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Nordschleswig: Weniger Sicherheitsgefühl und Vertrauen in die Polizei

Nordschleswig: Weniger Sicherheitsgefühl und Vertrauen in die Polizei

Nordschleswig: Vertrauen in die Polizei gesunken

Apenrade/Nordschleswig
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Das Vertrauen in die Polizei und das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger liegt Umfragewerten zufolge in Südjütland und Nordschleswig nicht mehr über dem Landesdurchschnitt. Foto: Karin Riggelsen

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Das Sicherheitsgefühl und das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Polizei für Südjütland und Nordschleswig hat sich im vergangenen Jahr verschlechtert. Der größte Rückgang in Nordschleswig wurde in den Kommunen Apenrade und Tondern verzeichnet.

Ein genereller Rückgang des Sicherheitsgefühls und Vertrauens der Bürgerinnen und Bürger in die Polizei in Südjütland und Nordschleswig bedeutet, dass Süddänemark diesbezüglich nun auf einem Niveau mit dem Landesdurchschnitt liegt. Dies zeigt die jährliche Umfrage, die das Justizministerium veröffentlicht hat. Insgesamt hat der Polizeikreis somit einen Rückgang gegenüber der Messung von 2022 verzeichnet, wie die Polizei für Südjütland und Nordschleswig in einer Pressemitteilung bekannt gibt. 

Wenn Wasser in den Straßen und in die Häuser fließt und gleichzeitig Probleme bei der Warnung der Bürgerinnen und Bürger während der Sturmflut auftreten, entsteht natürlich eine Unsicherheit. Wir vermuten, dass sich dies in der Umfrage widerspiegelt.

Frits Kjeldsen

Die Menschen wurden befragt, ob sie sich in ihrer Nachbarschaft sicher fühlen und ob sie Vertrauen haben, dass die Polizei ihnen helfen wird, wenn sie diese brauchen. 88 Prozent der Befragten in Südjütland und Nordschleswig gaben an, sich in ihrer Nachbarschaft sicher zu fühlen, während 86 Prozent Vertrauen in die Polizei haben. Im Jahr 2022 lagen die Zahlen bei jeweils 91,2 Prozent und 89 Prozent.

„Wir haben einen Rückgang bei beiden Parametern im Vergleich zum vergangenen Jahr festgestellt. Das Sicherheitsgefühl und das Vertrauen in die Polizei sind immer noch groß. Wir liegen jetzt im landesweiten Durchschnitt, streben aber immer danach, das Beste für die Bürgerinnen und Bürger zu erreichen. Die Ergebnisse machen uns neugierig auf die Gründe für die Schwankungen, und wir werden uns jetzt mit den Daten befassen, die der Umfrage zugrunde liegen“, sagt Polizeidirektor Frits Kjeldsen.

Apenrade: Sturmflut könnte eine Rolle spielen

Die Umfrageergebnisse variieren von Kommune zu Kommune. Bei einem Blick auf Nordschleswig ist beispielsweise in Apenrade (Aabenraa) zu erkennen, dass das Sicherheitsgefühl der Menschen von 90,6 Prozent auf 86 Prozent gesunken ist. Das ist ein signifikanter Rückgang, der laut Polizei auf die Sturmflut in Woche 42 zurückzuführen sein könnte.

„Wenn Wasser in den Straßen und in die Häuser fließt und gleichzeitig Probleme bei der Warnung der Bürgerinnen und Bürger während der Sturmflut auftreten, entsteht natürlich eine Unsicherheit. Wir vermuten, dass sich dies in der Umfrage widerspiegelt. Die Behörden haben aus der Sturmflut gelernt, und die Fehler wurden korrigiert“, so Kjeldsen laut Pressemitteilung.

Lagebesprechung der Polizei in Apenrade bei der Sturmflut im Herbst des vergangenen Jahres (Archivfoto) Foto: Søren Gylling/jv.dk

Auch das Vertrauen in die Polizei ist in der Kommune Apenrade gesunken, wo man unter dem landesweiten Durchschnitt liegt. Dies könne laut Polizei damit zusammenhängen, dass es im Jahr 2023 mehrere Vorfälle mit psychisch kranken Personen gegeben habe.

Tondern: Unerklärlicher Rückgang

Auch in Tondern (Tønder) geben in der neuesten Umfrage weniger Personen an, Vertrauen in die Polizei zu haben. Tondern lag früher über dem landesweiten Durchschnitt, liegt aber nun darunter, was bei der Aufarbeitung der Umfrageergebnisse ein Schwerpunkt der Polizei für Südjütland und Nordschleswig sein wird.

„Es gab einen Rückgang des Vertrauens, für den wir keine eindeutige Erklärung haben. Wir erleben eine gute Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern und der Kommune Tondern“, meint Kjeldsen.

Sonderburg: Nordschleswigs positives Aushängeschild

In Hadersleben (Haderslev) ist beim Sicherheitsgefühl ein Rückgang von 89,7 auf 87 Prozent verzeichnet worden, und das Vertrauen in die Polizei ist von 92,7 auf 88 Prozent gesunken. Das Sicherheitsgefühl und das Vertrauen in die Polizei sind in Nordschleswig lediglich in der Kommune Sonderburg (Sønderborg) gestiegen – das Vertrauen von 84,7 Prozent im Jahr 2022 auf 86 Prozent im Jahr 2023 und das Sicherheitsgefühl von 88,4 auf 91 Prozent im vergangenen Jahr.

Die Polizei wird nun die Daten, die der Umfrage zugrunde liegen, genau analysieren, um die Schwankungen, die sie an verschiedenen Orten im Polizeikreis zeigt, besser zu verstehen.

„Anschließend werden wir mit unseren Partnern in ganz Südjütland und Nordschleswig in einen Dialog treten, um herauszufinden, welche Maßnahmen wir ergreifen können, um das Vertrauen und die Sicherheit zu stärken“, so Kjeldsen.

Fakten zur Umfrage

Das Justizministerium steht hinter der Umfrage zur Sicherheit und zum Vertrauen in die Polizei unter den Bürgerinnen und Bürgern in Dänemark.

Den Fragebogen haben landesweit 29.007 Personen beantwortet. Er war an 68.093 Menschen verschickt worden.

Danmarks Statistik hat die Umfrage im Zeitraum vom 1. September 2023 bis zum 28. November 2023 durchgeführt.

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