Arbeitsmarkt

Arbeitslosigkeit steigt im Februar im Norden leicht

Arbeitslosigkeit steigt im Februar im Norden leicht

Arbeitslosigkeit steigt im Februar im Norden leicht

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Das Logo der Agentur für Arbeit. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

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Etwas höhere Arbeitslosenzahlen, aber auch deutlich weniger Langzeitarbeitslose: Die Lage auf Schleswig-Holsteins Jobmarkt sei insgesamt stabil, sagen Experten. Eines stimmt sie für die kommenden Wochen optimistisch.

Die Arbeitslosigkeit hat im Februar in Schleswig-Holstein leicht zugenommen. Zuletzt waren 89.800 Menschen ohne festen Job, wie die Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch berichtete. Das waren 200 oder 0,2 Prozent mehr als im Januar. Im Vergleich zum Februar 2022 stieg die Zahl der Arbeitslosen aber deutlich stärker um 6800 oder 8,1 Prozent.

Die Zunahme im Vorjahresvergleich hängt damit zusammen, dass arbeitslose Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine seit Juni in der Statistik geführt werden. Die Arbeitslosenquote lag im Februar wie im Vormonat bei 5,7 Prozent, nach 5,3 Prozent vor einem Jahr.

«Insgesamt ist die Lage am Arbeitsmarkt weiterhin stabil», sagte der Chef der Regionaldirektion, Markus Biercher. Für bemerkenswert hält er den Rückgang der Langzeitarbeitslosigkeit. Im Februar waren 3222 Menschen weniger davon betroffen als noch vor einem Jahr. Ihre Zahl betrug zuletzt 28.471. Sie hätten am meisten unter der fehlenden Dynamik auf dem Arbeitsmarkt während der Corona-Pandemie gelitten, sagte Biercher der Deutschen Presse-Agentur. Ein kleiner Teil von ihnen sei aber nun auch in Rente.

Den geringen Rückgang der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Januar führte Biercher auf den milden Winter zurück: «Ich erlebe im Moment tendenziell Zuversicht in den Betrieben.» Er hoffe, dass der Frühjahrsaufschwung bereits in den kommenden Wochen zu bemerken sei, weil Unternehmen bereits für das Ostergeschäft Personal einstellten.

Im Februar lag die Nachfrage nach Arbeitskräften mit einem Minus von 1400 zwar noch unter dem Niveau des Vorjahres. Gegenüber dem Januar gab es aber ein Plus von 1400. Aktuell wissen die Arbeitsagenturen von 27.200 sozialversicherungspflichtigen offenen Stellen. «Wie schon im Vormonat bieten derzeit insbesondere der Handel, das Gesundheits- und Sozialwesen sowie das verarbeitende Gewerbe, die Gastronomie und das Baugewerbe zahlreiche Einstiegschancen», sagte Biercher.

Die Zahl der Beschäftigten stieg im Vorjahresvergleich nach den aktuellsten Zahlen vom Dezember um 0,9 Prozent auf 1.048.200. Im November arbeiteten 2351 Beschäftigte in 258 Betrieben kurz. Im Februar zeigten 73 Betriebe für 698 Beschäftigte Kurzarbeit an - und damit weniger als im Januar. Schwerpunkte waren im Februar das Gastgewerbe und der Handel.

Arbeitsminister Claus Ruhe Madsen (parteilos) sagte zur im Februar gestiegenen Zahl arbeitsloser Jugendlicher: «Nicht jeder junge Mensch wird am Ende seiner betrieblichen Ausbildung übernommen.» Madsen und Biercher setzen dabei auch auf die Woche der Ausbildung vom 13. bis 17. März. Es gebe mehr offene Stellen als Bewerber, sagte Madsen.

Unter den Kreisen hatte Stormarn im Februar weiter mit 3,7 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote und Dithmarschen mit 6,3 Prozent die höchste. Bei den kreisfreien Städten schwankte der Wert zwischen 7,5 Prozent in Kiel und 8,3 Prozent in Neumünster.

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