Bundesverkehrsministerium

Bislang keine Anfrage für havarierten Autofrachter

Bislang keine Anfrage für havarierten Autofrachter

Bislang keine Anfrage für havarierten Autofrachter

dpa
Schiermonnikoog
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Der Autofrachter ist von der niederländischen Insel Schiermonnikoog aus am Horizont zu sehen. Foto: Anton Kappers/vifogra/dpa

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Im Fall des havarierten Autofrachters vor der niederländischen Nordseeküste ist weiter offen, ob das Schiff nach einer Inspektion möglicherweise in einen deutschen Hafen kommen könnte. Bislang lägen keine Anfragen zur Übernahme des Havaristen von niederländischen Behörden und Bergungsunternehmen vor, teilte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums in Berlin am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. «Auch ein Angebot von deutscher Seite ist hier nicht bekannt.» Zuständig für so eine Anfrage wäre auf deutscher Seite das Havariekommando in Cuxhaven.

Bei der Wahl eines Zielhafens für havarierte Schiffe handele es sich immer um Einzelfallentscheidungen, teilte das Ministerium mit. Dabei werde sowohl das konkrete Gefährdungspotenzial eines Havaristen als auch der für den speziellen Fall geeignete Notliegeplatz berücksichtigt. «Vor Abschluss der Begutachtung des Havaristen auf seinem aktuellen, vorläufigen Ankerplatz können keine Aussagen über gegebenenfalls in Frage kommende Häfen getroffen werden», hieß es.

Die «Fremantle Highway» mit rund 3800 Autos an Bord liegt nun auf einem vorläufigen Ankerplatz etwa 16 Kilometer vor den Wattenmeerinseln Schiermonnikoog und Ameland. Erstmals prüften Bergungsspezialisten am Dienstag eingehend an Bord die Lage.

Zuvor hatte der Chef des Bergungsunternehmens Boskalis, Peter Berdowski, in der Tageszeitung «De Telegraaf» etwa Eemshaven an der deutschen Grenze oder Wilhelmshaven als mögliche Zielhäfen genannt. Die Entscheidung darüber muss nach Angaben der niederländischen Wasserbehörde der japanische Eigentümer des Schiffes treffen.

Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies zeigte sich erleichtert, dass der Frachter auf einen sicheren Liegeplatz geschleppt wurde. «Wir wissen aber noch nicht, wie sich die Situation im Inneren des Schiffs darstellt», sagte der SPD-Politiker der dpa. Aussagen zum Verbleib des Schiffes seien daher noch offen. «Grundsätzlich war und ist Niedersachsen stets bereit zu helfen, wenn zum Beispiel Hilfe in Form eines Schiffsliegeplatzes benötigt wird. Der Schutz der Küste und des sensiblen Ökosystems Wattenmeer fließt in solche Entscheidungen immer mit ein und hat allerhöchste Priorität.»

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