Kulturnacht auf Christiansborg

Die Minderheit präsentierte sich vor großem Publikum im Folketing

Die Minderheit präsentierte sich vor großem Publikum im Folketing

Die Minderheit präsentierte sich im Folketing

Kopenhagen
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Uwe Jessen (l.) freute sich über die vielen Gespräche mit den zahlreich erschienenen Besucherinnen und Besuchern. Foto: Lorcan Mensing

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Freitag, der 13., war ein Glückstag für die Vertreterinnen und Vertreter der deutschen Minderheit, die an diesem Abend bei der Kulturnacht in Kopenhagen dabei waren. Das Interesse an Gesprächen rund um die Informationsstände der deutschen Minderheit schien größer denn je. Dies bot etliche Gelegenheiten, mit Menschen in Kontakt zu kommen, die sich nicht darüber im Klaren waren, dass es in Dänemark überhaupt eine deutsche Minderheit gibt.

Der Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN) hat sich auch dieses Jahr bei der Kopenhagener Kulturnacht im Folketing präsentiert. In gemütlicher Atmosphäre stellten sich die Vertreterinnen und Vertreter der deutschen Minderheit den Fragen zahlreicher Besucherinnen und Besucher.

„Hier kommt heute keiner weg, ohne von uns gehört zu haben“, sagte ein lachender Uwe Jessen. Der BDN-Generalsekretär, der BDN-Hauptvorsitzende, Hinrich Jürgensen, und auch Harro Hallmann (BDN-Kommunikationschef und Leiter des Kopenhagener Sekretariats) führten an diesem Abend mit mehreren hundert Menschen spannende Gespräche, in denen sie die vielen Interessierten über die deutsche Minderheit aufklärten.

Fragen zum Leben in der Minderheit

„Wir wurden häufig befragt, wie es denn so sei, in der Minderheit zu leben. Die Begeisterung der Menschen, dass die Kinder bei uns sowohl mit der deutschen als auch mit der dänischen Sprache aufwachsen, ist groß. Und generell haben wir ausschließlich positive Rückmeldungen bekommen. Dass wir uns beispielsweise für zweisprachige Ortsschilder einsetzen, finden auch alle lobenswert“, berichtete Jessen.

Vor den Ständen der deutschen Minderheit bildeten sich zum Teil Schlangen. Foto: Lorcan Mensing

Unerwartet großer Andrang

Dass die Kulturnacht in diesem Jahr ein voller Erfolg war, zeigte sich auch darin, dass die vorbereiteten 500 Quizzettel am BDN-Stand bereits nach wenigen Stunden ausgefüllt waren. Die Quiz-Fragen bezogen sich auf die Geschichte der deutschen Minderheit, die zweisprachigen Ortsschilder und den „Nordschleswiger“.

„Das ist ein gutes Zeichen und unterstreicht das Interesse der Menschen. Das Quiz hat sich auch in den vergangenen Jahren bewährt. Das kommt immer gut an, auch weil es nicht so viele Fragen sind. So kommt man meistens gut ins Gespräch mit den Leuten und kann sich über die Minderheit austauschen. Darüber hinaus haben wir natürlich auch Informationsmaterial dabei“, freute sich Hallmann, laut dem die Teilnehmenden mit etwas Glück und der richtigen Beantwortung der Fragen ein Wochenende für zwei Personen in Nordschleswig gewinnen können.

Wichtige „Aha-Erlebnisse"

Die Quiz-Fragen hätten Hallmann zufolge zudem zu vielen vertiefenden Gesprächen und auch zu „Aha-Erlebnissen“ bei Personen geführt, die zuvor nichts oder wenig über die deutsche Minderheit wussten.

Auch Harro Hallmann (l.) hatte alle Hände voll zu tun. Foto: Lorcan Mensing

Small Talk mit Lars Løkke Rasmussen

„Ich habe nicht damit gerechnet, dass es so gut laufen würde“, zeigte sich Hinrich Jürgensen ebenso erfreut. Der BDN-Hauptvorsitzende hatte noch kurz zuvor Außenminister Lars Løkke Rasmussen (M.) und Kulturminister Jakob Engel-Schmidt (M.) die Hände geschüttelt.

„Das ist schön, an so einem Abend Zeit für Small Talk zu haben. Wir haben uns begrüßt, da wir ein gutes Verhältnis zueinander haben. Ein gutes Verhältnis haben wir aber generell zu allen Parteien“, verriet Jürgensen.

„Der Nordschleswiger“ präsentierte sich ebenfalls 

Auch „Der Nordschleswiger" war bei der diesjährigen Kulturnacht mit einem Informationsstand im Folketing anzutreffen.

„Der BDN nimmt jedes Jahr einen anderen Verband zur Kopenhagener Kulturnacht mit. In diesem Jahr dürfen wir dabei sein. Wir haben viele tolle Gespräche geführt. Die Menschen sind daran interessiert, sich mit uns auszutauschen“, sagte „Nordschleswiger"-Projektmitarbeiterin Hannah Dobiaschowski.

Hannah Dobiaschowski (l.) und Adeline Muntenjon vertraten den „Nordschleswiger". Foto: Lorcan Mensing

Am „Nordschleswiger“-Stand bei Dobiaschowski und ihrer Kollegin Adeline Muntenjon, der Projektleiterin von „Grenzgenial“, konnten sich die Besucherinnen und Besucher kleine Geschenke an einem Lottorad erspielen. „Wenn die Personen die Zahlen auch noch auf deutsch sagen können, bekommen sie ein zusätzliches Geschenk. Häufig lachen sie erst, wenn sie es versuchen, aber wenn sie sich dann trauen, kriegen die meisten Personen es richtig hin. Auch uns ist wichtig, so das Interesse zu wecken und mit den Leuten in Kontakt zu kommen", versicherten die beiden zufriedenen „Nordschleswiger“-Mitarbeiterinnen.

 

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