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Das Knie schmerzt, aber es hält: Zverev im Achtelfinale

Das Knie schmerzt, aber es hält: Zverev im Achtelfinale

Das Knie schmerzt, aber es hält: Zverev im Achtelfinale

dpa
Hamburg
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Alexander Zverev bei seinem Heimatturnier in Hamburg. Foto: Marcus Brandt/dpa

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Erst 20 Minuten vor dem Spiel entscheidet sich Alexander Zverev, in seiner Heimatstadt Hamburg anzutreten. Es folgt ein Zweisatzsieg über den Qualifikanten Jesper de Jong. Jetzt wartet ein Franzose.

Das Hamburger Tennispublikum war froh, endlich seinen Star begrüßen zu dürfen. Als Alexander Zverev den Center Court betrat, um sein erstes Match beim ATP-500-Turnier in seiner Heimatstadt zu bestreiten, wurde er mit lautstarkem Applaus begrüßt. Eine graue Bandage am lädierten linken Knie erinnerte an die mehrtägige Zitterpartie bis zum ersten Aufschlag des Titelverteidigers und Olympiasiegers.

Nach dem erfolgreichen Match gab Zverev zu, dass es eine knappe Angelegenheit war. «Beim Warmmachen war es nicht gut», sagte der 27-Jährige nach dem 6:2, 6:2 über den niederländischen Qualifikanten Jesper de Jong: «Ich habe alles getan, was ich konnte und habe 20 Minuten vor dem Spiel entschieden anzutreten.»

Achtelfinal-Start nicht gefährdet

Beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon hatte Zverev sich gegen den Briten Cameron Norrie eine Knieverletzung zugezogen. Der Goldmedaillengewinner von Tokio sprach nach dem ersten Auftritt in Hamburg von einem «kleinen Bruch» im Knie. Schlimmer könne es aber nur werden, wenn er das Bein erneut überstrecken würde. Das sei auf diesem Untergrund aber eigentlich nicht möglich. Wenn das passiere, «bin ich zu doof und sitze hier mit einem kompletten Bruch», sagte Zverev.

Schmerzmittel, wie noch zuletzt in Wimbledon, hatte er nicht genommen. Zverev: «Es ist eine Verletzung, bei der es besser ist, wenn ich meinen Körper spüre.» Konsequenzen für den weiteren Turnierverlauf befürchtet Zverev nicht. «Ich würde schon erwarten, dass ich jetzt weiter spiele», gab die Nummer vier der Welt zu Protokoll: «Ich weiß jetzt, wie es auf dem Platz ist. Es war nicht das physischste oder das schwerste Match, aber es war ein vollständiges Match.»

Zverev dominant

Gegen de Jong übernahm der Weltranglistenvierte bei seinem ersten Auftritt auf der traditionsreichen Anlage am Rothenbaum schnell das Kommando. Nach dem ersten Aufschlagspiel des Niederländers, bei dem er keinen Punkt gewann, wurde Zverev dominanter. Mit einer krachenden Vorhand schaffte er das Break zum 2:1. Den ersten Satz beendete er nach 35 Minuten mit einem Ass.

Auch im zweiten Durchgang war die 24 Jahre alte Nummer 114 der Welt kein großer Prüfstein für Deutschlands besten Tennisspieler. Der Jong erspielte sich nicht einen einzigen Breakball bei einem Aufschlagspiel des Deutschen. Nach 77 Minuten hatte Zverev seine Pflichtaufgabe erfolgreich absolviert.

In der Runde der besten 16 Spieler des mit zwei Millionen Euro dotierten Turniers in der Hansestadt trifft Zverev nun am Donnerstag (18.30 Uhr) auf den Franzosen Hugo Gaston. Da die Nummer 81 der Welt gerne mit Tempowechseln und Stoppbällen agiert, steht wohl eine echte Härteprüfung für das wichtigste Knie im deutschen Tennissport auf dem Programm.

Endstation war das Achtelfinale dagegen bereits für Maximilian Marterer. Der Nürnberger unterlag dem Argentinier Francisco Cerundolo 0:6 und 2:6. Schon am Vormittag hatte der 29-Jährige erfahren, dass er als Nachrücker zu den Olympischen Spielen nach Paris fahren darf. «Darüber bin ich überaus glücklich», sagte die Nummer 108 der Welt: «Schade, dass ich von der tollen Nachricht nur wenig auf den Platz mitnehmen konnte.»

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