Katholische Kirche

Papst akzeptiert Rücktritt von Bamberger Erzbischof Schick

Papst akzeptiert Rücktritt von Bamberger Erzbischof Schick

Papst akzeptiert Rücktritt von Bamberger Erzbischof Schick

dpa
Bamberg/Rom
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Papst Franziskus hat das Rücktrittsgesuch des Bamberger Erzbischofs Schick angenommen. Foto: Kay Nietfeld/dpa

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Das Erzbistum Bamberg braucht einen neuen Oberhirten. Erzbischof Ludwig Schick zieht sich zurück. Papst Franziskus nimmt seinen Rücktritt an - obwohl er für Beobachter überraschend kommt.

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick ist zurückgetreten. Papst Franziskus nahm sein Rücktrittsgesuch an, wie der Heilige Stuhl am Dienstag mitteilte. Damit sind in Deutschland mit Bamberg und Paderborn zwei Bischofsposten vakant.

Mit seinem Rücktritt will der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick bevorstehende wichtige Entscheidungen und Weichenstellungen nach eigenen Angaben einem jüngeren Nachfolger überlassen. «Ich habe meine Aufgaben im Erzbistum erfüllt und abgeschlossen», schrieb der 73-Jährige in einem Brief an die Gläubigen seiner Diözese, der am Dienstag auf der Homepage des Erzbistums veröffentlicht wurde. «Ab Herbst 2022 stehen neue Entscheidungen und Projekte an, die die zwei Jahre bis zu meinem 75. Geburtstag weit überschreiten.»

Generell bieten Bischöfe nach Vollendung des 75. Lebensjahres ihren Rücktritt beim Oberhaupt der katholischen Kirche an. Der 73-jährige Schick war Ende April noch zu einer Audienz bei Franziskus im Vatikan. Schicks Abgang kam für einige Beobachter überraschend.

«Papst Franziskus hat meine Argumente angehört und erwogen. Zwischendurch hat er auch gebeten, dass ich weiterhin im Amt bleiben möge», schreibt Schick. «Nach nochmaligem Vortragen meiner Gründe hat er meiner Bitte Ende September dann entsprochen.» Der Apostolische Nuntius habe ihn aber zur Geheimhaltung bis zum Allerheiligen-Fest an diesem Dienstag verpflichtet. «Daran habe ich mich strikt gehalten», schrieb Schick. «Ab dem Fest Allerheiligen bin ich nicht mehr im Amt des Erzbischofs von Bamberg, aber zu Diensten.»

Das Domkapitel wird nach Bistumsangaben baldmöglichst einen Administrator wählen, der bis zur Ernennung eines Nachfolgers durch den Papst das Erzbistum leitet.

Begleiter des Syondalen Wegs

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, würdigt Schicks langjähriges Wirken. Er war 24 Jahre lang Mitglied der DBK gewesen.

«Du schaust auf eine lange und bewegte Zeit zurück», schrieb Bätzing in einem Brief an den 73-Jährigen. «Fast ein Vierteljahrhundert warst Du Mitglied der Deutschen Bischofskonferenz und hast Dich engagiert eingebracht, Debatten wesentlich mitgeprägt und warst unsere sichere Instanz in allen Fragen des kirchlichen Rechts.»

Schick galt als einer der liberaleren Bischöfe in der DBK. Mit Sachverstand und hintergründigem Humor, Präzision und der mutigen Nachfrage, mit Ideen und Perspektiven habe Schick die Bischofskonferenz bereichert. Ausdrücklich dankt Bätzing ihm dafür, dass er den Reformprozess des Synodalen Weges mitgegangen sei.

Schon im vergangenen Jahr war Schick, der 1949 in Marburg geboren wurde, aus Altersgründen nicht mehr als Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz angetreten, die er von 2006 an geleitet hatte.

Schick war 1998 zum Weihbischof in Fulda ernannt worden, bereits vier Jahre später machte der damalige Papst Johannes Paul II. ihn zum Erzbischof von Bamberg. Innerhalb der DBK war er außerdem Mitglied der Pastoralkommission und Beauftragter für Männerseelsorge.

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