Brexit

Großbritanniens „no way“: Dänemark sieht harten Austritt kommen

Großbritanniens „no way“: Dänemark sieht harten Austritt kommen

Großbritanniens „no way“: Dänemark sieht harten Austritt kommen

Sara Wasmund / dpa
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Der Brexit kommt – aber wann und wie? Foto: Daniel Leal-Olivas

Das britische Parlament hat den mit Brüssel ausgehandelten Brexit-Vertrag am Freitag erneut abgelehnt. Dänemarks Staatsminister nennt das Verhalten des Unterhauses „nicht nachvollziehbar“. Die Tendenz: Austritt ohne Absprache.

Und wieder ein Nein: Am Freitag hat sich das britische Unterhaus erneut gegen den Brexit-Vertrag ausgesprochen. Nun droht dem Land entweder ein Austritt ohne Abkommen am 12. April oder eine lange Verschiebung des Brexits mit einer Teilnahme an der Europawahl Ende Mai.

Dänemarks Staatsminister Lars Løkke Rasmussen (Venstre) kann das beständige Nein gegen Austrittsvorschläge nicht verstehen. „Es ist für mich nicht nachvollziehbar, dass das britische Unterhaus die Möglichkeit zum geordneten Brexit nicht ausgenutzt hat. Stattdessen hat man nun zum dritten Mal eine Austrittsabsprache abgelehnt.“

Die Abstimmung weise den Weg hin zu einem Brexit ohne Absprache. „Das ist in niemandes Interesse, aber so sieht leider die Realität am 12. April aus, wenn man vonseiten Großbritanniens nun nicht einen anderen Weg einschlägt“, so Løkke in einem Kommentar am Freitag.

Zum dritten Mal abgeschmettert

Ursprünglich wollte Großbritannien die EU bereits heute verlassen haben. Für Premierministerin Theresa May ist das Nein des Parlaments ein weiterer herber Rückschlag. Dreimal wurde der Deal nun abgeschmettert, auch zu diversen anderen Optionen hat das Unterhaus Nein gesagt.

Die EU-Mitgliedsländer hätten sich bereits entgegenkommend genug gezeigt, sagt Løkke. „Wir haben Großbritannien die Möglichkeit und die Zeit gegeben, mit einem Lösungsvorschlag zurückzukehren“, sagt der Staatsminister mit Blick auf die Tatsache, dass der Brexit eigentlich schon Realität wäre, wenn die EU keinen Aufschub gewährt hätte.

Ob es nun zu einem harten Brexit kommt oder nicht liege allein in der Hand der Briten, so Dänemarks Staatsminister. EU-Präsident Donald Tusk hat für den 10. April zu einem Krisentreffen eingeladen, zwei Tage vor dem derzeitigen Austrittsdatum der Briten.

Konstruktiv gearbeitet wird hier derzeit nicht: Das britische Unterhaus am Freitag bei der Abstimmung. Foto: PRU / AFP / Ritzau Scanpix
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