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Bremens langjähriger Finanzsenator Perschau gestorben

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dpa
Bremen (dpa/lni) -
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Bremens langjähriger Finanzsenator Hartmut Perschau ist tot. Der ehemalige stellvertretende Regierungschef wurde von Freunden und Gegnern geschätzt. Neun Jahre gehörte er dem Senat an, bevor er 2004 aus gesundheitlichen Gründen ausschied.

Die Hansestadt Bremen trauert um den langjährigen Finanzsenator Hartmut Perschau. Der CDU-Politiker starb am Montag im Alter von 80 Jahren. «Hartmut Perschau war ein allseits und weit über die Landesgrenzen hinaus geschätzter Kollege. In seiner langjährigen Tätigkeit als Bürgermeister und Senator hat er sich mit seiner unermüdlichen, umsichtigen und konstruktiven Art für die Belange des Landes eingesetzt», schrieb Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) am Dienstag.

Perschau war von 1995 bis 2004 erst Wirtschafts-, dann Finanzsenator der Großen Koalition in Bremen, bevor er sich aus gesundheitlichen Gründen aus dem Senat zurückzog. Ende 2009 legte Perschau sein Bürgerschaftsmandat nieder und zog sich aus der aktiven Landespolitik zurück. Als CDU-Spitzenkandidat sorgte der gebürtige Danziger 1999 für die Bremer CDU mit einem Ergebnis von 37,1 Prozent für die bislang höchsten Stimmenanteile bei einer Bürgerschaftswahl.

«Hartmut Perschau ging es in seinem politischen Wirken in Bremen stets darum, das Beste für Bremen zu bewirken. Bremen ist Hartmut Perschau für sein langjähriges politisches Wirken in unterschiedlichen politischen Ämtern zu großem Dank verpflichtet», betonte Bovenschulte. Traurig und tief betroffen zeigte sich der Landesvorsitzende der Bremer CDU, Carsten Meyer-Heder: «Hartmut Perschau hat die Arbeit der Bremer CDU in der Großen Koalition maßgeblich geprägt. Er war für viele Jahre das Gesicht der Bremer CDU.»

Mit acht Jahren war Perschau nach Hamburg gekommen, wo später seine politische Karriere begann. 1974 zog der ehemalige Major der Bundeswehr als Abgeordneter in die Hamburger Bürgerschaft ein und übernahm 1981 den Fraktionsvorsitz der CDU. 1989 zog es ihn ins Straßburger Europaparlament. Zwei Jahre später wurde er Innenminister in Sachsen-Anhalt, sein Engagement in Magdeburg dauerte jedoch nur zwei Jahre. 1993 trat er zusammen mit der Landesregierung im Zuge einer «Gehälteraffäre» zurück.

Mit Beginn der Großen Koalition 1995 zog es Perschau dann an die Weser. Besonders am Herzen lag ihm die Sanierung des hoch verschuldeten Zwei-Städte-Staates. «Die Aufgaben faszinieren mich, es macht mir Spaß», sagte Perschau einmal über seine Arbeit.

Nach anfänglicher Skepsis der Bremer gegenüber dem langjährigen Hamburger Polit-Profi gewann Perschau schon nach kurzer Zeit Anerkennung und Beliebtheit. Vor allem seine Fachkompetenz wurde von Parteifreunden wie -gegnern geschätzt. Bremens langjähriger Regierungschef Henning Scherf (SPD) lobte stets die «gute Zusammenarbeit» mit seinem CDU-Kollegen. Perschau war verheiratet und hatte zwei Töchter.

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