2. Bundesliga

Auswärtsstärke und Teamspirit: Der HSV entwickelt sich

Auswärtsstärke und Teamspirit: Der HSV entwickelt sich

Auswärtsstärke und Teamspirit: Der HSV entwickelt sich

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Kiels Kwasi Okyere Wriedt (l) und Hamburgs Mario Vuskovic kämpfen um den Ball. Foto: Axel Heimken/dpa

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Der Hamburger SV hat mit dem Sieg bei Holstein Kiel den 2. Tabellenplatz verteidigt und ist die auswärtsstärkste Mannschaft der Liga. Trainer Tim Walter lobt, was sich in Hamburg entwickelt.

Nach dem Sieg bei Holstein Kiel war die Medien-Abteilung des Hamburger SV in Sachen Statistik gefordert. Und so fanden die HSV-Öffentlichkeitsarbeiter heraus, dass das 3:2 am Freitagabend nicht nur der erste Sieg in der 2. Fußball-Bundesliga im neunten Versuch gegen den Nordrivalen war. Es war überhaupt der erste Liga-Erfolg der Hamburger gegen die Kieler seit fast 60 Jahren - damals noch zu Zeiten der Oberliga Nord.

Leichter war es da für sie festzustellen, dass der HSV auch seine vierte Zweitliga-Dienstreise in dieser Saison mit einem Sieg beendete. Und dass es saisonübergreifend der siebte Erfolg in der Fremde und die Einstellung des Zweitliga-Rekords von Arminia Bielefeld aus dem Jahr 2019 war. Saison- und wettbewerbs-übergreifend war es sogar der neunte Auswärtssieg nacheinander. Die letzte Niederlage als Gast erlebten die Hanseaten am 10. April - in Kiel.

Wären da in dieser Saison nicht die beiden Heim-Niederlagen gegen Hansa Rostock und Darmstadt 98 gewesen - der HSV würde von ganz oben in der Tabelle mit gebührendem Abstand auf die Konkurrenz schauen. So steht das Team auch nach dem achten Spieltag einen Zähler hinter dem SC Paderborn auf Platz zwei. «Wir wissen, dass wir auswärts genauso auftreten wie zu Hause auch. Aber vielleicht haben wir auswärts gerade ein bisschen mehr das Matchglück», sagte Hamburgs Defensivspieler Moritz Heyer.

Der HSV glänzt in der Fremde vor allem durch Effektivität. Das zeigte die Mannschaft auch in Kiel. Mit 12:22 Torschüssen waren sie längst nicht so offensiv eingestellt wie der Gegner, wussten ihre Chancen allerdings zu nutzen. Robert Glatzel, Heyer und Ludovit Reis erzielten die HSV-Treffer. Die beiden Gegentore fielen erst in der Nachspielzeit. Das erste war ein unglückliches Eigentor von Heyer.

Es war das erste Mal in dieser Zweitliga-Saison, dass die Hamburger bei einem Sieg überhaupt Gegentore zuließen. Bei den vorherigen fünf Triumphen musste Torwart Daniel Heuer Fernandes nie hinter sich greifen. «In der Defensive läuft alles über Bereitschaft, du musst in jedem Zweikampf alles geben. Das ist unsere Basis, unser Fundament. Spielerische Lösungen haben wir dann immer», sagte der überragende Schlussmann, der in den ersten 20 Minuten reihenweise einen Rückstand gegen die anfangs furiosen Kieler verhinderte.

Dass die Hamburger am Ende als Sieger aus dem Holstein-Stadion gingen, ist für Trainer Tim Walter auch ein Ausdruck von gewonnener Reife. «Man sieht, was sich in Hamburg entwickelt. Das hat ein bisschen mit unserer letzten Niederlage hier angefangen», sagte er nach seinem 50. Pflichtspiel als HSV-Trainer an seiner alten Kieler Wirkungsstätte.

Die Hamburger funktionieren vor allem als Mannschaft. In Kiel bereitete der eingewechselte Laszlo Benes an seinem 25. Geburtstag das zweite und dritte Tor vor. «Das spricht für die Mannschaft und den Teamspirit. Im Verlaufe einer Saison ist es immer entscheidend, dass eingewechselte Spieler sofort die Qualität erhöhen. Das war heute und auch bereits in den letzten Wochen der Fall. Wir sind ein gutes Team. Das zeichnet uns aus», lobte Heyer.

Fehlt nur noch die Konstanz in der Heimat. «Nächste Woche müssen wir auch zu Hause gewinnen», sagte Benes mit Blick auf das Spiel am Samstagabend gegen Fortuna Düsseldorf. Feiern im eigenen Stadion mit den Fans sind immer noch die schönsten.

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