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Behörde verlängert Regelstudienzeit um ein Semester

Behörde verlängert Regelstudienzeit um ein Semester

Behörde verlängert Regelstudienzeit um ein Semester

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Studierende nehmen im Hörsaal an einer Vorlesung teil. Foto: Daniel Josling/dpa/Symbolbild

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Weggebrochene Jobs, viele Online-Seminare, kaum soziale Kontakte: Hamburgs Studierende trifft die Corona-Pandemie hart. Die Wissenschaftsbehörde verlängert die Regelstudienzeit und damit auch die Bafög-Ansprüche deshalb erneut um ein Semester.

Die Regelstudienzeit und somit auch die Bafög-Ansprüche von Hamburgs Studierenden werden wegen der Corona-Pandemie auch im laufenden Wintersemester verlängert. «Die Situation ist für viele Studierende in der derzeitigen Situation sehr fordernd - sowohl emotional, als auch finanziell, da viele Verdienstmöglichkeiten für Studierende nur eingeschränkt angeboten werden oder in den vergangenen Monaten ganz weggefallen sind», sagte Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) am Mittwoch. Sie sei froh, dass die Verlängerung der individuellen Regelstudienzeit um ein Semester nun auf den Weg gebracht worden sei.

Das Wintersemester ist bereits das vierte Semester, das wegen der Pandemie nicht auf die Regelstudienzeit angerechnet und für die zeitlich befristete Unterstützung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (Bafög) als Null-Semester gezählt wird. Die rot-grünen Koalition legte unterdessen einen Antrag vor, der eine Verlängerung der Regelstudienzeit um zwei weitere Semester ermöglichen soll. Dafür wollen SPD und Grüne das dafür nötige und bislang Ende März auslaufende Gesetz um ein Jahr verlängern. Ein entsprechender Beschluss soll am kommenden Mittwoch in der Bürgerschaft gefasst werden.

«Wir wissen nicht, vor welche pandemischen Herausforderungen uns das kommende Sommersemester stellen wird. Deshalb müssen wir uns schon jetzt vorbereiten und die gesetzlichen Voraussetzungen für eine Verlängerung der individuellen Regelstudienzeit schaffen», sagte die wissenschaftspolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Annkathrin Kammeyer. Die Grünen-Wissenschaftsexpertin Miriam Block sagte, die Pandemie sei anders als 2020 und 2021 erhofft, immer noch nicht vorbei. «Deshalb ist es wichtig, die Maßnahmen im Hochschulbetrieb zu verlängern und so vielen Studierenden zu helfen, die seit zwei Jahren finanziell gebeutelt sind, nur eingeschränkt lernen und ihren Campus selten besuchen können.»

Der Geschäftsführer des Studierendenwerks Hamburg, Jürgen Allemeyer, begrüßte die neuerliche Verlängerung der Regelstudienzeit. «Wegbrechende Nebenjobs und sich verlängernde Studienzeiten bringen Studierende im mittlerweile vierten Semester unter Corona-Bedingungen weiterhin in finanzielle Probleme», sagte er. Weiterlaufende Bafög-Zahlungen gäben Studierenden Planungssicherheit und schafften die Möglichkeit, sich erfolgreich auf das Studium oder den Abschluss zu konzentrieren.

Zusätzlich zur Regelstudienzeit sollen nach dem Willen von Rot-Grün auch befristete Verträge von Beamten auf Zeit verlängert werden können. Dadurch soll Druck von den Arbeitsverhältnissen genommen werden, «die wegen der Umstellung auf digitale und hybride Lehre seit zwei Jahren durch hohen Mehraufwand und psychosoziale Folgen gekennzeichnet sind», sagte Block. Die Grünen-Wissenschaftsexpertin wies jedoch darauf hin, dass bei einem Großteil der Beschäftigten der Bund zuständig sei, «der hier dringend nachziehen sollte».

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