Kieler Woche

130. Kieler Woche: Regenfinale nach Segel-Sommerfest

130. Kieler Woche: Regenfinale nach Segel-Sommerfest

130. Kieler Woche: Regenfinale nach Segel-Sommerfest

dpa
Kiel (dpa/lni) -
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Philipp Buhl ist in Aktion während einer Wettfahrt bei der Kieler Woche. Foto: Frank Molter/dpa

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Deutschlands wichtigste Segelserie ging nach neun sonnigen Tagen im Regen zu Ende. In der Zukunft wollen die Macher der Kieler Woche den Aderlass in den Olympia-Klassen stoppen.

Das Wetter war bei der 130. Kieler Woche ein gutes Spiegelbild der neuntägigen Kieler Woche mit 285 Wettfahrten für rund 3000 Aktive. Das Segel-Sommerfest auf der Förde endete am Sonntag mit Regen. «Wir haben an acht von neun Tagen im neuen Kieler-Woche-Wetter mit Sonne und Wind segeln können. Die Folgen von Gewitter und Starkwind haben der guten Stimmung keinen Abbruch getan», sagte Sportchef Dirk Ramhorst.

Gleichzeitig war der qualitative und quantitative Aderlass vor allem in den olympischen Klassen unübersehbar. Fünf Wochen vor Beginn der Olympia-Regatta in Marseille hatten die meisten Top-Segler auf einen Start verzichtet. In Kiel wurden nur fünf von zehn olympischen Disziplinen ausgetragen. Wenige Olympia-Starter traten nur im Ilca 7 an, wo der 2020er-Weltmeister und olympische Hoffnungsträger Philipp Buhl (Sonthofen) seinem Trainingspartner Jean-Baptiste Bernaz aus Frankreich unterlag.

Insgesamt nur 234 Boote waren in den olympischen Klassen am Start. Die Zahl fiel im Vergleich zum Spanien-Klassiker Princesa Sofía mit 834 Booten und Boards stark ab. Die Gründe sind vielfältig: Die Spanier hatten die im Frühjahr noch laufenden Olympia-Qualifikationen auf ihrer Seite. Zum Sommertermin der Kieler Woche dagegen war alles entschieden. Die Qualifizierten trainierten lieber schon in Marseille. Der Kieler-Woche-Termin liegt in olympischen Jahren zu dicht am Höhepunkt. Auch die Hoffnung auf eine Magnetwirkung durch den Weltcup-Status zerschlug, weil der zuletzt angeschlagene Weltsegler-Verband die Weltcup-Serie nicht umsetzte.

Das soll sich 2025 ändern. Ramhorst sagte: «Die Abgänge und personellen Umstrukturierungen beim Weltseglerverband haben dafür gesorgt, dass eine gute Serie für den Sport ins Leere gelaufen ist. Wir arbeiten daran, uns in Zukunft im Verbund mit den anderen Veranstaltern der europäischen Klassiker für olympische und moderne Klassen attraktiv aufzustellen.» Gespräche dazu seien mit World Sailing für September vereinbart.

Ramhorst, der seit 20 Jahren für die Kieler Woche arbeitet und sein 10-jähriges Jubiläum als Sportleiter feierte, bleibt für den Wiederaufstieg an Bord. «Die Kieler Woche bleibt ein wegweisender Faktor im Weltsegelsport. Persönlich empfinde ich sie als Jungbrunnen», sagte er.

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