteln zugeklebt. Vor der Schule liegen bemalte Laken ausgebreitet, auf denen „Abipunktur – Jeder Punkt kostete Nerven“ steht. Die Klassenzimmer sind leer – heute fällt der Unterricht aus. Es ist „Chaos-Tag“ am DGN.

Mit dem „Chaos-Tag“ krönt der 3g-Jahrgang des DGN seine Mottowoche, in der sich die Abiturientinnen und Abiturienten passend zu Themen wie „Anfangsbuchstabe“ oder „Studienrichtung“ in einige einfallsreiche Kostüme gekleidet haben. Bereits seit Montag steht das DGN kopf. Der Freitag ist die Spitze einer bunten und etwas anderen Schulwoche.

Dabei schien der Schultag anfangs noch weitgehend normal. Doch nach einem Frühstück mit seinen Lehrkräften unterbricht der 3g-Jahrgang den Unterricht der anderen Jahrgänge. Zunächst folgen ein paar Spiele innerhalb der Klassen, ehe sich gegen 9 Uhr die gesamte Lehrer- und Schülerschaft in der Aula versammelt. Der Abschlussjahrgang hat ein Programm für die Lehrkräfte sowie für die Klassenstufen 10 und 11 geplant. Moderiert wird dies von Schülersprecherin Katharina Kley.

Als Einstieg werden eigens produzierte Videos der Abschlussklassen gezeigt. In den Videos stellen die Abiturientinnen und Abiturienten ihre Lehrbeauftragten nach und nehmen sie dabei fleißig aufs Korn. Bei den Schülerinnen und Schülern herrscht munteres Gelächter, denn die meisten erkennen den Charakter und die ganz persönlichen Eigenarten ihrer Lehrkräfte wieder.

Doch nicht nur bei den Schülerinnen und Schülern sorgen die Videos für große Begeisterung, auch die Lehrkräfte haben viel zu lachen. Denn es ist klar, dass keines der Videos mit einer bösen Absicht produziert wurde. Ganz im Gegenteil: In jedem der drei Videos bedanken sich die Klassen für die vergangenen drei Jahre am Deutschen Gymnasium für Nordschleswig.

Kurz darauf folgt ein Video, in dem Schulleiter Jens Mittag von zwei maskierten Schülerinnen „entführt“ wird. Damit er befreit wird, müssen die Lehrkräfte gegen die Schülerschaft in verschiedenen Spielen gegeneinander antreten. Zwar sind die Lehrkräfte nicht so erfolgreich wie ursprünglich erhofft, „freigelassen“ wird Jens Mittag dennoch.

Gegen 11 Uhr ist das Bühnenprogramm vorbei, und es geht nach draußen. Kleine Wasserbecken, ein Gartenschlauch und Eimer sind bereitgestellt. Bei der Wasserschlacht bleibt niemand trocken. Viele genießen die Abkühlung bei dem strahlenden Wetter, während andere Volleyball spielen. Die Stimmung ist ausgelassen. Um kurz vor 12 Uhr ist der „Chaos-Tag“ vorbei, doch der Spaß hält noch weit darüber hinaus an.