Schleswig-Holstein & Hamburg

2G ohne Maskenpflicht und Kapazitätsbeschränkungen

2G ohne Maskenpflicht und Kapazitätsbeschränkungen

2G ohne Maskenpflicht und Kapazitätsbeschränkungen

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Im Fenster einer Kneipe hängt ein Zettel mit dem Text «2G, Einlass nur für Geimpfte und Genesene». Foto: Markus Scholz/dpa/Archivbild

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Fast schon wieder normal: Ohne Maske, ohne Abstand und ohne Teilnehmerbegrenzung. In Hamburg entfallen am Wochenende die meisten Auflagen für Veranstaltungen - allerdings nur für solche, die nach dem 2G-Modell stattfinden.

Nach monatelangen Corona-Beschränkungen bereiten sich in Hamburg viele Clubs, Bars, Restaurants und Kultur- und Sporteinrichtungen auf eine weitgehende Rückkehr zur Normalität vor. Für alle, die am sogenannten 2G-Modell teilnehmen, fallen ab Samstag die Maskenpflicht und alle Kapazitätsbeschränkungen weg. Wo also nur Geimpfte und Genesene hinein dürfen, kann abstandslos und ohne Maske bis auf den letzten Platz gefeiert, getanzt, Filme und Theater geschaut werden. Eine entsprechende neue Eindämmungsverordnung des Senats wurde am Freitag veröffentlicht. Sie tritt am Samstag, 00.00 Uhr, in Kraft.

Bei Sportveranstaltungen müssen die Besucherströme an den Ein- und Ausgängen entzerrt werden. Finden die Veranstaltungen in Innenräumen statt, müssen Luftfilteranlagen vorhanden sein. Auf Wochenmärkten entfällt die Maskenpflicht für Verkäufer. Für Kunden gelte sie aber wie in Supermärkten weiter, sagte der Sprecher der Gesundheitsbehörde, Martin Helfrich. Außerdem sollen negative Corona-Test-Bescheinigungen vom Arbeitgeber von Ungeimpften nur noch für berufliche Zwecke verwendet werden können, also beispielsweise nicht mehr für einen Besuch im Kino.

Ungeimpfte Kinder und Jugendliche dürfen weiterhin am 2G-Modell teilnehmen. Zunächst war dies nur für eine Übergangsfrist vorgesehen. Da in Schulen und Kitas aber weiter getestet werde, stehe einer Teilnahme am 2G-Modell nichts im Wege, hieß es. Außerdem müssen auch unter 2G weiter Kontaktdaten erhoben und Hygienekonzepte eingehalten werden. Bei privaten Sportanlagen müssen die Kontaktdaten nur noch angegeben werden, wenn die Sportler Innenräume nutzen.

Hamburg hatte das 2G-Optionsmodell als erstes Bundesland Ende August eingeführt. Die neue Verordnung soll bis zum 23. Oktober gelten. Für Betriebe oder Veranstaltungen, an denen nach dem 3G-Modell neben Geimpften und Genesenen weiterhin auch ungeimpfte negativ Getestete teilnehmen dürfen, soll erst einmal alles beim Alten bleiben.

Die Resonanz auf die Ankündigung der 2G-Erleichterungen war groß. Seit Dienstag hätten sich 90 weitere Betriebe für das 2G-Modell angemeldet, sagte die stellvertretende Senatssprecherin Julia Offen der dpa. Insgesamt lägen damit nun knapp 900 Anmeldungen von Betrieben und Einrichtungen vor. Bei den Veranstaltungen stieg die Zahl der Anmeldungen seit Dienstag von knapp 600 auf über 700.

Während bei vielen «Pistengängern» in den Clubs und Bars der Szeneviertel schon Freitag um Mitternacht die Masken fallen dürften, kamen die Erleichterungen für die großen Fußballvereine zu knapp. Der HSV hat seine Karten für das Zweitliga-Duell gegen den 1. FC Nürnberg am Sonntag noch unter 3G-Bedingungen - also an Geimpfte, Genesene und Getestete - verkauft. Und Rivale St. Pauli spielt am Samstag auswärts beim Karlsruher SC.

In Hamburg wurden bis einschließlich Donnerstag 1.316.241 Hamburger mindestens einmal gegen Corona geimpft. Das sind laut Robert Koch-Institut 71,1 Prozent der Bevölkerung. 1.248.355 Menschen oder 67,4 Prozent der Einwohner sind vollständig geimpft. 84.400 Menschen gelten nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) als genesen. Wer von ihnen am 2G-Modell teilnehmen will, darf allerdings nicht länger als sechs Monate lang genesen sein. Ab Ende September soll es an den Hamburger Hochschulen Impfangebote für Studenten geben, wie der Senat mitteilte..

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