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Corona im Altenheim: Experte betont Bedeutung von Impfungen

Corona im Altenheim: Experte betont Bedeutung von Impfungen

Corona im Altenheim: Experte betont Bedeutung von Impfungen

dpa
Norderstedt/Kiel (dpa/lno) -
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Eine Spritze liegt auf einem Impfpass. Foto: Friso Gentsch/dpa/Illustration

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Der Corona-Ausbruch in einem Senioren- und Pflegeheim in Norderstedt (Kreis Segeberg) hätte nach Ansicht des Kieler Infektionsmediziners Helmut Fickenscher ohne Impfungen dramatische Folgen gehabt. Vor einem Jahr wären in so einer Situation ein Drittel bis die Hälfte der infizierten Heimbewohner vermutlich gestorben, sagte der Präsident der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten der Deutschen Presse-Agentur dpa.

Die Kreisverwaltung hatte am Montag über den Corona-Ausbruch in dem Heim informiert. Insgesamt sind demnach von den 76 Bewohnerinnen und Bewohnern derzeit 60 infiziert. Drei von ihnen seien nicht geimpft, der Rest habe teilweise bereits die dritte Impfung erhalten. Die meisten haben keine oder nur leichte Symptome. Dies zeige, wie wichtig die Impfung sei, sagte Fickenscher. Im hohen Alter bestehe eine zusätzliche Gefährdung, daher sei die dritte Impfung hier besonders wichtig.

Fickenscher, der in Kiel am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein das Institut für Infektionsmedizin leitet, appellierte allerdings nicht nur an ältere Menschen, sich impfen zu lassen. Es stehe zwar jedem frei, sich nicht impfen lassen zu wollen, es sei aber unsolidarisch. Auch in Schleswig-Holstein, wo aktuell relativ wenige Neuinfektionen gemeldet werden, könnten die Zahlen wieder steigen. Die Aufhebung sämtlicher Corona-Schutzmaßnahmen, wie sie zum Teil gefordert wird, hält der Experte daher für nicht zielführend, da der Schutz besonders gefährdeter Personen aufrechterhalten werden muss.

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