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CDU-Politiker von Boetticher scheitert bei Comeback-Versuch

CDU-Politiker von Boetticher scheitert bei Comeback-Versuch

CDU-Politiker von Boetticher scheitert bei Comeback-Versuch

dpa
Neumünster (dpa/lno) -
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Christian von Boetticher (CDU) spricht bei der Vertreterversammlung der CDU Schleswig-Holstein. Foto: Axel Heimken/dpa

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Dem früheren schleswig-holsteinischen CDU-Spitzenpolitiker Christian von Boetticher (52) ist ein Comeback-Versuch misslungen. Der ehemalige Vorsitzende des Landesverbandes und der CDU-Landtagsfraktion verlor am Donnerstag in Neumünster eine Kampfabstimmung um die Spitzenkandidatur zur Europawahl im nächsten Jahr. Die Landesvertreterversammlung setzte den amtierenden EU-Abgeordneten Niclas Herbst (50) auf Platz eins der Landesliste und folgte damit dem Vorschlag des CDU-Landesvorstandes.

Die Nord-CDU wird nach der Europawahl aller Wahrscheinlichkeit nach wieder mit einem Abgeordneten im EU-Parlament vertreten sein. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hatte sich klar für Herbst ausgesprochen. Von Boetticher hatte seine politischen Ämter 2011 aufgegeben, nachdem eine frühere Beziehung zu einer 16-Jährigen bekanntgeworden war. Bei der Abstimmung in Neumünster holte er 87 Stimmen und Herbst 145.

Bei der EU-Wahl will die CDU den ersten Platz zurückerobern, von dem sie 2019 von den Grünen verdrängt worden war. Günther verwies auf die klaren CDU-Siege bei der Landtagswahl 2022 und der Kommunalwahl 2023. In diesen herausfordernden Zeiten hätten die Menschen erhebliches Vertrauen in die CDU und die Landesregierung - anders als in die Bundesregierung.

Günther bekannte sich klar zur Koalition mit den Grünen. «Natürlich ist das mit den Grünen manchmal eine Heuausforderung», sagte er. Die Koalition sei aber kompromissfähig und in der Lage, gemeinsam gute Arbeit zu machen. «Es gibt kein Zusammenwirken mit Rechtsextremen, mit Rechtsradikalen», betonte Günther. Das müsse der CDU klar sein. Es dürfe keine gemeinsamen Mehrheiten mit der AfD geben. Günther rief die anderen demokratischen Parteien auf, gemeinsam mit der CDU gegen die AfD zu kämpfen, auch in den Kommunalparlamenten.

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