Grenzüberschreitendes
Holst: Wir nutzen immer noch nicht das Potenzial
Holst: Wir nutzen immer noch nicht das Potenzial
Holst: Wir nutzen immer noch nicht das Potenzial
Der Venstre-Folketingsabgeordnete und ehemalige Vorsitzende der Region Süddänemark, Carl Holst, glaubt an mehr grenzüberschreitende Zusammenarbeit.
Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Dänemark und Deutschland birgt viel mehr Potenzial in sich. Das meint Folktingsmitglied Carl Holst (Venstre), der früher als sowohl langjähriger Amtsbürgermeister in Nordschleswig als auch Vorsitzender der Region Süddänemark die grenzüberschreitende Kooperation mit prägte.
In einem Standpunkt in der heutigen Zeitung schreibt Holst unter anderem, dass die Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich ein Vorteil für die Bürger Nordschleswigs gewesen sei und er ärgere sich darüber, dass unter anderem die Strahlenbehandlung für dänische Brustkrebspatienten eingestellt werden musste.
„Man kann nicht alles in Kronen und Öre ausrechnen. Man muss auch den menschlichen Aspekt hinzuziehen“, kritisiert er die Entscheidung der Region Süddänemark, die bisherige Zusammenarbeit mit dem Franziskus Hospital in Flensburg wegen 1,1 Millionen Kronen aufzugeben.
„Es ist auch das Argument benutzt worden, dass die Deutschen das dänische Gesundheitssystem nicht nutzen. Wir haben es versucht – aber das ist noch lange kein Grund, es deswegen für dänische Patienten schlechter zu machen“, sagt Holst. Er glaubt, dass in den Bereichen Gesundheit, Kultur, Arbeitsmarkt, Ausbildung und Wirtschaft viel mehr Potenzial steckt.
Es fehle zwar im deutsch-dänischen Grenzland ein gemeinsames, großes Projekt, aber dass dürfe die vielen anderen Möglichkeiten nicht in den Schatten stellen. „Wir müssen uns bemühen, viele kleine Schritte zu machen“, sagt Carl Holst. „So wie bisher: Die Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich fing auch nicht mit der Strahlenbehandlung an, sondern mit einer kleinen Absprache mit der deutschen Feuerwehr, die in Nordschleswig zum Einsatz kam. Und dann wurde auf diese Absprache aufgebaut – eben Schritt für Schritt. Wir haben einiges im Grenzland erreicht, seitdem wir erkannt haben, dass wir gemeinsam besser da stehen, als wenn wir als zwei nationale Randgebiete agieren. Aber es ist noch viel mehr drin“, glaubt Holst.