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Autobahn-Lärmschutztunnel: Senator kommt mit Fahrrad

Autobahn-Lärmschutztunnel: Senator kommt mit Fahrrad

Autobahn-Lärmschutztunnel: Senator kommt mit Fahrrad

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Dirk Brandenburger (l-r), Technischer Geschäftsführer der DEGES, Enak Ferlemann (CDU), Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium und Martin Bill (Bündnis 90/Die Grünen), Staatsrat der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa/Archivbild

Nur selten werden Autobahnprojekte politisch geräuschlos verwirklicht. Beim neuen Lärmschutztunnel in Hamburg-Stellingen ist das so. Der grüne Verkehrssenator Tjarks spricht von einem Erfolg der Bürgergesellschaft.

Nach fünf Jahren Bauzeit haben die Autobahn GmbH und die Bundesplanungsgesellschaft Deges die Fertigstellung des Lärmschutztunnels an der Autobahn 7 in Hamburg-Stellingen gefeiert. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Enak Ferlemann (CDU), und Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) schnitten am Freitag in der noch gesperrten Oströhre ein schwarz-rot-goldenes Band durch. Die Inbetriebnahme des kompletten rund 900 Meter langen Tunnels verzögert sich jedoch wegen des Winterwetters voraussichtlich bis Anfang März. Derzeit fließt der gesamte Verkehr durch die westliche Röhre.

Ursprünglich war geplant, die endgültige Verkehrsführung während einer Vollsperrung an diesem Wochenende einzurichten. «Wir hätten unheimlich gerne an diesem Wochenende den Hamburgern nochmal so eine schicke Vollsperrung gegönnt», sagte Ferlemann scherzhaft. Aber es drohe eine ähnliche Wetterlage wie im schneereichen Winter 1978/79. Unter solchen Bedingungen seien die Bauarbeiten nicht möglich.

Tjarks hob hervor, dass der Ausbau der A7 in Hamburg nicht auf Bürgerproteste gestoßen sei. Bei dem Projekt habe die Bürgergesellschaft mit Unterstützung des Bundestages an einem Strang gezogen. Die Autobahn sei nicht nur eine Lebensader für Deutschland, sondern auch eine Stadtreparatur historischen Ausmaßes. Die Anwohner bekämen mehr Lärmschutz, die seit über vier Jahrzehnten getrennten Stadtteile könnten zusammenwachsen. Auf den drei Autobahndeckeln in Schnelsen, Stellingen und künftig Altona würden Grünflächen entstehen. «Die Stadt wird ein bisschen grüner werden», sagte der Verkehrssenator, der mit dem Rad in den Autobahntunnel gefahren kam.

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