Prozess

Angriff auf Mahnwache für Israel: 18-Jähriger verurteilt

Angriff auf Mahnwache für Israel: 18-Jähriger verurteilt

Angriff auf Mahnwache für Israel: 18-Jähriger verurteilt

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Blick auf die Justitia über dem Eingang eines Landgerichts. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

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Wegen eines Angriffs auf eine Mahnwache für Israel und gegen Antisemitismus hat das Landgericht Hamburg einen 18-Jährigen zu einer zweijährigen Jugendstrafe verurteilt. Die Strafe wegen schwerer Körperverletzung und Beleidigung sei am Freitag mit einer sogenannten Vorbewährung ausgesprochen worden, teilte ein Gerichtssprecher mit. Der junge Mann müsse zunächst ein Anti-Gewalt- und Kompetenztraining bei einer Beratungsstelle für Extremismusprävention machen. Die Jugendkammer trug ihm zudem auf, durch 60 Stunden gemeinnütziger Arbeit eine symbolische Schadenswiedergutmachung zu erbringen. In etwa einem halben Jahr will das Gericht dann über die Bewährung entscheiden.

Der Angriff hatte sich am 18. September 2021 in der Nähe des Hamburger Hauptbahnhofs ereignet. Der Angeklagte schlug einem Teilnehmer der Mahnwache mit der Faust ins Gesicht und verletzte ihn erheblich. An dem Angriff war auch ein jüngerer Bruder des Angeklagten beteiligt. Die beiden Jugendlichen aus Berlin waren wenige Tage nach der Tat anhand von Videoaufzeichnungen von der Polizei identifiziert worden.

In erster Instanz hatte das Amtsgericht den 18-Jährigen zu einer Jugendstrafe von einem Jahr und vier Monaten auf Bewährung verurteilt. Der damals 15 Jahre alte Bruder bekam die Auflage, die Tat in Gesprächen mit der Jugendgerichtshilfe aufzuarbeiten und gemeinnützige Arbeit zu leisten.

Wegen des jugendlichen Alters der Angeklagten fanden beide Prozesse unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Vor Beginn der Verhandlung am Amtsgericht hatte das Opfer, ein damals 61-Jähriger, angegeben, er sei nach der Attacke dreimal operiert worden. Sein Nasenbein, sein Jochbein und der Knochen unter einem Auge seien gebrochen gewesen.

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Gerrit Hencke
Gerrit Hencke Journalist
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