Schleswig-Holstein & Hamburg

Arbeitslosigkeit in Schleswig-Holstein erneut gestiegen

Arbeitslosigkeit in Schleswig-Holstein erneut gestiegen

Arbeitslosigkeit in Schleswig-Holstein erneut gestiegen

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Das Schild der Agentur für Arbeit. Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild

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Die Corona-Pandemie wirkt sich weiterhin auf den Arbeitsmarkt im Norden aus. Im Vergleich der Februarzahlen zum Vorjahr wird dies besonders deutlich. Der vergleichende Blick auf die Januarzahlen zeigt atypisches.

Die Corona-Pandemie hinterlässt weiterhin Spuren auf dem Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein. Im Februar waren im Vergleich zum Vorjahresmonat 14 900 mehr Menschen ohne festen Job, wie die Regionaldirektion Nord der Agentur für Arbeit am Dienstag mitteilte. Insgesamt waren in dem Monat im nördlichsten Bundesland 99 900 Menschen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote liegt mit 6,3 Prozent um 0,9 Prozentpunkte über dem Februar-Wert des Vorjahres. Im Vergleich zum Januar ist die Quote unverändert. Die Zahl der Menschen ohne festen Job stieg von Januar auf Februar um 1000 (+ 1 Prozent).

«Die sonst üblichen Vorboten der Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt zeigen sich nicht», sagte Arbeits- und Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP). Richtig Bewegung in den Arbeitsmarkt könne erst kommen, wenn viele Wirtschaftsbereiche des Landes wieder öffnen könnten. Auch die Chefin der Regionaldirektion Nord, Margit Haupt-Koopmann, sagte, der Anstieg im Vergleich zum Januar sei atypisch, jedoch - vor dem Hintergrund der Dauer des aktuellen Lockdowns zur Eindämmung der Pandemie - geringer ausgefallen als erwartet.

Sie wies darauf hin, dass sich im Februar 3500 Beschäftigte des ersten Arbeitsmarktes weniger arbeitslos gemeldet haben als im Januar (-35.9 Prozent). Demnach tragen speziell Hotels und Gaststätten zu diesem Rückgang bei den Arbeitslosenmeldungen bei, da sie ihr Personal mit Blick auf etwaige Lockerungen und das erhoffte Ostergeschäft halten und auf Entlassungen verzichten. Haupt-Koopmann betonte, dass diese Personalpolitik ohne finanzielle Unterstützung etwa durch Kurzarbeitergeld nur in Ausnahmefällen möglich wäre. Hier zeige sich ganz konkret, «Kurzarbeit sichert Beschäftigung».

Bei der Personalsuche sind die Betriebe indes weiterhin zurückhaltend. Die Zahl der Stellenmeldungen bewegt sich den Angaben zufolge im Vorjahresvergleich auf einem niedrigeren Niveau. So wurden seit Jahresbeginn 8900 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet. Das ist ein Minus von 2300 oder 20,3 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum. «Insbesondere die Stellenmeldungen aus dem Gastgewerbe, dem Handel und dem verarbeitenden Gewerbe sind zurückgegangen», sagte Haupt-Koopmann. Wenn allerdings nur Februar-Daten betrachtet und mit dem Januar verglichen würden, könne ein deutliches Plus gemeldet werden. «Mit 5400 gemeldeten Stellen liegt der Februar-Wert um 52,8 Prozent über den Zugängen des Vormonats Januar mit 3500.»

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sank nach den aktuellsten Zahlen von Dezember im Vergleich zum Vormonat November um 6500 oder 0,6 Prozent. Im Vorjahresvergleich stieg die Zahl um 7400 oder 0,7 Prozent - auf 1 017 600 - an. Unter anderem im Gesundheits- und Sozialwesen (+5000) sowie im Bereich öffentliche Verwaltung/Sozialversicherungen (+2300) sind neue Arbeitsplätze entstanden. Hauptsächlich im Gastgewerbe (-2000), im verarbeitenden Gewerbe (-900) und in der Arbeitnehmerüberlassung (-600) gingen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze verloren.

Unter den Kreisen hat Stormarn mit 4,2 Prozent weiterhin die niedrigste Arbeitslosenquote. Dithmarschen verzeichnet mit 6,9 Prozent den höchsten Wert. Bei den kreisfreien Städten schwanken die Quoten zwischen 8,7 Prozent in Kiel sowie 9,8 Prozent in Neumünster.

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