Wegen anhaltender Dürre

Feuer- und bedingtes Grillverbot in ganz Nordschleswig

Feuer- und bedingtes Grillverbot in ganz Nordschleswig

Feuer- und bedingtes Grillverbot in ganz Nordschleswig

swa/dodo
Nordschleswig
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Foto: dpa

Beide Bereitschaftseinheiten im Landesteil haben am Dienstagvormittag auf die anhaltende Dürre reagiert und ein Feuerverbot erteilt, sodass in allen vier nordschleswigschen Kommunen offene Feuer und Grillen unter bestimmten Bedingungen vorerst untersagt sind.

„Ich habe so etwas noch nie erlebt. Selbst  im Super-Sommer 2003 war es nicht derart trocken.“ Henrik Jacobsen ist Bereitschaftskapitän der Rettungswache in der Sonderburger Kommune und  beobachtet die Dürre im Land  mit wachsender Sorge. 

Am Dienstavormittag hat die Bereitschaft für die gesamte Kommune Sonderburg ein Feuerverbot erlassen, dass ab Mittwochmorgen 8 Uhr in Kraft tritt. „Derzeit reicht ein kleiner Funke oder ein Zigarettenstummel, um einen gewaltigen Brand auszulösen. Ganz zu schweigen davon, was man mit einem Unkrautbrenner anrichten kann.  Wir stecken daher Kräfte in die Vorbeugung, und bei  größeren Veranstaltungen sind wir mit einem  Löschfahrzeug vor Ort. Und wir klären  Bevölkerung und  Urlauber darüber auf, dass man  so vorsichtig wie möglich sein muss.“    

Das Verbot gilt für offenes Feuer im Freien, dem Gebrauch von Unkrautbrennern und Grillen in der Natur. Ausgenommen sind Gasgrills, die aber mindestens in einem Radius von 2,5 Metern auf einem nichtbrennbaren Untergrund stehen müssen und zu Gebäuden mit Dachziegeln mindestens fünf und zu Reetdachhäusern mindestens 15 Meter Abstand haben müssen.

Auch in anderen Kommunen Verbot

Die extreme Trockenheit  im Blick  hat auch der operative Chef von Brand & Redning Sønderjylland, Holger R. Andersen. „Es ist extrem trocken, das beobachten wir  mit Sorge. Vor allem auf Röm ist die Lage angespannt. Dort ist die Vegetation sehr feuerempfindlich, und es gibt viele Urlauber, die in Ferienstimmung sind und die Gefahr nicht so vor Augen haben“, sagt Andersen. „Zusammen mit der Kommune und den Sommerhausvermietern klären wir so gut wie möglich auf.“

 Der Bereitschaftsexperte weiß: „Eine aus dem Auto geschnippte Kippe reicht, um einen Flächenbrand auszulösen. Gerade die Straßengräben sind knochentrocken.“

Seine Bitte an die Bevölkerung: „Bitte achtsam sein, sowohl was das eigene Verhalten mit Feuer angeht, als auch beim Beobachten der Natur. Sollte irgendwo ein kleines Feuer zu sehen sein, sofort die 112 anrufen. Lieber einmal mehr, als zu wenig.“  Löschwasser sei im Notfall derzeit noch genug vorhanden.  „Wir bringen unser Löschwasser in den Tankfahrzeugen  mit, und noch gibt es genug Grundwasser.“ Brand & Redning Sønderjylland  ist für die Kommunen Apenrade, Tondern und Hadersleben verantwortlich. Auch dort wurde am Dienstagvormittag ein Feuerverbot erteilt. Es tritt ebenfalls ab Mittwochmorgen um acht Uhr in Kraft und untersagt offenes Feuer in der Natur, Grillen auf nicht festen und brennbaren Untergrund sowie den Gebrauch von Pyrotechnik und Hitze erzeugender Geräte, wie zum Beispiel Schweißgeräten oder Wärmelampen, im Freien.

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