Tarifkonflikt

Ärzte fordern bei Kundgebung bessere Arbeitsbedingungen

Ärzte fordern bei Kundgebung bessere Arbeitsbedingungen

Ärzte fordern bei Kundgebung bessere Arbeitsbedingungen

dpa
Frankfurt/Main
Zuletzt aktualisiert um:
Tausende Ärztinnen und Ärzte demonstrieren auf dem Römerberg. Foto: Lando Hass/dpa

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Es geht um höhere Gehälter und bessere Arbeitsbedingungen für Medizinerinnen und Mediziner. Die Gewerkschaft organisierte dafür zahlreiche Kundgebungen und einen Warnstreik.

Tausende Ärztinnen und Ärzte haben bei einer zentralen Kundgebung der Gewerkschaft Marburger Bund in Frankfurt am Main mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen gefordert. Mit Trillerpfeifen und auf Schildern machten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf Personalmangel und Überlastung aufmerksam. Die Forderungen der Gewerkschaft in der laufenden Tarifrunde lägen seit Monaten auf dem Tisch, sagte die Bundesvorsitzende Susanne Johna. 

Den Arbeitgebern warf Johna Verschleppung und Verweigerung vor. Bei der nächsten Verhandlungsrunde an diesem Dienstag müsse ein verhandlungsfähiges Angebot präsentiert werden. «Wer glaubt, er könnte uns noch mehr belasten, dem sagen wir: Nicht mit uns!», rief Johna. Andere Redner aus der Tarifkommission der Gewerkschaft drohten begleitet von regem Beifall mit weiterem Arbeitskampf.

Demonstrierende: «Ärzte am Limit»

Der Marburger Bund zählte eigenen Angaben zufolge rund 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kundgebung auf dem Frankfurter Römerberg, die Polizei rund 2.400. Die Ärztinnen und Ärzte trugen Schilder mit der Aufschrift «Alles hat ein Ende nur der Bereitschaftsdienst hat keins» und «Ärzte am Limit = Patient in Gefahr». Sie reisten aus mehreren Bundesländern an, darunter Bayern, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Niedersachsen. 

Die Gewerkschaft organisierte zudem einen Warnstreik, um Bewegung in die Verhandlungen zu bringen. Der Marburger Bund fordert für die 60.000 Ärztinnen und Ärzte unter anderem 8,5 Prozent mehr Geld bezogen auf ein Jahr und eine Reform von Regelungen zur Schichtarbeit. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände kritisierte den Warnstreik einen Tag vor der nächsten anstehenden Verhandlungsrunde als vollkommen überzogen.

Bundesweite Arbeitsniederlegungen

Mehrere Tausend Ärztinnen und Ärzte nahmen nach Angaben des Ärzteverbands an dem bundesweiten Warnstreik teil. Genaue Zahlen lagen laut Sprecher zunächst nicht vor. Der Streikschwerpunkt habe im Süden Deutschlands gelegen. In Bayern etwa beteiligten sich rund 2.000 Ärztinnen und Ärzte aus kommunalen Krankenhäusern nach einer Schätzung des Marburger Bundes an dem ganztägigen Warnstreik. 

Bei der Kundgebung in Frankfurt nahmen laut einem Gewerkschaftssprecher rund 700 Ärztinnen und Ärzte aus Baden-Württemberg teil. Im Bundesland selbst waren rund 10.000 Ärztinnen und Ärzte an rund 80 Krankenhäuser zum Warnstreik aufgerufen. 

Auch an anderen Orten kamen den Angaben zufolge mehrere hundert Medizinerinnen und Medizinern bei regionalen Kundgebungen zusammen - etwa in Dresden, Potsdam, Wolfsburg, Lüneburg, Oldenburg sowie Neumünster. 

Mehr lesen