In Schleswig-Holstein sind derzeit rund 30.000 Kriegsflüchtlinge mit ukrainischer Staatsbürgerschaft offiziell registriert. Dies erfuhr die Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage aus dem Sozialministerium. Ende September hatte das Landesamt für Zuwanderung und Flüchtlinge die Zahl der ukrainischen Kriegsflüchtlinge noch mit fast 42 000 angegeben. Hinzu kamen mehr als 1000 Angehörige von Drittstaaten, die wegen des Krieges aus der Ukraine geflohen sind.

Diese Zahlen beruhten laut Sozialministerium auf einem Verteilprogramm namens FREE, bei dem nur die Eingabe einiger Grunddaten erforderlich war. Aufgrund des hohen Flüchtlingszugangs seit März seien die Länder verpflichtet gewesen, ausschließlich auf diese Statistik zurückzugreifen. Jetzt habe es auf Anweisung des Bundes eine Systemumstellung gegeben, erläuterte ein Sprecher des Sozialministeriums.

Aufgrund des verbesserten Datenstandes werde auf Anweisung des Bundes fortan ausschließlich auf Basis des Ausländerzentralregisters kommuniziert. Dabei werde die Zahl jener Flüchtlinge dokumentiert, die tatsächlich vollständig registriert sind. Bei einem Teil der Zufluchtsuchenden sei dies noch nicht der Fall. Die Kommunen im Land haben zunehmend Probleme mit der Unterbringung aller Flüchtlinge. «Die Lage ist äußerst angespannt», sagte der Geschäftsführer des Gemeindetages, Jörg Bülow, der Deutschen Presse-Agentur.