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Bosse kocht: Podcast «Lecker Mittach» startet mit Tschirner

Bosse kocht: Podcast «Lecker Mittach» startet mit Tschirner

Bosse kocht: Podcast «Lecker Mittach» startet mit Tschirner

dpa
Hamburg/Berlin
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Bosse und Nora Tschirner stehen gemeinsam in der Küche. Foto: -/Polydor/Island I Virgin & Vertigo/Capitol I Urban/dpa/Archivbild

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Der Sänger Bosse liebt Kochen. Es hat für ihn viel mit Gefühl zu tun. Und mit Quatschen. Nun verbindet er beides in seinem neuen Podcast «Lecker Mittach». Sein erster Gast ist eine gute Freundin von ihm - Nora Tschirner. Den Probe-Koch-Schnack hatte er mit Bjarne Mädel.

Lieder mit Tiefgang, Melodien fürs Gefühl, sanfter Rhythmus für die Füße - bislang hat der Hamburger Sänger Axel Bosse(«Kamikazeherz», «Wartesaal») vor allem mit deutschsprachiger Singer-Songwriter-Musik von sich reden gemacht. Nun könnten als weitere Qualitäten noch Quatschen und Schnippeln dazu kommen, denn der gebürtige Braunschweiger geht unter die kochenden Podcaster. Unter dem Motto «Lecker Mittach» hat Bosse gute Freunde eingeladen, die mit ihm gemeinsam bei laufender Tonaufnahme ihr Lieblingsgericht kochen - und dabei quasi frei von der Leber weg mit ihm schnacken.

Schauspielerin Nora Tschirner macht dabei den Anfang. Die beiden sind gut befreundet und sie hat ihr Schmorgurken-Rezept mitgebracht. Gekocht und geschnattert wird übrigens nicht bei Bosse daheim in Hamburg, sondern in einer angemieteten Küche in Berlin-Charlottenburg. «Eine Mischung aus professionell und gemütlich», wie Bosse der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg sagte. Als weitere Koch-Podcast-Gäste werden auch Kult-Schauspieler Bjarne Mädel, die Sängerin Nura, der Sänger Casper und die Musikerin Lea erwartet.

Das Thema Kochen spielt bei dem 41-Jährigen, der zuletzt im Sommer sein achtes Studioalbum («Sunnyside») veröffentlicht hat, schon lange eine Rolle. So hat er als Kind viel Zeit im Gasthof seiner Großtante und seiner Oma bei Braunschweig verbracht. «Und ich habe immer sehr viel arbeiten müssen, um meine Musik finanzieren zu können. Und dafür habe ich auch ab und zu in der Küche gestanden.» Dabei sei seine Liebe zum Kochen stetig gewachsen.

Bei komplizierten Rezepten hält sich der Vater einer Teenager-Tochter auch an Rezepte. «Ganz oft finde ich es aber auch gut, es selbst zu machen und die Sachen zu mischen, auf die ich gerade Lust habe.»

Über die Jahre ist er dabei ein großer Gewürzkenner geworden. «Ich habe ja mal ein Jahr in der Türkei gelebt. In Istanbul gibt es ein ganzes Viertel mit Läden, die auf verschiedene Gewürze spezialisiert sind. Und so ging das los.» Besonders Chilis haben es dem Wahl-Hamburger angetan. «Da bekomme ich auch immer wieder mal getrocknete Chilis und spezielle Gewürze aus der Türkei oder sonstwo geschickt. Das ist sozusagen meine Briefmarkensammlung.»

Und weil er gern mit Leuten kocht und redet, kam ihm die Idee zu «Lecker Mittach». «Mir ist klar geworden, dass das eine ganz gute Verbindung ist und dass es sowas - also das live dabei kochen - noch nicht so oft gibt. Und dann habe ich es einfach ausprobiert.» Sein erster Test-Koch-Gesprächspartner war dabei ein alter Freund - der Schauspieler Bjarne Mädel.

«Und dabei ist uns klar geworden: das ist genial. Denn wenn man schnippelt und meditativ kocht oder auch mal Sachen schief gehen, ist es immer ein anderes Gespräch als wenn man zusammen am Tisch sitzt.» So seien die Konversationen zwar manchmal zerrissen. «Auf der anderen Seite aber merkt man auch, dass die Leute eher eine Fassade ablegen, wenn sie nebenbei noch etwas anderes machen.»

Zusammen kochen und dabei einander besser kennenlernen - darum geht es in «Lecker Mittach». In den Gesprächen mit Freunden und Kollegen gehe es aber auch sehr viel um Kultur und um Leidenschaften. «Es geht aber auch tief rein. Mit Nora rede ich beispielsweise auch über Depressionen, mit Bjarne über seinen superlangen Werdegang als Schauspieler. Es ist anders als die Privatgespräche, die ich sonst mit ihnen führe.»

Und wer als Hörer zeitgleich mitbrutzeln will, kann das auch tun. Bosse veröffentlicht ein paar Tage vor der Veröffentlichung der nächsten Episode - die zunächst alle zwei Wochen immer freitags erscheinen soll - die Zutatenliste für das Lieblingsgericht seines nächsten Gastes.

Als künftige Gesprächs- und Kochpartnerin kann er sich durchaus auch Grünen-Politikerin und Außenministerin Annalena Baerbock vorstellen. «Auf die hätte ich Lust. Ich glaube, das wäre eine interessante Kombi - wir beiden in der Küche.»

Wenn Bosse sich selbst einladen dürfte, würde es übrigens Nasi Goreng geben. «Weil das sonst keiner machen würde. Bislang wird hier sehr sehr wenig mit Fleisch gekocht. Deshalb würde ich so eine Mischung aus Reis mit Curry, Krabben und Hühnchen und selbstgemachtem Mango-Chutney und dazu in Butter angebratene Bananen machen.»

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