Volksverhetzung

Berufungsverhandlung fast neun Jahre nach Urteil

Berufungsverhandlung fast neun Jahre nach Urteil

Berufungsverhandlung fast neun Jahre nach Urteil

dpa
Hamburg
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Außenansicht mit Haupteingang des Hamburger Strafjustizgebäudes am Sievekingplatz. Foto: Christian Charisius/dpa

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Fast neun Jahre nach einem Urteil wegen Volksverhetzung soll im Juni am Landgericht Hamburg ein Berufungsverfahren beginnen. Die 95 Jahre alte Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck muss erneut vor Gericht.

Fast neun Jahre nach einem Amtsgerichtsurteil wegen Volksverhetzung befasst sich das Landgericht Hamburg mit der Berufung. Im Juni soll die heute 95 Jahre alte Ursula Haverbeck aus Nordrhein-Westfalen vor Gericht stehen, die gegen eine Freiheitsstrafe von zehn Monaten vorgeht, wie ein Sprecher des Landgerichts am Freitag mitteilte.

Haverbeck hatte vor neun Jahren während und nach einer Gerichtsverhandlung öffentlich behauptet, das Konzentrationslager Auschwitz sei kein Vernichtungslager gewesen.

Nach einem Bericht der Zeitung «Neue Westfälische» vom Mittwoch kam es aus mehreren Gründen zu der Verzögerung. So müssten Verfahren, in denen die Angeklagten in Untersuchungshaft sitzen, nach Angaben des Gerichts vorrangig verhandelt werden. 2018 sei ein Termin angesetzt, aber wegen einer langfristigen Erkrankung wieder aufgehoben worden. Ein weiterer geplanter Termin sei 2020 wegen der Corona-Pandemie nicht zustande gekommen. Ein jüngster Termin in diesem Januar sei krankheitsbedingt verschoben worden.

Seit Jahren müssen sich immer wieder Strafgerichte mit der notorischen Volksverhetzerin befassen. 2004 wurde sie erstmals verurteilt und erhielt eine Geldstrafe. Zuletzt ergingen Strafen ohne Bewährung; Haverbeck saß wegen Holocaust-Leugnung auch bereits über zwei Jahre im Gefängnis in Bielefeld.

Wiederholt behauptete sie, dass das Konzentrationslager Auschwitz kein Vernichtungslager gewesen sei und Massenmord dort nicht stattgefunden habe. Nach Schätzungen von Historikern ermordeten die Nazis allein im KZ Auschwitz-Birkenau mindestens 1,1 Millionen Menschen.

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