Darlehen

Selbsthilfe könnte noch mehr helfen

Selbsthilfe könnte noch mehr helfen

Selbsthilfe könnte noch mehr helfen

Nordschleswig/Sønderjylland
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Die Deutsche Selbsthilfe unterstützt Mitglieder der deutschen Minderheit mit Darlehen. Foto: Deutsche Selbsthilfe

Die Deutsche Selbsthilfe unterstützt Mitglieder der deutschen Minderheit in Nordschleswig mit günstigen Darlehen. 2019 gab es wieder mehr Anträge.

Wiederwahl

Carsten Petersen wurde auf der Generalversammlung der Deutschen Selbsthilfe in Tondern wiedergewählt. Swenja Hansen wünschte nach ihrem Umzug nach Magdeburg keine Wiederwahl. Stattdessen wurde Peter Meyer aus Sonderburg neu in den Vorstand gewählt.

 

Die Deutsche Selbsthilfe hat 2019 mehr Darlehen an Mitglieder der deutschen Minderheit vergeben als im Jahr zuvor. Doch die Finanzlage in der Selbsthilfe ist so gut, dass durchaus mehr Darlehen vergeben werden könnten, meinte der Vorsitzende, Carsten Petersen, in Verbindung mit der Generalversammlung der Selbsthilfe im Schützenhaus in Tondern.

35 Anträge wurden im vergangenen Jahr eingereicht, gegenüber 21 im Vorjahr. Beantragt wurden 1,6 Millionen Kronen (1,0) und bewilligt 30 Anträge (19) in Höhe von 1,34 Millionen Kronen (0,9). Ende des Jahres hatte die Selbsthilfe 1.143 Mitglieder. Das sind 12 weniger als 2018. Allerdings ist der Stand zum jetzigen Zeitpunkt bereits wieder bei 1.155.

Starker Anstieg an Darlehen

„Die Nachfrage nach neuen Darlehen ist stark gestiegen. Das ist sehr erfreulich, obwohl der Vergleich mit 2018 hinkt, da die Nachfrage in diesem Jahr sehr niedrig war“, sagte Carsten Petersen. 

„Wir haben vom Volumen her seit vielen Jahren nicht mehr so hohe Zahlen vorweisen können. Aber ich habe es in den Vorjahren erwähnt: Die Kapitalausstattung der Selbsthilfe ist derart hoch, dass wir ohne Probleme bedeutend mehr Anträge bewilligen können", sagte der Vorsitzende.

Die Darlehen werden hauptsächlich für Verbesserungen am Haus, für Autos und für Tilgung teurer Kleinstkredite beantragt. Als Sicherheiten dienen an erster Stelle Gehaltsabtretungen und Bürgschaften.

Mehr Geld für das Erbenkonto

Darüber hinaus verwaltet die Selbsthilfe auch das sogenannte „Erbenkonto" aus dem vorzugsweise Vereine und Institutionen aus der Minderheit, die nicht oder nur unzureichend in den Genuss von Betriebszuschüssen kommen und wo gleichzeitig ein großer Freiwilligeneinsatz geleistet wird, unterstützt werden.

„Hier wollen wir weiterhin sehr gerne bei sinnvollen Projekten unterstützen", sagt Petersen. 

2019 konnte aufgrund der Niedrigzinslage allerdings nur ein Projekt in Höhe von 8.000 Kronen gefördert werden. Sieben weitere Anträge mussten wegen Geldmangels abgelehnt werden.

Die Selbsthilfe hat jedoch dem „Erbenkonto" eine Rendite von 175.000 Kronen zur Verfügung gestellt, und so können in den kommenden Jahren auch wieder Projekte gefördert werden.

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Leitartikel

Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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