Nach Hamas-Terrorangriff
Schüler verlassen Israel mit Hilfe aus Island
Schüler verlassen Israel mit Hilfe aus Island
Schüler verlassen Israel mit Hilfe aus Island
Diesen Artikel vorlesen lassen.
Etliche Menschen sitzen nach den Terrorangriffen der Hamas in Israel fest - unter ihnen auch Schüler- und Jugendgruppen aus Deutschland. Eine Schülergruppe reiste nun auf einem abenteuerlichen Weg aus.
Kirchheim/Teck (dpa) Auf abenteuerlichem Weg und mit einer Portion Zufall ist es einer Schülergruppe aus der Nähe von Stuttgart gelungen, Israel zu verlassen und in Sicherheit gebracht zu werden. Die Berufsschüler aus Kirchheim/Teck landeten nach Angaben ihrer Schule am Dienstag in Island zwischen und sollten danach nach Hause geflogen werden. Auch eine zweite Gruppe von Berufsschülern aus Baden-Württemberg wurde früher als geplant aus dem Krisenherd gebracht.
Die Schülerinnen und Schüler aus Kirchheim hatten ihre Partnerschule in Givatayim bei Tel Aviv besucht. Sie wurden mit ihren zwei Lehrkräften zunächst mit dem Bus ins jordanische Amman gebracht.
Im unterirdischen Bunker ihres Hotels habe die Gruppe ein isländisches Ehepaar kennengelernt, bestätigte die Schule entsprechende isländische Medienberichte. Mit Hilfe des Paares habe die Gruppe Sitze in einer vom isländischen Außenministerium beauftragten Passagiermaschine bekommen.
Landung in Reykjavik
Die Schüler landeten am Dienstagmorgen auf dem Flughafen Keflavik in der Nähe von Reykjavik, nach Angaben des isländischen Ministeriums waren neben der deutschen Gruppe auch 126 Isländer, 5 Menschen von den Färöer-Inseln und 4 Norweger in dem Flieger.
Am isländischen Flughafen wurden die Schüler von der deutschen Botschafterin Clarissa Duvigneau empfangen, wie die Deutsche Botschaft auf Facebook mitteilte. «Vielen Dank an die isländische Regierung für schnelle und unbürokratische Hilfe», schrieb die Botschaft.
Ebenfalls organisiert werden soll seit dem Wochenende der Rückflug einer Gruppe von Berufsschülern und ihren Begleitern aus dem Landkreis Karlsruhe. Die elf Schülerinnen und Schüler im Alter von 16 bis 19 Jahren halten sich zusammen mit zwei Lehrkräften und einer Begleiterin aus der Landkreisverwaltung seit vergangenem Donnerstag im Rahmen eines Jugendaustausches in Israel auf. Die Jugendlichen waren am Samstagabend von israelischen Freunden in enger Abstimmung mit dem Militär aus der unmittelbaren Gefahrenzone an einen sicheren Ort in der Negev-Wüste gebracht worden.
Jugendliche im Schutzbunker
Die Unsicherheit in Israel nach den Terrorangriffen bekamen auch mehrere Jugendgruppen aus Nordrhein-Westfalen hautnah mit. Einige der Gruppen waren heute auf dem Rückweg oder auf dem Weg zum Flughafen, andere Menschen aus NRW harren aber noch in Israel aus. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.
Zum Zeitpunkt der ersten Angriffe am Samstagmorgen seien 13 Dortmunder Jugendliche und zwei Betreuerinnen in Tel Aviv gewesen, sagte eine Sprecherin der Bildungsorganisation Auslandsgesellschaft, die den deutsch-israelischen Austausch organisiert. Die Jungen und Mädchen seien bei Gastfamilien untergebracht und hätten sich wegen Raketenangriffen zwischenzeitlich in Schutzbunker geflüchtet. Ein erster Flug, den man für einen Rückflug organisiert habe, sei kurzfristig abgesagt worden. «Das sorgt natürlich auch für Ängste», sagte die Sprecherin. Nun wolle die Gruppe heute nach Antalya und von dort am Mittwoch weiter nach Düsseldorf fliegen.
Eine 13-köpfige Gruppe der Evangelischen Jugend Essen sei bereits über Zypern ausgereist, teilte eine Sprecherin der Stadt Essen mit. Eine weitere zehnköpfige Gruppe, die über den Stadtverband Essen in Tel Aviv gewesen sei, sei auf dem Weg zum Flughafen, hieß es am Dienstagmorgen. Über Istanbul soll die Gruppe nach Köln fliegen. «Wenn alles gut läuft, ist die Gruppe morgen zu Hause», teilte die Sprecherin heute mit.
Gruppe in Jerusalem einquartiert
21 Teilnehmer einer Reise des Evangelischen Kirchenkreises Soest-Arnsberg haben Teile ihre geplanten Route abgebrochen und sich in Jerusalem einquartiert, wie ein Sprecher des Kirchenkreises mitteilte. Von den Kämpfen hätten die Teilnehmer direkt nichts mitbekommen. Die Gruppe will noch bis Samstag in Israel bleiben und dann planmäßig zurückfliegen.
Die Lufthansa hatte Flüge von und nach Tel Aviv zur Sicherheit bis Samstag ausgesetzt. Am Düsseldorfer Flughafen bedient nur die Fluggesellschaft TUS Airways Flüge von und nach Israel, jede Woche gibt es zwei Hin- und Rückflüge nach Tel Aviv. Bislang gebe es keine Flugstornierungen von TUS Airways, teilte ein Flughafensprecher mit.